Abpfiff.

„0:5 verloren. Nachdem wir doch so viel Selbstvertrauen hatten nach dem Aibling-Spiel. Nachdem wir doch wieder bewiesen haben, dass wir es können, wenn wir nur wollen. Was war heute nur los? Können wir’s doch nicht?“ So oder ähnlich könnten die Gedanken einiger Spieler nach der ersten Niederlage in einem Liga-Spiel seit einem knappen Jahr gewesen sein. Doch beginnen wir am Anfang.

Mit sehr viel Optimismus und Euphorie war man nach Rimsting gekommen. Endlich ein Fußballplatz, auf dem man noch nie gespielt hat. Endlich mal in eine andere Richtung fahren, Richtung Chiemsee nämlich. Zwar konnte man, dank der englischen Woche, das vergangene Spiel gegen Aibling nicht im Training aufarbeiten, denn trotz des Sieges fand Trainer Klaus Kern sicher den ein oder anderen Kritikpunkt, doch das war nicht so schlimm. Schließlich würde sicher auch heute Einsatz und Siegeswillen und Kampfgeist stimmen und man so den Rimstinger einen, vielleicht sogar mehr Punkte abluchsen können. Man war gewarnt vor Rimsting, konnten diese doch am vergangenen Samstag mit 4:1 bei der zweiten Mannschaft des SV DJK Kolbermoor gewinnen.

Doch leider war auf dem Platz scheinbar alles wie weggeblasen. Von der ersten Minute an setzte Rimsting uns unter Druck. Und zwar so unglaublichen Druck, dass wir nicht unser gewohntes Offensivspiel aufzeigen konnten. Des Weiteren mussten wir in unserer Kreativabteilung auf unseren eigentlich Spielmacher Gerhard Hoheneder verzichten, der momentan an Beschwerden mit seinem Syndesmosebandes laboriert. So kam es, dass nach Vorne nicht das erfolgversprechende Kurzpassspiel angewendet wurde, sondern teilweise blind wie von einer schlechten C-Klassenmannschaft die Bälle gedroschen wurden. Natürlich ergaben sich auch auf unserer Seite Chancen, so konnte Stefan Brückers einen Alleingang nicht verwerten und Christoph Eder konnte nach gekonntem Rückpass von Johann Schweiberer ebenso nicht einnetzen. Allerdings mussten wir uns auch bei Markus Stetter, der den beruflich verhinderten Andreas Berger im Tor vertrat, bedanken, dass wir nicht schon längst zurück lagen. Wenn man nachzählen würde, so müsste man zweifellos zugeben, dass die Chancen der Rimstinger sowohl zahlreicher als auch in ihrer Summe hochwertiger waren als die unseren. Dennoch konnten wir das 0:0 bis zur Pause halten.

In der zweiten Hälfte merkte man ab sofort, dass die Gastgeber frischer wieder aus der Pause gekommen waren als wir. Sie spielten ihr Spiel weite rund setzten uns permanent unter Druck. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:0 fiel. Nach einer Flanke, die über die Köpfe von drei Abwehrspielern hinwegsegelte, verschätzte sich Markus Stetter beim Herauslaufen und ließ dem Stürmer das Tor weit offen. Diese Chance nutzte er auch eiskalt aus. Bereits zwei Minuten darauf mussten wir das 2:0 hinnehmen. Nach einer flachen Hereingabe konnte unsere Abwehr den Ball nicht klären und der Rimstinger Stürmer kam am langen Pfosten mit dem Außenrist an Ball und hatte das Glück, dass dieser durch eine ballgroße Lücke ins Tor ging. Im weiteren Spielverlauf sollten sich für uns mehr Torchancen ergeben. Doch das ist auch nicht verwunderlich, da wir nun alles nach Vorne schmissen was wir hatten. Allerdings ließ dies auch Konter unserer Gegner zu, die diese noch drei Mal verwerten konnten.

Unterm Strich muss man zugeben, dass wir an diesem Tag chancenlos waren. Aber nicht, weil der Gegner so übermächtig war für diese Klasse. Sondern einfach weil wir nicht in unser Spiel gefunden haben. Ich denke, jeder Spieler wird für sich in medias res gehen und seine Schlüsse daraus ziehen. Denn eines ist klar! Dieses Spiel muss abgehakt werden! Denn bereits am Sonntag wartet mit Kiefersfelden der nächste schwere Gegner auf uns.

Ebenso klar ist meine Meinung, wenn ich sage: JA! Wir können es noch!
Also Kopf hoch und weiter!

Unsere Aufstellung:
Markus Stetter – Stefan Feicht (63. Christian Wolf), Martin Feicht, Thomas Lomertin – Maxi Faltner (70. Fevzi Karaaslan), Pascal Hallermeier, Stefan Schröcker, Robert Otte, Johann Schweiberer – Christoph Eder, Stefan Brückers