Es hatte sich bereits letzte Woche angedeutet. Nur mit viel Glück hatte man die drei Punkte gegen einen schwachen Gegner aus Aibling erobert. Dort waren schon klar die Hauptdefizite zu erkennen. Die Mannschaft hatte daraufhin allerdings nichts dafür getan dies zu ändern. Die Quittung dafür gab es nun in Höhenrain.

In der ersten Minute hatte Max Faltner noch die Möglichkeit den TSV sofort in Führung zu bringen, doch er konnte die scharfe Hereingabe von Stefan Unsicker aus kurzer Distanz nicht verwerten. Danach waren es erst einmal die Gastgeber, die den Takt bestimmten. Sämtliche TSV-Mannschaftsteile standen viel zu weit vom Gegner weg und so dauerte es nicht lange, ehe die TSV Abwehr in arge Nöte geriet. Blitzsauber fiel dann das 1:0 für Höhenrain in der 16. Minute, als mit einem Pass in die Tiefe die TSV Abwehrreihe auseinander gerissen wurde und zwei Höhenrainer auf einmal allein vor Daniel Kleinschwärzer auftauchten und die Kugel versenkten. Zwei Minuten später hätte Stefan Unsicker den Ausgleich erzielen können, doch er wurde gerade noch abgedrängt. Dafür traf dann Kapitän Fischer in der 24. Minute zum 1:1 , als sein Freistoß von halbrechts aus 20 Metern noch abgefälscht wurde und dadurch unhaltbar im langen linken Eck eintrudelte. Jetzt sah es eigentlich ganz gut aus. Man nahm
Tempo auf, versuchte direkt zu spielen, kam in die Zweikämpfe. So hätte Seppi Berger in der 29. Min. die Führung erzielen können, doch sein Abschluss kam zu spät. Wie immer ließ man allerdings bei eigenem Druck haarsträubende Chancen des Gegners zu. So tauchte dann abermals ein Höhenrainer am rechten Fünfereck des TSV auf. Doch Daniel Kleinschwärzer konnte gut verkürzen und zur Ecke klären. Doch zwei Minuten später (31.Min.) dann vielleicht ein Knackpunkt des Spiels. Höhenrain schlug eine lange hohe Flanke von links direkt in den TSV-Fünfer. Eigentlich eine leichte Beute für jeden Keeper. Doch nur Daniel kann erklären, was dort dann passierte. Er ließ die Kugel unbedrängt durch die Hände gleiten. Ein dahinter stehender mitgelaufener Höhenrainer wurde dadurch mehr oder minder durch Zufall zum Prellbock für den Ball, der dadurch über die Linie gelenkt wurde. Danach klappte beim TSV eigentlich nichts mehr. Jetzt zeigten sich brutalst die physischen und mentalen Defizite eines Großteils der Mannschaft. Beim 3:1 in der 34.Min. wurde man regelrecht zerlegt. Ein, zwei direkte Pässe ließen drei Höhenrainer im Strafraum völlig allein auftauchen. Drei Minuten später donnerte der SC Höhenrain dann einen Freistoß aus 20 Metern unter die Latte. Die vorgenommenen Wechsel nach der Pause brachten keine Veränderung der TSV Spielanlage. Zwar war ein Foul in der 56.Min. an Stefan Feicht zuvor nicht abgepfiffen worden. Die Art und Weise wie Höhenrain allerdings diese Situation dann zu Ende spielte war sehenswert und sollte beispielhaft für die TSV Offensive sein. Ein schneller Pass und ein schneller, platzierter Abschluss und so hieß es 5:1. Der TSV versuchte zwar im Spiel zu bleiben und einen weiteren Treffer zu erzielen, doch das Umschaltverhalten, bedingt durch schlechte Absicherung und mangelhaftes taktisches Laufspiel, ließen in der 60.Minute einen blitzsauberen Konter durch Höhenrain zu, der perfekt zum 6:1 durchgespielt wurde. In der 72.Minute gab es dann ein weiteres Gegentor der Marke „unverständlich und überflüssig“. Wofür stellt man eine Mauer auf ? Jedenfalls nicht um bei einem Freistoß dann in der Mitte auseinander zu gehen und damit einem weiteren Gegentreffer zuzulassen. 7:1. Der TSV konnte froh sein, dass es Höhenrain nun etwas ruhiger angehen ließ. So konnte dann Hannes Gasteiger in der 85. Minute noch den zweiten Treffer für sein Team zum Endstand von 7:2 erzielen.

Welche Schlüsse kann und muss man nun aus diesem Spiel und der schleichenden Entwicklung dorthin innerhalb der letzten Wochen ziehen ? Zumindest den, dass  ein Großteil unserer Ersten nicht verinnerlicht hat, was sie eigentlich Woche für Woche auf dem Platz erreichen will. Bei diesem Großteil scheint in gewisser Weise die Einstellung zum Fußball unter Wettkampfbedingungen zu fehlen. Selbst in der A-Klasse ist es unerlässlich dafür zu arbeiten und sich entsprechend vorzubereiten. Dazu besteht aber anscheinend keine richtige Bereitschaft. Wie kann man es ansonsten erklären, dass lediglich zwei Spieler (Stefan Unsicker und Markus Stadler ) an beiden Trainingseinheiten dieser Woche teilnahmen. Alle anderen hatten irgendwelche Begründungen für ihre Abwesenheit. Geburtstagsfeier, anderes Hobby, Rotsperre, oder man ließ sich ohne richtigen Grund entschuldigen bzw. man entschuldigte sich gar nicht. Komischerweise passiert dies genau in einer Woche, in der in Rosenheim eine entsprechende Veranstaltung stattfindet, bei der natürlich niemand gewesen sein will. Nach dem schlechten Spiel der Vorwoche wollte der Trainer im Trainingsbetrieb genau in den Bereichen ansetzen, die die größten Probleme bereiteten. Doch wie soll an einem Dienstag z.B. Zweikampfverhalten intensiv trainiert werden, wenn nur 7 Spieler vor Ort sind, davon ein nach Operation Rekonvaleszenter, und ein AH-Akteur ?? Durch all dies lässt sich mit großer Sicherheit damit ableiten, dass für die Mehrheit der Mannschaft kein richtiges Saisonziel feststeht. Gäbe es dies, wäre man bereit das ein oder andere „Opfer“ zu bringen, sofern man Trainingsteilnahme als ein solches überhaupt bezeichnen darf. Nun wird es allerdings schwierig. Wie will die Mannschaft dies einem Trainer vermitteln, der motiviert, engagiert und kompetent Trainingsvorbereitung macht, der einen Aufwand betreibt, von dem die Mehrheit wohl gar keine Vorstellung hat ?Wie will man dann als Mannschaft ihrerseits einen Trainer noch motivieren ? Hier muss sich schleunigst jeder seine eigene Rolle hinterfragen und mit der entsprechenden Reaktion seine Antwort geben. Ansonsten können wir diese Saison bereits jetzt abhaken und vielleicht einige andere Dinge noch dazu. Es ist fünf vor Zwölf !

Mannschaft: Kleinschwärzer, Fischer (C), Hallermeier, Blabsreiter, Steinbauer, Stadler, Seeliger, Gasteiger, Faltner, Berger, Unsicker     Bank: Moser, Feicht, Postel