In einer dramatischen Partie gelang dem TSV noch ein verdienter Punktgewinn gegen den Tabellenführer aus Pittenhart. Der Tabellenerste kam mit großer Entschlossenheit und einer breit aufgestellten Anhängerschaft aus den Nachbarlandkreis angereist. Während Hans Nietzold auf Sven Bender, Fabi Steinbauer, Seppi Berger und heute auch noch auf Max Faltner verzichten musste, waren die Pittenharter mit der vollen Kapelle angetreten, allen voran dem Torschützenkönig der Liga, Philipp Linner.

Den Gästen war von Anfang an anzumerken, dass sie die drei Punkte unter allen Umständen aus Brannenburg mitnehmen wollten. Ein Sieg hätte ein Meilenstein in Richtung Aufstieg sein können. Alles stimmte daher bei den Gästen, Körpersprache, Ansprache und leider auch gleich das Auftreten auf dem Platz. Pittenhart strotzte vor Selbstvertrauen und suchte sprichwörtlich vom Anstoß an den Weg zum Tor, doch der direkt vom Punkt getretene lange Ball flog zwar über den weit vor seinem Tor postierten Fabi Drechsel hinweg, aber auch 2 Meter am Tor vorbei. Glück gehabt. Pittenhart bestimmte den Rhythmus, trieb sich immer wieder selbst an, während der TSV wie so oft lange Minuten brauchte, um selbst in die Gänge zu kommen. Als dies endlich nach 10 Minuten gelang passierte genau das was sich schon angedeutet hatte. Ballverlust, schnelle Gegenbewegung des Gastes und ein gutes Auge von Philipp Linner, der abermals erkannte, dass der Brannenburger Keeper zu weit vor seinem Tor stand. Und so knallte er den Ball aus 40 Metern über den verdutzten Brannenburger Keeper hinweg in der 11.Minute zur Führung in die Maschen des Brannenburger Tores. Der Versuch beim Anstoß war leider nicht Warnschuss genug. Der TSV war erst einmal bedient. Pittenhart setzte nach. Und so war es abermals Philipp Linner, der nur 4 Minuten später allein auf Fabian zulief. Doch der konnte seinen Fehler mit einer Glanztat ausbügeln. Doch die Gäste blieben bissig, aggressiv und weiter zu allem bereit. Zuerst geschah ein weiterer Versuch den abermals zu weit vor dem Tor stehenden Keeper des TSV zu überwinden und dann war es in der 16. Minute eine wunderbare Flanke, die, wer auch sonst, Philipp Linner, volley vom rechten Fünfereck ins Brannenburger Tor einnetzte. 0:2. Jetzt schien es so, als ob es nur eine Frage der Zeit sei, bis das 0:3 fallen würde. So flog ein vierter Heber…. naja lassen wir das. Der Umkehrschwung gelang dem TSV in der 29 Minute als Michi „Kraxei“ Kraxenberger einen Hammer als Kombi von Verzweiflung und Können losließ, der aus 25 Metern halblinks dann im langen Eck des SpVgg-Tors einschlug. Ein überraschender aber umso sehenswerterer Anschlusstreffer. Von da ab, war der TSV im Spiel. Es ging hin und her. Zweikämpfe wurden nicht nur verloren. Im Gegenteil, Spieler wie Bender, Gasteiger oder Kavazovic waren jetzt im Flow. Dies reichte, um die Pittenharter Übermacht zu bändigen und so ging es mit 1:2 in die Pause.

Hälfte zwei war dann der Hammer. Nichts für schwache Nerven und nichts für Pittenharter Fans. Aber der Reihe nach. Spielbeginn, sowohl der am Anfang eines Spiels, aber auch der nach der Pause ist nichts für den TSV. Auch diesmal nicht. Lag es an der Einwechslung von Mathias Hegele auf Gäste-Seite oder an dieser leidigen Brannenburger Gewohnheit? In jedem Fall starteten die Gäste abermals bissiger und sicherer. Ein bis zwei brenzlige Situation gab es, ehe in der 54. Minute das dritte Pittenharter Tor hätte fallen müssen. Doch der Einzige, der fiel war im Fünfergetümmel Hans Schweiberer. Dabei stieß er unglücklich mit seinem Arm mit dem gerade über die Torlinie rollenden Ball zusammen, sodass dieser seine Meinung änderte und die Linie nicht überquerte. Der Schiri dagegen erkannte zurecht auf Handspiel und Elfmeter und zu allem Überfluss auf rote Karte gegen den TSV in Person von Hans. Wie bitter! Nicht nur dass der TSV nun weitere 35 Minuten mit einem Mann weniger zu spielen hatte, nein Philipp Linner verwandelte sicher zum 1:3. Dies war ein Schock für Brannenburg. Dies ließ schlimmeres erahnen.  Fünf Minuten später wäre es fast passiert. Philipp Linner nahm eine Flanke per Brust auf und schoss direkt. Dem Ball schauten alle hinterher, während dieser mit großer Freude gegen den Brannenburger Innenpfosten klatschte und danach gleich wieder am Spiel teilnahm. Riesendusel! Doch dies war im Nachhinein betrachtet der Wendepunkt, auch wenn Pittenhart und jeder einzelne seiner Spieler weiter versuchte sich gegenseitig zu pushen. Lars Bender ging auf die sechs, Raphi Beyer auf die rechte offensive Außenbahn, während Hannes Gasteiger und Eldar Kavazovic sich sagten: Jetzt ist es eh schon wurscht. Und das war es dann auch. Jeder für jeden! Jetzt kämpfte man um jeden Ball, jeden Zweikampf. Michi Kraxenberger gewann Zweikämpfe, die er zuvor niemals gewonnen hätte.  Jetzt gab es auch angedeutete Abschlüsse. Man rückte dem SpVgg- Strafraum im näher, während Pittenhart die ganz klare Linie nicht mehr fand, ohne deshalb ungefährlich zu wirken. Eldar Kavazovic hätte den Anschlusstreffer markieren müssen, doch sein Schussversuch aus 7 Metern landete nicht am Ball, sondern im Leerlauf. In der 77. Minute gab es dann einen Freistoß von links den Hannes gefühlvoll auf den langen Pfosten zog. Eigentlich leichte Beute für Gäste-Torhüter Reithmeier, aber der Ball glitt ihm aus der Hand. Dahinter lief Raphi ein und bedankte sich mit einem leichten Kopfnicken und dann für den Anschlusstreffer. Jetzt war Leben in der Bude. Pittenhart bekam gegen 10 Mann fast keinen Fuß mehr auf den Boden, Philipp Linner, den man schonen wollte, wurde wieder ins Spiel zurück gewechselt. Doch der TSV hatte jetzt Oberwasser. Immer wieder gelang es den Strafraum zu bespielen. Der entscheidende Punch gelang nicht, noch nicht. Einen Distanzschuss von Elder wurde pariert, ein weiterer Versuch verfehlte das Ziel um Haaresbreite. Aber in der 87. Minute war dann die kleine Sensation perfekt, als eine entschlossene Aktion am Ende bei Lars landete, der mit aller Macht und Können den Ball aus kurzer Distanz im Lauf unten links eindrückte. 3:3… sensationell! Großer Jubel bei den Brannenburg Fans. Doch dem nicht genug. In der 89.Minute war es Eldar der abermals mehrere Pittenharter alt aussehen ließ und aus der Drehung abzog. Der Ball flog über den Keeper hinweg mittig an die Latte, knallte von dort auf die Torlinie und wieder hinaus. Vielleicht wäre es des Guten zu viel gewesen, aber es hätte wohl sogar den Sieg bedeutet. So ging es noch in der Nachspielzeit hin und her, ehe der Schlusspfiff ertönte.

Ein tolles Spiel, ein geiler Punkt, wohl zwei zu wenig, aber am Ende ein gutes Gefühl auf Brannenburger Seite, weil es zeigte, dass man Mentalität und Moral besitzt. Heute hatte dies der TSV in der Tat! Die Pittenharter lagen dagegen auf dem Boden, gerade so, als ob sie im Halbfinale der CL ausgeschieden seien. So war es aber nicht. Sie sind noch immer mittendrin im Kampf um den Aufstieg. Im Gegensatz zum TSV, der sich zwar über den Punkt sehr freute, aber der jetzt quasi dazu gezwungen ist jedes Spiel zu gewinnen, um noch eine kleine Chance auf die Aufstiegsrelegation zu haben. Nun gut…HAUDS NEI JUNGS ! DES WAR GEIL HEUTE !

 

Aufstellung: Drechsel (T), J. Schweiberer, Kavazovic, Otte ©, Urth, L.Bender, Hanssum, Feicht, Beyer, Kraxenberger, Gasteiger   Bank: Plambeck (T), Hallermeier, Kaffl, Paul, Mayer