Was soll und kann man zu solch einem Spiel sagen ? Der punktlose Tabellenvorletzte gegen den ungeschlagenen Dritten aus Brannenburg. Das war die Ausgangsposition für das Spiel gegen den ASV Kiefersfelden. Es war klar, dass Kiefersfelden um jeden Zentimeter des Platzes kämpfen würde, um nach dem fünften Spiel nicht weiter ohne Punkt dazustehen. Das wusste der TSV und so versuchte der Trainer auch die Mannschaft einzustellen. Nicht mithelfen konnten Max Faltner und Filip Ilic. Dies riss abermals ein Loch in die Idealaufstellungsvorstellung des Trainers. Kiefer begann forsch, so wie erwartet. Bereits nach vier Minuten hätte man nach zu laschem Zweikampfverhalten über 30 Meter hinweg ein Tor des Gastgebers sehen können, aber wenigstens Johnny Couto war dort, wo er sein sollte, um den Abschluss aus 10 Metern glänzend zu parieren. Kiefersfelden wollte mehr und kam daher auch zu mehr Ballbesitz. Der TSV agierte anfangs zu langsam, zu ungenau. Man merkte, dass einige Akteure Anlaufprobleme hatten. Man kam nicht in Schwung. Wenigstens wurde die Aufteilung im Raum nach 20 Minuten besser. So hatte auch Kiefersfelden kaum Möglichkeiten mehr. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich. Nach vorne ging auch beim TSV wenig. Lediglich zwei Freistöße brachten ansatzweise Gefahr für den Kieferer Keeper. Nach einer halben Stunde dann wurde der TSV zielstrebiger. Der Ball kam genauer und man hatte das Gefühl die Mannschaft wollte mehr. Stefan Unsicker vergab in der 39.Minute nur knapp. Der Ball landete am Außennetz. Genau in die Phase in der man stärker wurde, dann der erste herbe selbstproduzierte Rückschlag. Kurz vor der Pause klärte Christopher Eckl nicht konsequent, der Ball kam halbrechts zu einem Gegner, der schickte einen Kollegen dann kurz in die Gasse. Der Winkel zum Tor war spitz. Man hätte meinen sollen, Johnny hätte hier klären können, aber irgendwie sah auch er dann nicht sehr glücklich aus, als der nicht sonderlich scharf geschossene Ball in der 44.Minute zur Führung Kiefersfelden im Netz landete. Das wars. Watschn und Pausenpfiff fast in Einem.

Dies wollte man nicht auf sich sitzen lassen. Entsprechend war die Ansprache beim Wechsel. Doch der ein oder andere war noch mit dem Gedanken in der Kabine. Sonst hätte in der 46.Minute Vitus Fischer nicht seinen Gegenspieler so gewähren lassen. Abermals von rechts kam diesmal das Unheil in Person eines Kieferer Stürmers, der durch die Gasse angespielt wurde. Dadurch stand der Angreifer komplett alleine und noch viel klarer  als beim Treffer vor Johnny, doch diesmal zeigte er wieder was er draufhat, wenn er sein Bestes gibt. Klasse Parade aus kurzer Distanz. Jetzt war fast nur noch der TSV an der Reihe. Doch es wiederholten sich einfach viel zu häufig die Ungenauigkeiten. Abspielfehler, zu langsamer Aufbau einiger Akteure, Einzelaktionen. All dies verhinderten sehr häufig klare Situationen. Mit der Zeit und der Intensität der TSV Angriffe, war aber auch Kiefersfelden dann ein ums andere Mal überfordert. In der 60.Minute war es Christopher Eckl, der mittig aus 12 Metern frei zum Abschluss kam, Der Keeper hielt, den Abpraller setzte Hansi Schweiberer an die Latte. 10 Minuten später köpfte Hansi nach einem Kiefersfeldener Abwehrbock freistehend aus 7 Metern neben den Kasten. Dann kam Florian Bergmann zu seiner Riesenchance. Eine gute Kombination ließ ihn allein vor dem Keeper auftauchen. Der reagierte beim Abschluss hervorragend, während beim Nachschuss schon einige den Torjubel auf der Zunge hatten, der Torhüter aber abermals an die Kugel kam und zur Ecke klärte. Diese klaren Chancen hätten ein Unentschieden schon lange verdient gehabt. Wer aber selbst so vor dem Tor versagt, der braucht sich nicht wundern, wenn der Gegner den Sack dann zumacht, vor allem, wenn man sich taktisch so desolat verhält wie unsere Abwehr. Mehrfach hätte es im Brannenburger Kasten klingeln können. Es war nur der Unfähigkeit des Gegners zu verdanken, dass dies nicht vor der 84.Minute der Fall war. Klar, man musste aufmachen, aber nicht so wie es der ein oder andere tat und dadurch vergaß wofür er auf dem Platz stand. Egal, in der 84. Minute war es dann soweit. Ein, zwei Pässe, Alleingang, an Johnny vorbei 0:2. Danach war der Kas bissn !

In der Analyse fällt am Ende einfach auf, dass nicht alle mit der gleichen Siegermentalität, der Einstellung und dem Willen unterwegs sind. All dies wird aber gebraucht um am Ende Erfolg zu haben. Das bezieht sich nicht nur auf dieses Spiel selbst, auf die taktische Disziplin,nein, es bezieht sich auf die Trainingsteilnahme, auf die Pflichtteilnahme an der Mannschaftssitzung, auf verpasste Möglichkeiten der Mannschaft doch zur Verfügung zu stehen, der Vorbereitung trotz Wiesn, dem Wunsch wirklich Erfolg zu haben und dafür vielleicht ein bisschen mehr zu tun als bisher. Freilich, es ist alles Hobby, aber das hindert nicht dran manchmal das Team vor den Eigeninteressen zu sehen. Es gibt Spieler, die mehr tun als die anderen. Auf und neben dem Platz ! Das ist nicht gerecht ! Freizeitkicker gibt es viele, Erfolgreiche wesentlich weniger. Will man irgendwann zur zweiten Gruppe gehören, dann bedarf es viel mehr. Ansonsten werden wir auch diese Saison über einen Premium-Mittelfeldplatz wieder nicht rauskommen. Der nächste Gegner im Heimspiel am Sonntag, der ASV Happing, der momentan top unterwegs ist, wird uns wohl gleich mal den Weg weisen ! Es liegt allein an jedem Einzelnen von uns mitzubestimmen wo es hingeht !

Aufstellung: Couto, Fischer, Otte (C), Stadler, Schwaiger, Eckl, Schweiberer, Gasteiger, Bergmann, Beyer, Unsicker Bank: Blabsreiter F.