Das hatten sich einige sicherlich ganz anders vorgestellt. Nach der 2:5 Heimklatsche gegen Kiefersfelden drei Tage zuvor, hätte eigentlich Wiedergutmachung auf der Tagesordnung gestanden. Aber schon im Vorfeld wurde klar, dass nicht jeder Spieler sich daran beteiligen konnte oder auch wollte. So gab es neben den bekannten Gründen wie Verletzung oder Beruf auch diesmal, kurzfristig gebuchte Urlaube oder andere diskutable Entschuldigungen.

So kam es, dass Klaus Kern neben Wasti Trinkl auch noch auf einen zweiten Spieler der AH, in Form von Günther Treichl zurückgreifen musste bzw. durfte. Auf der Ersatzbank hatten wir dann nur zwei Spieler, Fervzi Karaslaan, der seit Wochen nicht richtig trainieren konnte und Vitus Fischer, der bereits am Tag zuvor für die zweite Mannschaft aktiv war. So stand dann eine Mannschaft auf dem Platz, die sich zum einen erst finden musste und gleichzeitig in einigen Mannschaftsteilen uninspiriert wirkte und agierte. In den ersten 20 Minuten war man kaum in der Lage eigene Aktionen zu spielen. Diese waren eher geprägt durch viele Fehlpässe und klare Stellungsfehler. In dieser Phase hatte man Glück, dass die Neubeuerer ihre zum Teil klaren Chancen nicht nutzten bzw. Thomas Zaisserer diese zunichte machte oder der Pfosten im Weg stand. So war es nicht verwunderlich, dass man nur zu einer als Chance zu bezeichnenden Situation kam. Als man sich dann auf ein Unentschieden zur Halbzeit einstellte, kam die kalte Dusche. Eine fast unbedrängte Flanke von links kann einer von drei ungedeckten Neubeurer Stürmern unbedrängt einköpfen. Nach der Pause dann die beste Phase unseres Teams, als auf einmal erkennbar war, dass die Erkenntnis bei einigen entstanden war, dass man durch mehr Laufarbeit und Einsatz auch mehr erreichen könnte. Genau in diese Phase dann der zweite Treffer, der prinzipiell nicht überragenden Neubeuerer Mannschaft, als man auf der linken Abwehrseite einen Zweikampf verliert und den sich in Mittelstürmerposition mitgelaufenen Stürmer am Schuss nicht hindert. Dann begab sich der Schiedsrichter auch immer mehr auf das Niveau des Spiels herab. In der Situation als er dann ein klares Foulspiel an einem Brannenburger nicht ahndete, aber im Gegenzug dann Elfmeter für Neubeuern gab, war dann auch er am Tiefpunkt seiner Leistungsfähigkeit angekommen. Das 0:3 war die Folge. Das war der k.o. für unser Team. Jetzt wurden zum Teil die taktischen Vorgaben ganz über Bord geworfen. Die Einwechslung von Ferzi war dann ein kleiner Lichtblick in diesen letzten 20 Minuten. Einmal verfehlte sein Schuss knapp das Tor, dann war der Pfosten im Wege. So fielen stattdessen die Tore auf der falschen Seite.  Endergebnis 0:5. Mit dieser Art von Einstellung zum Team, zum Verein und zum Sport werden wir auf Dauer grosse Probleme haben, die Klasse zu halten. Dies hat ein Durchschnittsgegner aus Neubeuern uns klar aufgezeigt.