Vier Spieltage vor Ende der Saison, vier Spieltage bevor man weiß wohin es diese Saison am Ende geht, stand mit dem Derby gegen den ASV Kiefersfelden noch einmal ein Heimspiel-Highlight auf dem Programm. Auch die Teams aus Assling und Tattenhausen hofften, dass der ASV ein Stolperstein für den TSV Brannenburg werden würde. Diesen Gefallen taten die Jungs von Coach Stefan Kolm aber nicht.
Der TSV konnte bis auf Raphi Beyer (verletzt) und Hansi Schweiberer (Urlaub) aus dem Vollen schöpfen. Große Erwartung lag auch in der Rückkehr von Max Faltner, von dem man hoffte, dass das indische Curry ihn zu weiteren Topleistungen treiben würde. Diese Hoffnung war am Ende auch nicht unbegründet.
Kiefersfelden kam mit der Überzeugung in den Sportpark hier wenigstens einen Zähler mitzunehmen um die Aufstiegsambitionen des TSV zu torpedieren. So begann der ASV recht selbstbewusst, aber der TSV spielte sehr klar, verschob geschickt und so gelang es trotz Ballbesitzes dem ASV nicht mal ansatzweise klar über die Mittellinie zu kommen. Im Gegenteil. Bei Balleroberung deutete sich gleich an warum der TSV diese Saison so stark. Hinten nicht zu viel zulassen, aber vorne zuschlagen. So denn auch in der 7.Spielminute. Balleroberung auf halblinks. Wunderbare lange Flanke über die Abwehr auf den im Rückraum kurz vor dem rechten Fünfer lauernden Ex-Inder Max, der den Ball kurz vor dem Boden noch volley erwischte und zum 1:0 eindrosch. Wunderbarer Spielbeginn. Konsternierte Kieferer, selbstbewusste Brannenburger. Und so lief es weiter. Kiefersfelden versuchte, Brannenburg wartete und schlug zu wie eine Kobra. Balleroberung im Mittelfeld. Toller Steilpass auf Max. Der lief von halbrechts in den Strafraum, doch anstatt selbst abzuschließen, spielt er einen Zuckerpass in den Rückraum auf den mitgelaufenen Filip Ilic, der mit für seine Verhältnisse unglaublichem Gefühl ins rechte untere Eck gegen die Laufrichtung des Torwarts einschob. 19.Minute, 2:0 ! In diesem Stil lief es weiter. Effizienz pur beim TSV. 26.Minute. Druck von beiden Seiten auf den ASV Kasten. Mehrere Schussversuche ehe Seppi Berger fast mittig aus 16 Metern an den Ball kam. Anstatt drauf zu dreschen, schob er den Ball mit der Innenseite durch einen Freund-/Feindhaufen fast mittig aufs Tor. Derart in seiner Sicht behindert hatte der ASV Keeper keine annähernde Chance auf Reaktion. Seine Aufgabe bestand darin die Kugel zum dritten Male aus dem Netz zu fischen. Jetzt war Kiefersfelden nicht mehr die aktivere Mannschaft, die Mannschaft mit mehr Ballbesitz. Jetzt war der TSV das Team das alles bestimmte. Jetzt wollte man den Sack gleich zu machen. Das Seil dazu lieferte in der 32. Minute Stefan Unsicker. Kurze Drehung um 2 Gegenspieler 18 Meter vor der Kiste, trockener Abschluss mit links, Einschlag des Geschosses im linken Eck. Die Zuschauer waren begeistert. Viel Beifall von der gut gefüllten Tribüne im TSV Sportpark. Fast kamen Brasilien-Deutschland Erinnerungen auf, jeder Schuss ein Treffer, aber das 5:0 wollte vor der Halbzeit nicht mehr fallen.

Nach dem Wechsel war verständlicherweise ein wenig der Dampf aus dem Kessel. Man spürte, dass Kiefersfelden nicht Willens war komplett unterzugehen. Der TSV war noch ein wenig schläfrig bzw. versuchte sich entspannt auf dem Vorsprung auszuruhen. Das rächte sich sofort, auch wenn in der Szene zum 4:1 Keeper Schuppe ein wenig Pech hatte. Eine Kombination auf der linken Seite brachte Benedict Hager in Position. Pascal lief dem Stürmer entgegen, erwischte per Fuß das Leder, doch der  Abpraller landete abermals beim Gästestürmer und flog dann von dort unglücklich ins Brannenburger Tor. Kiefersfelden bäumte sich nochmals auf, um sich dann fünf Minuten später endgültig selbst zu versenken. Nach einer Freistoßflanke von links und anschließendem Kopfballduell am Fünfer erwischte der Kieferer Marinus Graf den Ball so unglücklich, dass er das Ding über den eigenen Keeper hinweg im eigenen Tor versenkte. Das war dann auch schon die Entscheidung. Der Rest war guter und teilweise ob der schwülen Temperaturen läuferisch hervorragender Fußball, der am Ende den TSV als klaren Sieger vom Platz gehen ließ. Eine tolle Mannschaftsleistung mit einigen individuellen Highlights. So macht das richtig Spaß. Diese Leistung gilt es nun die letzten drei Spiele zu bestätigen. Dann könnte was Großes dabei rauskommen. Jetzt gilt es aber erst einmal sich auf die nächste schwere Aufgabe in Höhenrain am kommenden Samstag zu konzentrieren.

Aufstellung: Schuppe, Otte, Hallermeier, Hofstetter, Jennerwein, Eckl, Unsicker, Gasteiger, Berger, Ilic, Faltner  Bank: Steer, Moser, Watzlawik