TSV Brannenburg – TSV Neubeuern 2:5

 

Am ersten Wochenende im Mai empfingen wir die Elf aus Neubeuern zu einem Derby, das diesen Namen redlich verdiente, um Punkte im Abstiegskampf zu ergattern.

Eine Verletzungsliste, die ihres gleichen sucht, gepaart mit der Verunsicherung der vergangenen Niederlagen, ließen dieses Vorhaben jedoch nicht gelingen; aber der Reihe nach.

 

Zu Beginn der Partie wurde schnell klar, dass es – ähnlich wie in Bernau – zuerst einmal auf die Abwehrarbeit ankommen sollte. Und genau diese wurde während der ersten Halbzeit klasse gemacht. Bei Stefan Feicht hatte man streckenweise den Eindruck, der Ball komme automatisch wieder zu ihm, nachdem er unermüdlich hohe Bälle per Kopf oder volley klärte. Aber man hatte auch Chancen: schon in der dritten Minute schoss der in die Elf zurück gekehrte Robert Otte die Pille aus ruhender Situation von 30 Metern rechte Außenlinie in den Strafraum der Neubeurer. Der Ball wurde lang und länger und landete nur Zentimeter neben dem linken Latteneck; der Keeper wäre chancenlos gewesen.

Die Partie, in der sich speziell die beiden Neubeurer Stürmer hervor taten extrem schnell zu fallen, entwickelte sich peu à peu zu einer sehr rüden, was nicht zuletzt durch das undurchsichtige Pfeifverhalten des Referees begünstigt wurde. Dieser stellte schon in der 33. Minute Fevzi Karaslaan vom Platz; er erhielt nach einem astreinem Tackling, das der Schiedsrichter gar nicht sehen konnte, die Ampelkarte.

Derart dezimiert gelangen immer weniger Aktionen nach vorne und der Gegner kam zu immer mehr Übergewicht in der Partie. Nach einem Eckball in der 42. Minute war es dann leider soweit und ein Neubeurer Stürmer konnte nach einer Ecke zum Führungstreffer einköpfen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgte der Spielleiter für personelles Gleichgewicht und stellte einen Spieler der Gäste nach wiederholtem Foulspiel vom Platz.

 

Nach dem Wiederanpfiff des Matches kamen unsere Jungs mit einer kurzen Sturm und Drangphase zum Ausgleich durch Arnold Sander. Hatte Sebastian Berndt, der Keeper der Neubeurer, in der Pause noch gemeint, dass „dieser Sander keine 500 Meter Laufweg zusammen bringt“ zeigte ihm Arnie, dass es trotzdem geht: in Minute 50 erhielt er den Ball nach einer Flanke, der ein Eckball voraus gegangen war und zog sofort aus acht Metern eiskalt ab. Die Pille landete im linken Eck und es stand 1:1.

Leider gelang den Neubeurern acht Minuten später der nächste Treffer. Nach einem langen Abschlag auf die rechte Aussenbahn landete das Leder über zwei Stationen wiederum auf dem Kopf eines Neubeurers und dann im Tor von Thomas Groß. Zu allem Überfluss fing man sich dann auch noch einen Foulelfmeter, der nach Aussagen von Zuschauern, welche auf Ballhöhe waren (der Schiedsrichter war es eigentlich fast nie), keiner war. Stefan Feicht hatte nach einem Konter seinen Stürmer, wenn überhaupt, vor dem Strafraum gefoult. Dieser strauchelte; wartete mit dem Fallen aber bis zum 16er und bekam leider den Strafstoß. Großei erahnte die Ecke (die rechte) aber der Ball war zu hart und präzise geschossen, so dass es jetzt 1:3 hieß. Fünf Minuten später kam es dann zu einem Tumult, nachdem ein Neubeurer Spieler Hansi Kaffl brutal von den Beinen holte. Michael Hannover, der zuvor ausgewechselt worden war, sprang ins Feld und es ist Martin Feichts beherztem Einsatz zu verdanken, dass es nicht zu schlimmeren kam, denn unser Kapitän entzerrte die Lage, noch bevor sich das Rudel bilden konnte bzw. Michael Hannover traf.

Wenige Minuten später musste dann Klausi Kern vom Spielfeldrand weichen, weil er aufgrund der ausufernden Fehlentscheidungen des Schiris nicht mehr an sich halten konnte.

Diese Hitzigkeit mag auch ein Grund für die nächsten beiden Treffer der Neubeurer gewesen sein, die mit der Situation ein wenig abgezockter umgingen.

Den letzten spielerischen Glanzpunkt jedoch setzte Robert Otte: Im rechten Mittelfeld startend ließ er zwei Gegner dermaßen stehen, dass ihnen heute noch schwindlig ist, und versetzte dem Keeper noch einen Beiner in die Maschen.

 

Am bitteren Resultat ändert diese schöne Einzelleistung jedoch nichts und die nächsten Partien werden über das Fortbestehen in der Kreisklasse entscheiden.