Nach dem Saison Auftakterfolg gegen den SV Nussdorf vor Wochenfrist stand mit dem Spiel gegen den starken Aufsteiger aus der A-Klasse, dem FC Bosna aus Rosenheim, ein richtiges Kaliber dem TSV gegenüber. Marc Wolf musste dabei abermals auf Maurizio Klapan und auch Filip Ilic verzichten. Ebenso nicht an Bord, sondern im Urlaub weilte Kapitän Michi Jennerwein.

Der als Geheimtipp auf den Aufstieg in die Kreisliga gehandelte FC Bosna hatte sich in der Vorbereitungszeit bereits einen Namen gemacht, als man erst den Erdinger Meistercup in Oberbayern gewann und in der Endrunde erst im Halbfinale knapp am Regionalligisten Türkgücü München scheitere. Ähnlich spektakulär sollte dann auch das Spiel verlaufen. Bosna hatte spielerisch sofort alles im Griff. Dem TSV gelang es allerdings sehr gut zu verschieben und die Räume eng zu machen. So gab es keine Möglichkeit für die Gäste gefährlich vor dem Tor von Pascal Schuppe aufzutauchen. Lediglich Standards konnten gefährlich werden. So dann auch in der 14. Minute als die Gäste einen Freistoß von der rechten Seite auf Höhe des Strafraums zugesprochen bekamen. Der gut aber nicht unbedingt extrem platzierte Ball schlug im kurzen oberen Torbereich des TSV ein. Pascal war komplett auf dem falschen Fuß und sah dabei nicht gut aus. Wer jetzt gedacht hatte der TSV würde dem Druck der Gäste nicht standhalten sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Je länger die Partie dauerte umso mehr Anteile erlief und erkämpfte sich der TSV Brannenburg. Auch die ein oder andere taktische Umstellung führte dazu, dass dann in der 27. Minute Eldar Kavazovic wunderbar auf Max Faltner in die Gasse spielen konnte. Der hämmerte daraufhin die Kugel mit Vehemenz zum Ausgleich von der der rechten Strafraumkante in die Maschen der Gäste. Bosna war kurz irritiert. Doch nur sechs Minuten später gelang ihnen eine Ballstafette, die der TSV nicht unterbinden konnte. Am Ende kam Niebi Filiz an den Ball und zog aus 16 Metern ab. Der nicht unbedingt hart getretene Schuss landete wiederum nicht unhaltbar wirkend zur abermaligen Führung für Bosna im Netz. Dann folgten die beiden Momente des Raphi Beyer. In der 37. Minuten nahm sich der sprintstarke Brannenburger Außenspieler ein Herz und zog endlich mal mit Willen und Mut in den Gästestrafraum. Klares Foulspiel, klarer Elfmeter. Klares zweites Tor durch Max. Doch dem nicht genug. In der 40.Minute unterband Raphi eine Offensivkombination der Rosenheimer und spielte einen mustergültigen Steilpass in die Tiefe in den Lauf von Max, der wiederum das Leder am Keeper der Gäste zu seinem Hattrick und der Brannenburger Führung versenkte. So ging es in einem unterhaltsamen guten und dem Tag der offenen Türe-Spiel mit 3:2 für Brannenburg in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte sollte dann in all seiner Konsequenz zeigen wie man gegen einen solchen Gegner nicht auftreten darf, wenn man denn da Zählbares mitnehmen möchte. Denn dies wäre absolut im Bereich des Möglichen gewesen. In der 51.Minute gab es einen Freistoß von der rechten Seite. Der Ball segelte relativ unscharf in den Brannenburger Fünfer. Der Keeper kam raus, jeder wartete auf seinen Zugriff, auch der Ball, auch Pascals Hand, doch dieser misslang leider vollständig und so brauchte ein Rosenheimer nur den Kopf hinhalten um den Ausgleich als Geschenk ins verlassene Tor einzunicken. Niemand ärgerte sich mehr als Pascal, ob dieses großen Fauxpas. Es gibt einfach Dreckstage die jeder irgendwann mal erwischt, auch unser Supertorwart. Heute war einfach ein solcher und Pascal war an der Reihe. Ansonsten hätte er in der 71. Minute auch die Direktabnahme nach einer Ecke sicherlich pariert. Nur so landete der Ball halt an seinem Oberschenkel, dann an der Hand, dann am Innenpfosten und dann irgendwie im Tor. 3:4 Rückstand.

In der 78.Minute dann die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich als „Luuuz“ Steer alleinstehend vor dem Gästetor angespielt wurde. Doch die Konzentration war nicht mehr vollständig. Ansonsten hätte er locker die Kugel rechts unten versenkt, anstatt nur den Keeper anzuschießen. Daraufhin erfolgte die Entscheidung von Vierer- auf Dreierkette umzustellen. Im Nachhinein eine zu frühe und vielleicht auch falsche Entscheidung. So gab man den wirklich agilen, schnellen und guten Gästestürmern alle Möglichkeiten die Sache kurz und bündig zu machen. So waren es die Treffer in der 81., 83. und 88. Minute die den vom Ergebnis viel zu hohen Sieg des FC Bosna herstellten.

Eine bittere hohe Niederlage, die die wirklichen Kraftverhältnisse, aber vor allem auch nicht das Brannenburger Potenzial widerspiegelten, wobei man durchaus feststellen kann, dass nicht nur ein schlechter Tag des Keepers und eine vielleicht falsche taktische Entscheidung zu dieser doch hohen Niederlage geführt haben, sondern unter anderem auch sicherlich der bessere Fitnesszustand des Gegners. Diese Fitnessdefizite sind in gewisser Weise Spiegelbild der suboptimalen Vorbereitung. Man kann nur hoffen, dass sich die Mannschaft hier früher am Riemen reißt wie in der letzten Saison, wo ebenso eine schlechte Vorbereitung eine schlechte Vorrunde bescherten und erst am Ende man sich den Klassenerhalt sicherte. Die Hoffnung, dass man früher in die Spur kommt ist allerdings begründbar. Das Team wirkt geschlossener, bereiter und auch taktisch versierter, außerdem ist man torgefährlich und stets bereit. Wenn alle das so beibehalten, sollten die nächsten gewonnenen Punkte nicht auf sich warten lassen!

P.S.: Kopf hoch Pascal!! Hau rein !!! Wir wissen was wir an Dir haben !

Aufstellung: Schuppe (C), Steinbauer, Fellner, Schaletzky, Paul, Steer, Hallermeier, Urth, Kavazovic, Beyer, Faltner      Bank: Berger, Eckl, Watzlowik