230 Zuschauer wollten das Nachholspiel der Vorrunde, das Inntal-Derby zwischen den beiden TSVs aus Brannenburg und Neubeuern sehen und dabei den Weg in den Brannenburger Sportpark gefunden. Bei herrlichstem Wetter hatten dies vor allem die Anhänger der Gäste am Ende nicht zu bereuen. Mit 0:4 unterlag der heimische TSV. Eine vom Ergebnis deutliche Niederlage, die aber den Spielverlauf so nicht ganz richtig widerspiegelt.

Der TSV Brannenburg musste abermals auf einige seiner Spieler verzichten. So fiel mit Max Faltner, Seppi Berger und Raphi Beyer eine komplette Sturmreihe flach. Dazu ist Neuzugang Eldar Kavazovic noch nicht einsetzbar. Neubeuern begann forsch und setzte die von Marc Wolf neu formierte Mannschaft gleich unter Druck. In gemeinschaftlicher Arbeit gelang es Neubeuern in Schach zu halten. Ab der 15.Minute wurde das Spiel ausgeglichener. Brannenburg gelangen jetzt einige schöne Kombinationen. Vor allem auf der linken Seite mit Georg Steer und dem davor gut spielenden und kämpfenden Martin Watzlowik. Leider konnten einige Unsicherheiten des Gäste-Keepers nicht genutzt werden. So lief dieses unterhaltsame Spiel auf dem Kunstrasen des Sportparks so dahin, ehe in der 32.Minute aus heiterem Himmel die Führung der Gäste passierte. Christoph Antretter nutzte eiskalt einen Abstimmungsfehler zwischen Abwehr und Keeper und so konnte er am Ende mit einem sehenswerten Heber Pascal Schuppe, den Brannenburger Keeper bezwingen. Der Schock saß tief. Ein wieder mal unnötiges Gegentor für das momentane Schlusslicht der Kreisklasse Gruppe 1. Zu fehlendem Glück kam dann 3 Minuten später auch noch Pech hinzu. Freistoß für Neubeuern aus 18 Metern in mittlerer Position. Den Schuss hätte Pascal Schuppe erreicht, aber durch den Kopf von Robert Otte, wurde die Kugel so unglücklich abgefälscht, dass sie unhaltbar ins Brannenburger Netz flog. Solche Tore bekommt man nur wenn man hinten in der Tabelle steht.

In der 40.Minute dann eine für alle Zuschauer und Beteiligten unschöne Szene. Neubeuern spielte steil in den Lauf eines eigenen Spielers. Dieser stand klar im Abseits. Dies erkannte auch der Schiedsrichter. Er pfiff aber nicht. Dadurch musste Pascal Schuppe sein Tor verlassen, um den Ball aufzunehmen. Der Neubeurer wiederum lief weiter. Am Ende nahm Pascal den Ball am Boden auf, während der Gästestürmer mit gestrecktem Bein in den Brannenburger Torwart lief. In diesem Moment erst ertönte der Abseitspfiff. Für Pascal Schuppe 2 Sekunden zu spät. Schwer am Schienbein durch dieses sehr rüde Foul getroffen, blieb er vor Schmerzen schreiend liegen.

Anstatt sofort die Helfer auf das Spielfeld zu lassen, wartete der Schiedsrichter solange ab, bis der verletzte Spieler selbst wieder artikulieren konnte, dass er eine Behandlung wünscht. Dass in dieser Situation ein Brannenburger – er wollte nur schnellstmöglich für eine Versorgung seines Keepers sorgen – mit einer gelben Karte bedacht wurde, kann natürlich als Meckern aufgefasst werden. Das eigentliche Foul, das die ganze Situation überhaupt erst ins Rollen brachte, wurde dagegen nicht weiter sanktioniert. Ergebnis des Ganzen: Torwart Schuppe mit Verdacht auf Schienbeinbruch im Krankenhaus, Kapitän Jennerwein im Tor, eigner Freistoß ans Gebälk und ein klarer nicht gegebener Handelfmeter. Halbeit.

Nach dem Wechsel kam der Brannenburger TSV gut ins Spiel. Mehr Antrieb, mehr Kampf. Und hätte Hans Schweiberer einen Kopfball aus 4 Metern ins Netz statt ans Netz gesetzt, so wäre vielleicht einiges noch möglich gewesen. So hätte man ein ums andere Mal bis zur 67.Minute durchaus den Anschluss herstellen können, doch mit dem ersten ernst zu nehmenden Neubeurer Angriff der 2.Hälfte gab es Elfmeter für die Gäste. Max Schaletzky hatte gefoult. 0:3 durch Luca Ziemba, obwohl Michi Jennerwein ins richtige Eck abgetaucht war. Und da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, musste ein dritter Standard her, um in der 80 Minute dann den Endstand herzustellen. Ein Freistoß in halblinker Position wurde schön und unhaltbar für Michi im linken unteren Eck versenkt. Das war es. Neubeurer Freude und wohl bekannte Brannenburger Tristesse. ABER, es gab einige wirklich gute Dinge zu sehen. Diese nun im Training zu stärken und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Fehler abzustellen wird die Aufgabe bis zum nächsten Derby am kommenden Wochenende in Flintsbach sein. Es ist immer was drin!!!!

Aufstellung:: Schuppe, Steer, Otte, Schaletzky, Fellner, Fischer, Jennerwein (C), Ilic, Schweiberer, Watzlowik, Unsicker

Bank: Eckl, Hallermeier, Hofstetter, Watzlawik