eine neue Mannschaftsformation zurecht zu zimmern.
Das Spiel begann forsch und im Vergleich zum Flintsbach-Spiel vor einigen Tagen auch manchmal recht rustikal. Es dauerte fünf Minuten ehe der Gastgeber-TSV optisch überlegen wurde. Fast hätte Florian Bergmann per Kopf die Führung erzielt, doch die Chance kam wohl etwas zu unvermutet. Neubeuern gelang es ein ums andere Mal doch einfache Spielzüge oder durch Alleingänge relativ einfach die TSV Defensive zu fordern. Dabei hatte Brannenburg Glück, dass die Gästestürmer noch nicht genügend Zielwasser zu sich genommen hatten. In einer Situation wurde auch Keeper Johnny Couto richtig gefordert. Im Gegensatz dazu muteten die Brannenburger Angriffe relativ harmlos an. Zumindest die Abschlüsse. In weiten Phasen war man doch Herr im Haus. Als sich bereits alle mit dem Unentschieden zur Pause abgefunden hatten, kam der bis dahin doch unglücklich spielende Hannes Gasteiger an den Ball. Endlich dribbelte er sich nicht wieder fest, sondern entschloss sich die Vorgabe des Trainers umzusetzen und auch mal aus der Distanz abzuziehen. So knallte er in der 44.Minute die Kugel aus 20 Metern über den Gäste-Keeper ins Netz zur Brannenburger Führung. Kurz danach war Pause.
Mit dieser Führung im Rücken kam die Bender-Truppe selbstbewusst aus der Kabine. Bereits in der 48.Minute sollte es daher abermals im Neubeurer Tor scheppern. Seppi Berger setzte sich geschickt auf rechts durch. Er flankte gefühlvoll auf den langen Pfosten, wo Raphael Beyer den Ball Richtung kurzes Eck einnicken wollte. Ein Gästeverteidiger blockte noch ab, doch der Abpraller landete, bei dem mit Robert Otte zusammen besten Brannenburger Feldspieler an diesem Tag, Hansi Schweiberer. Der stoppte den Ball per Brust und drosch ihn ins rechte Eck zum 2:0. Dies war bereits sein sechster Saisontreffer. Eigentlich wäre dies Anlass gewesen nun den Gegner kommen zu lassen, um dann entsprechend zu reagieren. Doch wie so immer, kamen wieder diese ominösen 20 Minuten, in denen unseren Jungs gerne das Spiel aus der Hand gleitet. Diesmal begannen diese in der 53. Minute mit einem Freistoß aus dem Halbfeld von rechts für die Neubeurer. Der hart getretene Flankenball, flutschte über einige Köpfe hinweg in die Mitte des Sechszehners, flipperte zwei bis dreimal hin und her, ehe der Neubeurer Lukas Paul den Ball rechts unten volley versenkte. Jetzt kam Neubeuern immer mehr ins Spiel. man verteidigte gut, aber die Kräfte schwanden bei einigen Spielern. So wechselte der Trainer zuerst Markus Stadler für Seppi Berger und dann Michael Blabsreiter für Florian Bergmann (der fast kurz zuvor das 3:1 erzielt hätte) ein. Drei Minuten nach der Einwechslung stand Michael gleich im Mittelpunkt. Neubeuern kam von links in den Strafraum. Der Angreifer wurde durch ein langes Bein gerade noch geblockt. Der Ball kam zu Michael, doch anstatt sicher zu klären und den Ball weg zu schlagen, spielte er in der Absicht die Kugel zum Keeper zu bringen, genau in die Richtung des am Fünfer noch auslaufenden Neubeurers Sebastian Schmid. Der bedankte sich aus kurzer Distanz für dieses Geschenk zum Ausgleich. Das war bitter, zumal es sich andeutete, dass man aus dem 20-Minuten Tal gerade wieder draußen war. Trotz oder auch wegen dieses Rückschlags war man auf einmal wieder wacher und konnte das Spiel ausgeglichen gestalten. Hüben wie drüben gab es Ansätze von Möglichkeiten. Fünf Minuten vor Schluss kam es aber dann nochmal zum Chancenhöhepunkt. Auf links setzte sich Stefan Unsicker in seiner typischen Art durch und kurvte in den Strafraum. Dabei zog er drei Verteidiger auf sich, doch anstatt die mitgelaufenen völlig blank stehenden Max Faltner, Raphael Beyer oder Michael Blabsreiter anzuspielen, drehte er sich in den Kreisel der Neubeurer Verteidiger ein und ging zu Boden. Den freien Ball schlug Neubeuern entlang der rechten Linie weit nach vorne. Dort wurde quer gespielt und Neubeuern stand mit 2 Spielern komplett frei vor Johnny. Das was dann folgte war eine Weltklasseparade. Den Abpraller-Nachschuss hielt er nochmals in gleicher herausragender Art. Das rettete wiederum seiner Mannschaft das Unentschieden und den Arsch. Jeder versuchte danach nochmals den „lucky punch“ zu setzen. Vergeblich. Am Ende war das 2:2 ein leistungsgerechtes Unentschieden, in einem recht guten kurzweiligen A-Klasse Spiel.
Nächste Woche, wenn der TSV am Samstag um 14Uhr in Oberaudorf antritt, gilt es vor allem die positiven Aspekte dieses Spiel zu bestätigen. Das war vor allem der doch von den meisten Akteuren gezeigte große Einsatz und die damit verbundene Laufarbeit. Zu verbessern ist sicherlich die spielerische Komponente im letzten Drittel der gegnerischen Hälfte, sodass sich dadurch noch mehr zwingendere Situationen ergeben. Die bisher gezeigten Leistungen weisen aber bereits in die richtige Richtung. Weiter so !
Aufstellung: Couto, Fischer, Otte, Schwaiger, Berger, Faltner, Gasteiger, Schweiberer, Unsicker, Beyer, Bergmann Bank: Stadler, Blabsreiter M., Vogt
