Durch einen in weiten Teilen sehr überzeugenden 6:2 Auswärtserfolg beim SV-DJK Kolbermoor hat unser Team um Coach Hans Nietzold das Tor zur Kreisliga weit aufgestoßen. Mit einem Erfolg gegen den ärgsten Konkurrenten, den SV Tattenhausen, kann man am nächsten Sonntagabend die Meisterschaft in der Kreisklasse und damit den Aufstieg fix machen.

Leider mussten im Vorfeld des Spiels Hannes Gasteiger, Fabian Steinbauer und auch Goalgetter Max Faltner aus unterschiedlichen Gründen passen. Dennoch stand dem Trainer wieder eine hochkarätige Besetzung zur Verfügung. Entsprechend selbstbewusst und dominant trat man von Beginn an auf. Bereits nach einer Minute schloss Philip Zetterberg aus aussichtsreicher Position ab. Er wurde aber, wie dann in Hälfte eins des Öfteren auch seine Teamkollegen, gerade noch geblockt. Kurz darauf reagierte Keeper Johnny Couto wieder gegen Philip brillant. Die Kolbermoorer waren sichtbar entschlossen dieses Spiel nicht kampflos herzugeben. Man grätschte, lief und kämpfte um jeden Meter. Vor allem defensiv war man anfangs auf Augenhöhe oder man hatte halt auch Glück oder Couto. Umso baffer war wohl die Brannenburger Abwehr als in der 06.Minute eine hohe Flanke von rechts in den TSV-Strafraum segelte. Alle schauten zu was die Kugel wohl machen könnte, ehe man feststellte, dass Sanel Sehric beabsichtigte den Ball per Kopf am linken Fünfereck stehend ins kurze Eck zu köpfen. Ein Rückstand aus dem Nichts. Was sofort auffiel war, dass der TSV sich davon unbeeindruckt zeigte. Früher wäre man teilweise auseinandergefallen. Jetzt hatte man den Eindruck der Rückstand hätte weitere Kräfte freigesetzt. Angriff um Angriff rollte. Das Manko blieb aber, dass man es nicht schaffte im letzten Drittel klar zu agieren. Immer wieder ein Pass zu viel oder zu ungenau. Es half deshalb sehr, dass aus der Sicht des Schiris in der 14.Minute Robert Otte gegen die Regel im Strafraum gefoult wurde. Den Elfer verwandelte Brannenburgs bester Torschütze, der Mann aus St. Margarethen, Michi Kraxenberger. 1:1. Danach gab es eigentlich nur noch den TSV. Angetrieben von Sven Bender und seinen Bruder Lars, unterstützt von einem sicheren Aufbau durch Eldar Kavasovic und Totti Wiesböck lief es eigentlich sehr gut. Eigentlich. Man scheiterte nur weiter an zu viel klein-klein, an Keeper Couto oder an sich selbst oder der Latte. Kraxei kam nach einer spektakulären Ballannahme im Fünfer zu einer großen Möglichkeit, Mika Hanssum, lief allein auf den Keeper zu, Lars hämmerte die Kugel an die Latte. In jedem dieser Fälle war das Ding nicht im Tor. So brauchte man sich nicht wundern, dass man „nur“ mit einem 1:1 in die Kabine ging.

Dort war es wohl zu einer sehr klaren Aus- und Ansprache gekommen. Dieser hatte Kolbermoor dann nichts mehr entgegenzusetzen. Es waren drei Minuten gespielt, ehe sich Lars herrlich auf links durchsetzte und dann Mika im Strafraum flach bediente. Der grätschte den Ball gegen den Lauf des Torwarts zur 2:1 Führung ein. Nur weitere drei Minuten später war es wieder Lars der allein vor Keeper Couto auftauchte. Der reagierte wieder sensationell und hielt. Der Ball prallte aber in den Sechzehner zurück. Derjenige der am schnellsten reagierte war Sebastian Reisert. Er netzte unten links zum 3:1 ein. Und weiter gings. Abermals nur drei Minuten später war es eine tolle Kombination die Lars wieder alleine vor dem Torwart halblinks aufkreuzen ließ, nur anstatt selbst abzuschließen, legte er mit großer Übersicht quer auf Mika, der sich die Chance auf seine zweite Kiste nicht nehmen ließ. 4:1. Man schrieb die 54. Minute. Neun Minuten nach der Pause war der Deckel drauf. Der TSV hatte alles im Griff. Der SV-DJK hatte keine nennenswerte Aktion mehr nach vorne. Im Gegenteil. Es hätte noch dicker für den Gastgeber kommen können. So ließ man sich bis 68. Minute Zeit, um das fünfte Tor zu markieren, mit viel Glück aber spektakulär.  Es war mal wieder Kraxei von links, der versuchte eine seiner Spontanaktionen zu spielen, die dann entweder im Himmel landen oder wie in diesem Fall im Kreuzeck der Kolbermoorer. Kraxei kam bei seinem Zweikampf in Rücklage und traf den Ball dadurch nicht so wie beabsichtigt. Das Ding flog und flog und landete zu Überraschung aller in einer sensationellen Flugkurve oben rechts im langen hohen Toreck. Da passte kein Blatt Papier mehr dazwischen. 5:1! Dieses Tor gab Kolbermoor den Rest. Bezeichnend war dafür war dann auch das 6:1 in der 70.Minute. Diesmal durfte Totti ran. Sein halbhoher Pass aus 20 Metern von der linken Seite in den Strafraum flog an Freund und Feind unberührt vorbei. Dadurch irritiert hatte Johnny Couto auch keine Chance. Er musste mit ansehen, wie der Ball vom rechten Innenpfosten ins Netz gelenkt wurde. Dass es am Ende noch einen weiteren Gegentreffer gab, hatte mehrere Gründe. Teils ein verlorener Zweikampf, teils eine falsche Entscheidung, teils Slapstick führte erst dazu, dass Kraxei einen Ball verspielte, Keeper Sebi falsch positioniert war und am Ende mit Ben Urth frontal zusammenstieß. Nutznießer war Sanel Sehric der den Ball über 30 Metern allein ins Tor lief. Ergebnis, ein Gegentreffer, ein platter Ben und eine dicke Sebi-Nase, die sich hoffentlich nicht als allzu dramatisch herausstellen wird.  Das war es letztendlich. 6:2 für den TSV.

Jetzt sind die Weichen klargestellt. Mit einem Sieg im kommenden Spitzenspiel würde der TSV erstmalig in die Kreisliga aufsteigen. Es ist annähernd 40 Jahre her, dass der TSV vergleichbar sportlich hoch kickte. Die meisten der Akteure und anderer Beteiligter können sich daran nicht mehr erinnern. Umso schöner wäre es an diese sportliche Historie anzuknüpfen und damit ein neues Kapitel in der Geschichte des TSV aufzuschlagen. Dessen sind sich alle bewusst und werden daher auch alles dafür tun, damit dieser Traum wahr wird. Kurz vor dem vielleicht entscheidenden Spiel ist das Motto mehr denn je:     HAUDS NEI!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Aufstellung: Leppert (T), Otte ©, Kavazovic, Urth, Wiesböck, L.Bender, S.Bender, Zetterberg, Kraxenberger, Reisert, Hanssum      Bank: Hallermeier, Ballschmieter, Fellner, Wolf, Szekeres