Nach der vorentscheidenden Niederlage gegen Oberaudorf am vergangenen Wochenende im Kampf um die Aufstiegsplätze war zu befürchten, dass heute im Spiel gegen den SV Nussdorf II der Dampf aus dem TSV-Spiel sein könnte. Zudem musste Hartmut Bender auf 4 Stammspieler (Brückers, Feicht, Stadler, Otte) verzichten.

Dennoch wollte der Coach diese Gelegenheit nutzen ein neues Spielsystem als Probelauf zu testen. An diesem System lag es allerdings nicht, dass man die ersten 20 Minuten der Partie wieder mal komplett neben sich stand. Es ist einfach nicht zu begreifen, dass ein Großteil der Akteure nicht von Anfang an in der Lage ist zu verstehen, dass Fußball ein Laufspiel über 90 Minuten ist und nicht erst in der 20.Minute beginnt, dass man vom ersten Augenblick an Betriebstemperatur benötigt und dass man nur über Kampf zum Spiel findet. Wieder einmal waren die Anfangsminuten einzig und allein durch Unkonzentriertheiten geprägt, zu langsames ängstliches Geplänkel, nur halbwertiges Zweikampfverhalten und unnötigste Fehlpässe. Genau so ein verlorener, nur mit viertel Einsatz gespielter Zweikampf, führte in der 8.Minute auf der rechten Mittelfeldseite  zu einem Ballverlust, der steil auf einen Nussdorfer Stürmer gelegt wurde. Der lief dem viel zu langsamen Innenverteidiger davon und schob unter dem herauslaufenden Keeper Schuppe zum 0:1 ein. Auch danach gab es kein richtiges Aufbäumen, obwohl man sah, dass die Mannschaft als Einheit ein wenig besser ins Spiel kam. Das änderte aber nichts am desolaten Zweikampfverhalten, das phasenweise an eine A-Jugend erinnerte, als an das einer Seniorenmannschaft. So war es ein einzelner Nussdorfer Stürmer, der vier unserer Jungs zeigte, was es bedeutet etwas zu wollen. Halblinks vor dem Tor setzte er immer wieder nach, dabei hätte die Kugel bei entsprechender Entschlossenheit schon mehrfach geklärt werden können. Sieger dieses unnötigen Geplänkels war dann der Nussdorfer, der nicht nur unsere Abwehr stümperhaft aussehen ließ, sondern auch noch eiskalt den Keeper umspielte, um zum zweiten Treffer einzuschieben. Das waren dann die zwei einzigen Aktionen der Nussdorfer vor dem TSV Tor bis zur 90.Minute. Danach gab nur noch ein Team den Ton an, der TSV. Es ist immer wieder rätselhaft, wie diese Mannschaft mit zwei Gesichtern ihre Spiel betreibt. Auf einmal wurde gelaufen, die Pässe kamen, es wurde gekämpft. In der 30. Minute gab es dann an der Strafraumgrenze einen TSV Freistoß, den Kapitän Fischer trat. Dieser flog hart aufs Tor, wurde dabei leicht durch Pascal Hallermeier berührt, aber dadurch unhaltbar zum Anschlusstreffer ins Tor gelenkt. Nur zwei Minuten später hätte es 2:2 heißen müssen, aber der Nussdorfer Keeper hielt bei einem Hallermeier Kopfball aus nächster Nähe glänzend. Druckvoll ging es bis zur Pause weiter, ohne dass aber der verdiente Ausgleich gefallen wäre. Nach dem Wechsel ging es genauso weiter. Es spielte nur Brannenburg. In der 46. Minute drosch Hannes Gasteiger aus 16 Metern den Ball an die Querlatte. Immer wieder kam es zu gefährlichen Szenen. Der verdiente und sehenswerte Ausgleich fiel dann in der 53. Minute. Ein schöner Diagonalball von Hansi Schweiberer landete fast an der linken Grundlinie bei Stefan Unsicker. Dieser wiederum flankte butterweich auch die Mitte des Fünfers, von wo Hannes Gasteiger den Ball wuchtig über die Linie einnickte. Ein herrliches Tor. Genau das sind die Spielzüge, die nichts, aber auch gar nichts mit A-Klasse zu tun haben. In diesem Rhythmus lief es weiter. Nur Brannenburg spielte. Nussdorf kam kaum über die Mittellinie. In der 75.Minute hielt der gute Nussdorfer Keeper auf der Linie, in der 77. Minute wäre Hansi Schweiberer fast die Führung gelungen und in der 79. Minute ließ der eingewechselte Daniel Pavel einen herrlichen Volleyschuss vom Sechszehner folgen, der als Bogenlampe seitlich aufs Tor kam, doch der beste Nussdorfer Akteur in Person des Torwarts, lenkte den Ball gerade noch über die Latte. Längst wäre die Führung verdient gewesen. Auch die letzten 10 Minuten brannte es immer wieder vor der Nussdorfer Hütte, doch entscheidendes gelang niemanden. Dann hatte der ansonsten akzeptabel pfeifende Schiri seinen Auftritt. Er ließ in der letzten Spielminute in der Nussdorfer Hälfte ein glasklares Foul an Hansi Schweiberer ungeahndet. Der verletzte Spieler wurde sowohl vom Schiedsrichter, als auch von den Nussdorfern ignoriert und während sich die meisten TSV Akteure noch immer über die Szene aufregten, nutzen die Gastgeber Ihre einzige Chance der letzten 72 Minuten und spielten den Konter erfolgreich zu Ende. 2:3 unglaublich, aber wahr. Dass bedingt durch das Reklamieren der Unparteiische, dann auch noch ein klares Handspiel im Strafraum in der Nachspielzeit nicht ahndete, passte zu diesen letzten Aktionen. Zusammengefasst muss man sagen: C-Klassen Niveau in den ersten 18 Minuten, danach eine sehr gute Partie des TSV, der durch eigene Unzulänglichkeit, aber auch durch den Schiedsrichter, um den verdienten Erfolg gebracht wurde. Gut, die Luft ist aus dieser Saison nun draußen, jetzt gilt es allerdings die Erkenntnisse der letzten Monate mitzunehmen und mit jedem der kommenden Partien sich nicht nur geistig, sondern auch fußballerisch auf die neue Saison einzustellen und vorzubereiten. Wir haben noch viel vor !!

Aufstellung: Schuppe, Hallermeier, Kaffl, Fischer (C), Lampert, Steinbauer, Schweiberer, Unsicker, Gasteiger, Blabsreiter, Faltner      Bank: Pavel