Für den TSV war das Spiel gegen den TUS Bad Aibling II eine bereits richtungsweisende Partie. Nach zwei Niederlagen, nur einem Sieg und einem Unentschieden aus 4 Spielen, war man bereits unter Druck, um bei einem weiteren Punktverlust, sich nicht gleich im unteren Tabellendrittel wiederzufinden. Zu allem Überfluss musste Coach Stefan Kolm kurzfristig auf Fabian Steinbauer und Stefan Feicht wegen grippalem Infekt verzichten. Ebenfalls nicht zur Verfügung standen Christopher Schulz und Hansi Kaffl. So galt es wiederum die Formation neu zu definieren und einzustellen.
Die Trainer-Predigt vor Spielbeginn schien sofort Früchte zu tragen. Wie die Feuerwehr ging es los. Es waren kaum 50 Sekunden gespielt, da kam Filip Ilic per Kopf noch an einen langen Ball aus dem Mittelfeld. Der Keeper verschätzte sich bei der Distanz zum Ball, wollte eingreifen, Hannes Gasteiger erkannte dies und lupfte die Kugel aus 16 Metern über den Schlussmann hinweg ins Tor. Das hatte gleich gesessen. Brannenburg machte weiter Druck. In der vierten Minute wurde Filip Ilic auf links geschickt. Der setzte sich unwiderstehlich gegen seinen Konkurrenten durch, zog nach innen und passte haargenau auf den in den Strafraum mitgelaufenen Stefan Unsicker. Der nahm direkt ab und es zappelte der Ball zum 2:0 in den Tormaschen der Gäste.
Bad Aibling war geschockt. Der TSV spielte weiter und hatte einen Chancen-Hochkaräter nach dem anderen. Einmal stand Filip Ilic blitzblank vor dem Tor doch der Keeper hielt hervorragend. Dann war es Christopher Eckl, der sich nur noch die Ecke aus acht Metern hätte aussuchen können, doch er entschied sich für die Arme des Torwarts. Hinzu kamen die ein oder andere gefährliche Aktion. Lediglich einmal tauchte Aibling gefährlich vor Johnny Coutos Tor auf. Doch dieser konnte glänzend klären. Doch anstatt 4:0 oder 5:1 zu führen kam es in der 40. Minute zu einem komplett missratenen Rückpass. Den viel zu kurzen Ball erlief sich ein Aiblinger, lief auf Johnny zu, der ihn elfmeterreif foulte, doch die Kugel landete bei einem weiteren gegnerischen Angreifer und der hob das Leder über die Brannenburger Abwehr ins Tor zum Anschlusstreffer. So kurz vor der Halbzeit ein völlig unnötiges Gegentor.
Mit diesem Rückenwind kam Aibling auch aus der Kabine, während beim TSV dieser Treffer noch Wirkung zeigte. So war es auch zu erklären, dass der TUS aus Aibling in der 48. Minute dann auch sofort zum Ausgleich kam. Eine komplette Unordnung der TSV Abwehr führte für Johnny, durch einen aus relativ kurzer Distanz getretenen Schuss, zu einem unhaltbaren Tor. Dies schien die Gäste allerdings erst einmal zufrieden zu stellen. Jetzt setzten sie nicht mehr so konsequent dem ballführenden Spieler nach. Der TSV fing sich wieder und wurde abermals spielbestimmend. Die ganz klaren Chancen waren zwar nicht da, aber man tastete sich Stück für Stück weiter nach vorne. In der 61. Minute gelang der Ball auf der rechten Seite zu dem wunderbar gestarteten Filip Ilic, der zog mit Vollspeed nach innen und passte haargenau auf Hannes Gasteiger, der aus 7 Metern zum 3:2 Führungstreffer einnetzte. Das wiederum ließ Aibling abermals wanken und den weiteren Spielverlauf entsprechend angehen. Und so dauerte es keine weiteren zwei Minuten, ehe diesmal Filip Ilic auf links auftauchte, seinen Gegenspieler düpierte und dann haargenau in der Mitte Maxi Faltner anspielte. Der nahm den Ball wunderbar an und setzte die Kugel, trotz Bedrängnis, knallhart halbhoch ins rechte Eck. Eine Parallele zur ersten Halbzeit, als man Aibling gar keine Chance ließ zu reagieren. So war es auch jetzt danach. Wieder hatte der TSV beste Einschussmöglichkeiten, doch ein Offensivspieler nach dem anderen scheiterte am Keeper oder an sich selbst. Auf der anderen Seite verteidigte man jetzt gut. Bis auf zwei Szenen in denen dann allerdings Johnny zeigte welch guter Torwart er ist. Er hielt mit zwei Glanzparaden den Erfolg letztendlich fest. So stand dem verdienten Sieg nichts mehr im Wege.
Insgesamt ein gutes Spiel des TSV, mit einem überragenden Filip Ilic und einem Klassetorwart. Es gilt nur in jedem Fall die Abschlussschwäche zu verbessern und die eigenen, selbst erzeugten Defensivfehler abzustellen. Dann sollte es auch mal wieder gelingen ohne Gegentreffer ein Spiel zu Ende zu bringen. Das wird wichtig sein, wenn man die nun kommenden schweren Aufgaben in den beiden nun vor der Tür stehenden „englischen Wochen“ erfolgreich bestreiten will.
Aufstellung: Couto, Blabsreiter M., Hofstetter, Otte, Eckl, Jennerwein (C), Beyer, Unsicker, Faltner, Gasteiger, Ilic – Bank: Steer, Hallermeier, Berger