Mit einem 1:0 hat sich unsere Erste das Tour zur Relegation und gleichzeitig auch zur möglichen Meisterschaft in der A-Klasse Gruppe 1 aufgestoßen. Zwei Spieltage vor Ende der Saison haben damit nur noch der TSV Assling und der TSV aus Brannenburg die Chance auf den Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse.
Mit der gleichen Mannschaft die so sehr gegen Kiefersfelden vor Wochenfrist begeistert hatte, konnte Coach Stefan Kolm nach Höhenrain reisen. Dass diese Partie vorentscheidenden Charakter haben würde war allen Beteiligten klar. Genauso wusste man aber auch vor Spiel, dass der Gang nach Höhenrain kein leichter werden würde. So war es dann am Ende auch. Und wie !
Höhenrain wollte durch einen Punktgewinn unbedingt klarmachen, dass man nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben würde. Entsprechend engagiert, rustikal und kämpferisch begegnete man sich dann auch auf dem Platz. Von Anfang an versuchte der Gastgeber durch zum Teil sehr hartes Einsteigen jeglichen Brannenburger Spielfluss zu unterbinden. Gleichzeitig wartete man auf Fehler des Inntal-Teams. Und die kamen. So musste in der 15. Minute der im wahrsten Sinne des Wortes alles überragende Pascal Schuppe Kopf und Kragen riskieren, als ein Stürmer des Heimvereins allein vor ihm auftauchte. Es dauerte ehe Brannenburg sich ein wenig fußballerisch lösen konnte. Das konnte aber an der Zerfahrenheit der Partie sehr wenig ändern. Beide unterschiedlichen Spielsysteme lösten sich quasi gegenseitig auf. Richtige Chancen gab es keine weiteren. Bis zur 37. Minute. Da wurde Max Faltner im Strafraum angespielt. Der Gegner traf viel Ball und wenig Max. Dennoch entschied der Schiedsrichter für fast alle Beteiligten sehr überraschend auf Elfmeter für Brannenburg. Den konnte Hannes Gasteiger dann zum Glück, gegen den hervorragenden Torhüter der Höhenrainer versenken. Eine glückliche und so wichtige Führung, gerade so kurz vor der Halbzeit.

Nach der Pause wurde die Partie dramatisch und am Ende auch hektisch. Zuerst hatte allerdings Max Faltner in der 50. Minute die Riesenchance das 2:0 zu machen. Leider entschied er sich nicht quer auf die mitgelaufenen Seppi Berger und Hannes Gasteiger zu legen. Kurz danach hatte er eine weitere Gelegenheit, als Seppi Berger ihm den Ball durchsteckte, doch er scheiterte abermals am sehr guten Torhüter. Danach begann man auf TSV-Seite die Nerven aller Zuschauer zu strapazieren. Vor allem auf der rechten Angriffsseite der Höhenrainer gelang es immer wieder durch schnelle Doppelpässe Lücken in die TSV Abwehr zu reißen. Zum Glück stand mit Robert Otte heute der beste Brannenburger immer wieder goldrichtig und wenn er es mal nicht war, kamen die Kollegen zu Hilfe. In der 71.Minute hätte der Ausgleich allerdings fallen müssen. Auf einmal stand ein Stürmer der Gastgeber frei vor Pascal. Aus vollem Lauf zog dieser ab. Aber Pascal brachte gerade irgendwie seinen Knöchel noch minimal an die Kugel. Von dort krachte sie vehement halbhoch an den rechten Innenpfosten und von dort entlang der Linie wieder hinaus aus dem Gefahrenbereich. Kurz danach weitere Unaufmerksamkeiten, die zwei sauknappe Fehlschüsse zur Folge hatten. Auf der anderen Seite war es dann Hannes, der die Chance hatte aus ca. 25 Metern den Ball über den Keeper hinweg ins leere Tor zu lupfen. Doch der Ball rutschte, nachdem Regen eingesetzt hatte, über seinen Schlappen neben die Kiste. Danach versuchte Höhenrain alles. Eine Abwehrschlacht wie sie im Buche steht. In der letzten Minute nochmal Riesenmassel für uns. Aus einem unübersichtlichen Getümmel kam ein Höhenrainer nach einem Abpraller an den Ball. Sein Abschluss kam komplett verdeckt durch viele Beinpaare durch aufs Tor. Aber Pascal stand wieder einmal goldrichtig und entschärfte diese Situation in seiner typisch coolen Art. Einem Großteil der Zuschauer lag de Torjubel schon auf der Zunge. Als der Schiri nach 3 Minuten Nachspielzeit abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Was für ein wichtiger Dreier bei einem sehr unangenehmen Gegner. Aber genau diese Spiele sind es, die einen am Ende vorne in der Tabelle stehen lassen.

Wichtig wird es allerdings jetzt das Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen, sondern diese Leistungen und diese Serie weiter zu bestätigen. Nächsten Samstag wartet zwar „nur“ der Tabellenletzte in Feilnbach auf den TSV, doch wer meint, dass dies bereits sichere Punkte sind, irrt.
Volle Konzentration, voller Wille zum Sieg, dann ist es durchaus möglich die Sensation Aufstieg vielleicht Wirklichkeit werden zu lassen. Wir haben es selbst in der Hand !!!!!!

Aufstellung: Schuppe, Hallermeier, Otte, Hofstetter, Jennerwein, Eckl, Ilic, Berger, Unsicker, Gasteiger, Faltner     Bank: Steer, Watzlawik, Moser

Text: Jörg Beller