Der TSV trat am Freitagabend zu seinem zweiten Vorbereitungsspiel beim A-Klassisten aus Rott am Inn an. Nach dem guten Test in Wasserburg nur einige Tage zuvor, wollte man sich weiter an der möglichen Spielformen für die neue Saison üben. Leider musste dabei der Coach Hans Nietzold sowohl auf Sven Bender, als auch Max Faltner verzichten. Die wiederum gab einigen anderen Akteuren die Gelegenheit sich zu beweisen.
Der gastgebende ASV war von Anfang an nicht gewillt sich der vermeintlichen Überlegenheit des TSV kampflos hinzugeben. Im Gegenteil. Läuferisch und kämpferisch kaufte man in den ersten Minuten den Brannenburgern ein wenig den Schneid ab. Dies übertrug sich vor allem auf die Akteure der TSV-Innenverteidigung, die unerklärlicherweise anfing einen Abspielfehler nach dem anderen zu produzieren. Und so hatten die Rotter Mannen nach 10 Minuten gleich zwei „Hunderprozentige“, die allerdings kläglich vergeben wurden bzw. durch Glanzparaden von „Sebi“ Leppert entschärft wurden. Dies trug natürlich nicht dazu bei die eigenen Ballbesitzsituationen zu beruhigen. Deshalb zog sich Lars Bender auch dann ein wenig auf eine defensivere Ausgangsposition zurück, um mit Hannes Gasteiger das TSV-Spiel sicherer zu gestalten. Dies gelang dann nach einer Viertelstunde recht gut. Folge war eine gute Kopfballmöglichkeit von Mika Hanssum, die er aber leider über den Kasten setzte. Doch diese Situation brachte nicht mehr Abwehrsicherheit. Der nächste Defensiv-Bock wurde produziert. Unzureichende Körpersprache, falsches Stellungsspiel und mangelnde Konzentrations-Bereitschaft führte dazu, dass in der 22.Minute gleich 3 Rotter Spieler allein vor Sebi auftauchten. Dem gelang es noch zuerst den ersten Versuch abzuwehren. Der Nachschuss von Simon Hilfinger war dann nicht haltbar. Ein zu diesem Zeitpunkt verdienter Rückstand. Kurz darauf traf Rott nochmals die Latte. Dann gelang endlich mehr Zugriff. Lars übernahm mehr den Rhythmus des Spiels der eigenen Mannschaft und so konnte man die ersten guten Annäherungen ans Gegnertor erzeugen. Lars verfehlte einmal knapp während Philip Zetterberg zweimal an einem gefährlichen Abschluss gerade noch gehindert werden konnte. Als man mit dem Pausenrückstand rechnete, war es dann abermals Lars Bender der nach einer schönen schnellen Kombination und guter Vorarbeit von Daniel Meyer vor dem ASV-Keeper auftauchte und diesem mit einem geschickten Abschluss keine Chance ließ. Mit dem 1:1 ging man in die Pause. Hätte Rott alle seine klaren Möglichkeiten genutzt, hätte man durchaus mit einem Drei-Tore-Rückstand zufrieden sein müssen. So stand das Unentschieden.
Die Pausenansprache zeigte dann Wirkung. Brannenburg war nicht mehr wiederzuerkennen. Forechecking, direktes aggressives Anlaufen des Gegners waren nun gut zu erkennen. Die ganze Mannschaft machte dabei mit. Rott geriet jetzt mächtig unter Druck. Schnelle Kombinationen über Lars, Hannes, Philip oder Michi Kraxenberger waren jetzt zu sehen. Chance für Chance tat sich auf. Im Mittelpunkt stand des Öfteren dabei Mika Hanssum, der vor dem Tor und beim Torabschluss, sagen wir mal, noch das ein oder andere gröbere Defizit zu erkennen gab (Mika wir üben das-des wird scho! ). Allein er hätte zwei- oder dreimal für den Führungstreffer sorgen können. Am Ende war es in der 52. Minute der nun im Sturmzentrum spielende agile Ben Urth, der mit einem missglückten, abgefälschten Gurkenabschluss den Rotter Torwart überwand. In diesem Stil ging es weiter. Eigentlich hätte die Führung jetzt höher sein müssen. Stattdessen erinnerte sich die Defensivreihe des TSV an die erste Halbzeit. Ein grober Ballverlust im Mittelfeld und eine komplett falsch stehende Defensivkette sorgte für einen satten Rotter Konter, den abermals Simon Hilfinger mit einem wunderbaren Abschluss zum Ausgleich abschloss. Das sind Situationen, die man in dieser Form sich in der kommenden Kreisklassensaison gegen noch bessere Gegner nicht leisten darf. Vor allem war es schade, weil es den TSV Spielfluss zunächst wieder brach. Es dauerte einige Minuten, ehe der TSV wieder im Spiel war und damit auch der Zugriff auf den Gegner. Belohnt wurde dieser Einsatz dann in der 80.Minute, als der wieder ins Spiel zurückgekehrte Daniel Meyer nach einer schönen Flanke von links goldrichtig stand und die Kugel aus kurzer Distanz sicher versenkte. Doch weil es so schön war und der ASV ein richtig toller Gastgeber, wollte man dies nicht so stehen lassen. Ein fast identischer Stellungsfehler wie kurz zuvor, ließ in der 83. Minute Kilian Holzmayer unsere Innenverteidigung richtig alt aussehen. Er sprintete an zwei Mann vorbei. Dabei setzte er dem ganzen noch die Krone auf, indem er den nun im TSV-Kasten stehenden Fabian Drechsel die Kugel zwischen den Hosenträgern durchschob. In solchen Momenten ist der Keeper der ärmste Hund. 3:3. Alle weiteren Bemühungen noch einen Siegtreffer zu erzielen, schlugen fehl. So blieb es bei diesem Unentschieden in einem Spiel, das durchaus dazu diente, klare Erkenntnisse zu gewinnen, sowohl für den Trainer, aber auch hoffentlich für den ein oder anderen Akteur, der nicht unbedingt heute seinen besten Tag erwischt hatte.
Ehe am 20AUG die Saison los geht bleiben noch viele Gelegenheiten an den eigenen Schwachstellen zu arbeiten. Die Voraussetzungen sind weiter gut. Machts weiter! Hauds nei!
Aufstellung: Leppert, Otte ©, Urth, Ballschmieter, L.Bender, Hanssum, Zetterberg, Kraxenberger, Meyer, Gasteiger, Szekeres Bank: Hallermeier, Eckl, Berger, Drechsel