Das war kein leichter Gang bis am Ende die drei Punkte aus Seeon-Seebruck im Gepäck verstaut waren, um nach Brannenburg mitgenommen zu werden. Das hatte sich der ein oder andere sicherlich leichter vorgestellt. Dabei konnte TSV-Trainer Hans Nietzold fast auf die komplette Kapelle zurückgreifen. Lediglich Chris Eckl, Seppi Berger und Raphi Beyer waren nicht dabei.
Es stellte sich schnell heraus, dass man es mit einer taktisch glänzend eingestellten Gastgebertruppe zu tun bekam. Die stellte sich mit Mann und Maus in die eigene Hälfte, um dann über die schnellen Angreifer zu kontern. Selbst wollte man zunächst den Ball und Gegner laufen lassen. Dies gelang anfangs recht gut. Doch je länger die Partie dauerte, umso mehr lief das Spiel des TSV in die Breite. Gleichzeitig wurde es langsamer. Man sah einigen Akteuren an, dass sie nicht den besten Tag erwischt hatten. Als einige Spieler ohne Bedrängnis mehr Probleme mit sich selbst oder dem Ball bekamen, wurde klar……..dieser Tag würde kein leichter sein! Die Körperspannung und die Körpersprache, die man sich als Trainer vorstellt und vorgibt, waren nicht vorhanden. Die Gastgeber brauchten etwas Zeit, um diesen Umstand zu erkennen, und ehe sie sich trauten, den ein oder anderen Pass steil zu spielen. Dabei war es dann immer wieder der pfeilschnelle Alexander Seil, der den Rasen in der TSV Hälfte zum Qualmen brachte. In der 17.Minute überrannte er fast mühelos die linke Brannenburger Seite, um dann allein auf Fabian Drechsel im TSV-Tor zuzulaufen. Der gute Abschluss mit rechts wurde klasse durch Fabi abgewehrt. Der Nachschuss hätte dann aber sitzen müssen. Doch wider Erwarten seitens des SV, klärte Fabi auch diesen Ball sensationell! (Fabi….das Training lohnt sich – Danke an Deinen Coach!!). Dieser Schreckschuss änderte wenig bis gar nichts. Im Gegenteil. In der 26.Minute konnte Alexander Seil nur durch eine eingesprungene Kraxenberger-Grätsche daran gehindert werden wieder allein auf Fabian zuzulaufen. Eine gelbe Karte die alle gerne in Kauf nahmen. Und der TSV? Viel Ballbesitz, aber kein sinnvolles und gutes vertikales Spiel. Der erste nennenswerte Abschluss gelang Lars Bender in der 28. Minute (!). Sein Flachschuss ins lange Eck, konnte durch Keeper Andreas Fritz zur Ecke geklärt werden. Dafür stand der Torhüter des TSV weiter im Fokus. Zweimal konnte er aufgrund seines guten Stellungsspiels Axthammer, Seil und Co. gerade noch daran hindern die Kugel Richtung TSV-Kiste zu jagen. In der 39. Minute hätte es dann aber für Seeon-Seebruck klingeln müssen, doch diesmal rettete Fabian Steinbauer auf der Line für seinen bereits geschlagenen Torhüter. Nach 45. Minuten hatte der TSV zwar ca. 80% Ballbesitz, konnte aber froh sein nicht mindestens 0.2 im Rückstand zu liegen. Verkehrte Welt! Ob dieses Spiels seines Teams ging Hans Nietzold mit hochrotem Kopf und dickem Hals in die Kabine, um zu „erklären“, wie man es denn dann besser machen könnte.
Die Pause führte daher zwangsläufig zu einigen Wechseln. Max Faltner musste mit einer Rippenprellung angeschlagen in der Kabine bleiben. Für ihn kam Hans Schweiberer zu seinem ersten Punktspieleinsatz in dieser Saison. Kurz vor dem Wechsel war bereits Eldar Kavazovic in die Partie gekommen. Eine wichtige Einwechselung aber war die von Stefan Feicht. Mit ihm gelang es endlich mehr spürbare Sicherheit ins Defensivverhalten des TSV zu bekommen. Gleichzeitig war mit Hans Schweiberer und Eldar Kavazovic mehr Spielwitz in der Offensive. Immer wieder von Sven und Lars Bender im Mittelfeld angetrieben, entstand dadurch mehr konstruktive Aktion. Richtig gefährlich und erfolgreich wurde es aber erst in der 59.Minute. Hans setzte sich auf der linken Seite wunderbar durch. Seine gefühlvolle Flanke in die Box wurde von Lars per Kopf auf Eldar verlängert und der nahm diese Vorlage per Direktabnahme auf und verwandelte aus fünf Metern ins Netz der Hausherren. Endlich ! Diese Führung gab dem TSV-Spiel mehr Sicherheit. Seeon-Seebruck öffnete jetzt natürlich mehr, sodass sich Räume seinerseits für den TSV ergaben. Das Spiel wurde lebhafter. Endlich war mehr Aktion und Leben im Spiel, auch seitens des TSV. Das hielt allerdings nicht jeden davon ab keine Fehler mehr zu begehen. Und so war es abermals Alexander Seil, der wiederum auf seiner rechten Seite durchbrach, um Richtung TSV-Tor zu stürmen. Diesmal kam Keeper Fabi Drechsel etwas zu spät und ließ den Seeon-Seebrucker Angreifer außerhalb des Strafraums über seinen „muskulären“ Körper hinweggleiten. Auch hier verdientermaßen gelb, aber keine weitere Gefahr eines Ausgleichs. Danach war es der TSV, der für weitere Aktionen sorgte. Zuerst Lars Bender per Kopf und danach Eldar Kavazovic mit einem Linksschuss über das Tor des SV. In der 77.Minute war es eben dann dieser Eldar Kavazovic der für die Vorentscheidung sorgte. Nach einem Foul an Lars Bender legte er sich 18 Meter vor dem Tor die Kugel zurecht. Sein grandioser Freistoß direkt ins rechte obere Kreuzeck war allein das Eintrittsgeld wert. Da passte kein Blatt mehr zwischen Ball und dem Gestänge! Ein herrliches Tor. Jetzt ging es nur noch darum das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Dies wäre in der 87.Minute fast misslungen. Seeon-Seebruck machte nochmal komplett auf und versuchte den Druck zu erhöhen. Dabei gelang es Sebastian Axthammer sich gut zu lösen und selbst freizuspielen. Er tauchte 12 Meter vor Fabis Kasten auf. Doch sein Abschluss flog gnadenlos weit über das Brannenburger Tor in Richtung der in den Wiesen geparkten Autos der 400 Zuschauer. Nochmals Glück gehabt. So endete diese Partie schließlich mit einem 2:0 für den TSV. Am Ergebnis ist nicht abzulesen, wie schwer sich der TSV heute tat und wieviel Glück am Ende man brauchte, um diese Punkte mitzunehmen.
Das Fazit aus diesem Spiel lautet ganz klar, dass man es sich auf Dauer nicht leisten kann so saft- und kraftlos in eines der nächsten schwierigen Spiele zu gehen. Wir müssen uns angewöhnen auch durch Körpersprache, aber auch Mut von der ersten Minute an zu zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Wenn der TSV den Anspruch haben möchte länger im oberen Tabellenbereich mitzuspielen, dann darf und muss auch jeder Akteur, der von Anfang an auf dem Platz steht, dies auch zeigen wollen…………………und jetzt genug kritisiert, weiter geht’s. Viele Aufgaben warten. Die nächste bereits am kommenden Freitagabend in Brannenburg um 19.30Uhr gegen Kiefersfelden.
Jungs, hauds nei !! Vor allem beim nächsten Mal wieder gscheid!!!
Aufstellung: Drechsel (T), Hallermeier, Hamm, Steinbauer, Kraxenberger, Otte ©, S.Bender, L.Bender, Faltner, Hanssum, Urth Bank: Kavazovic, J. Schweiberer, Feicht, Wolf, S. Schweiberer, Nowak (T)