Eigentlich wäre es bereits das dritte Punktspiel des neuen Fußballjahres 2022 gewesen. Durch die Corona bedingten Spielausfälle gegen Flintsbach und Riedering war es aber schließlich das erste Spiel für die Mannen um Hans Nietzold. Und dabei traf man ausgerechnet auf einen Gegner, der bereits auch spielmäßig in Saft und Kraft stand. Die Obinger hatten erst vor Wochenfrist den ASV aus Kiefersfelden mental und am Ende auch fußballerisch zerlegt und schließlich nach einem 0:3 Halbzeitrückstand noch mit einer 4:3 Schlappe nach Hause geschickt. Und genau dort musste das Brannenburger Team erstmals auflaufen und dies ohne das Mittelfeld um Sven und Lars Bender, ohne Torjäger Max Faltner und ohne Abwehrchef Hans Schweiberer. Die Voraussetzungen waren also denkbar ungünstig.
Dennoch rechnete man sich zumindest ein knappes Spiel aus und spekulierte auf den ein oder anderen Punkt. Das Spiel ging auch gut los. In der 07.Minute gab es einen Eckball für den TSV aus Brannenburg, den Michael Kraxenberger ideal auf den langen Pfosten schlug, wo Pascal Hallermeier seinen Dickschädel in die Flugbahn hielt und die Kugel ins Netz der Gastgeber wuchtete. Die Freude über dies frühe Führung dauerte nicht lange. Nur drei Minuten später gab es einen vermeidbaren Eckstoß für Obing. Dabei gelangte der Ball am Ende auf den mittig ca. 12 Meter vor dem Tor stehenden Andreas Hundseder. Der nahm den Ball direkt ab. Der verdeckte Schuss schlug rechts unterhalb von Fabian Drechsel im Netz ein. Danach verflachte das Spiel insofern, als dass es eigentlich außer intensivem und teilweise nickligem Mittelfeldspiel kaum nennenswerte Torraumsituationen gab. Schuld an dem manchmal unfairen Einsatz einiger Akteure war auch ein wenig der Schiri, der nur durch einige eigenwillige Regelauslegungen das Spiel unangenehm beeinflusste. So auch in der 32. Minute, als nach einem klaren groben Foul an Stefan Feicht er zuerst auf Vorteil für Brannenburg entschied. Dieser Vorteil mündete fünf Sekunden später im Umstand, dass gleich drei Obinger allein auf das TSV-Tor zuliefen. Nur eine Glanzparade von Fabi verhinderte den möglichen Rückstand. Nach Beschwerde beim Schiri behauptete er dann auf einmal es sei kein Foul gewesen. Nicht nur dass jeder dieses grobe Tackling von hinten als grobes Foul sah, der Schiri hatte klar für jeden erkennbar mit ausgestrecktem Arm auf Vorteil entschieden, als ein Brannenburger an den Ball kam, den der aber sofort wieder verlor. Egal. Es blieb am Ende beim 1:1 zur Pause.
Nach dem Wechsel waren die TSV-Mittelfeldaktionen nicht mehr so klar und vor allem nicht sicher. Es gelangen keine Ballstafetten mehr. Dies bewirkte immer größeren Druck der Gastgeber, während man selbst gar keine Entlastung mehr spielen konnte. Klare Torchance für Obing brachte dies zwar nicht, aber das bestimmtere Gefühl, dass irgendein individueller Fehler zur Entscheidung führen könnte. In der 60.Minte war es fast so weit. Ein hoher Ball flog Richtung Fabis Tor. Besagter versuchte mit dem einem beherzten „Keeper“-Ruf alle Anwesenden Gegenspieler abzuschrecken. Dies gelang, allerdings schien er sich und den Ball auch abzuschrecken, sodass die Kugel einen Meter hinter ihm auf den Boden sprang und von dort beherzt über die Latte. Eine spektakuläre Aktion, ohne Konsequenzen. In der 66.Minute war es aber dann so weit. Ein verlorener Zweikampf von R.O. brachte Obing in der Vorwärtsbewegung in Ballbesitz. Dies führte zu einem Alleingang zweier Obinger. Ausgerechnet Alexander Thusbaß war der Ballführende und nachdem Fabi sich entschied stehen zu bleiben, anstatt sein Tor beherzt zu verlassen, um den vorgelegten Ball noch abzufangen, hatte der beste Obinger Torschütze keine Mühe Fabi aus kurzer Distanz zu überwinden. Hans Nietzold wechselte noch das ein oder andere Male, doch Torchancen ergaben sich gar keine mehr für den Brannenburger TSV. In der dritten Minute der Nachspielzeit führte ein grober Abspielfehler zum 1:3. Nutznießer war Jonas Sutter aus kurzer Distanz. Am Ende stand diese 1:3 Niederlage, die aufgrund der Spielanteile und der mangelhaften Brannenburger Offensivkraft sicherlich nicht unverdient war.
Aufgrund der Ergebnisse der anderen Spiele bleibt man oben mit dabei. Allerdings gesellen sich jetzt noch weitere Teams ins Spitzenfeld dazu. Sollte sich das personelle Umfeld weiter auf so dünnem Eis bewegen, könnte es durchaus sehr schwierig werden sich weiter im Kreisklassen-Spitzenfeld zu etablieren. Umso wichtiger ist es, dass jetzt alle weiter miteinander am sportlichen Strang ziehen, um bis zum letzten Spieltag noch ein Wörtchen mitzureden.
Aufstellung: Drechsel (T), Hallermeier, Feicht, Eckl ©, Otte, Wolf, Beyer, Gasteiger, Kraxenberger, Kavazovic, Hanssum Bank: S. Schweiberer, Beller, Grandauer, Schwaiger