Nach dem ebenfalls torreichen Desaster in Rimsting unter der Woche wollten unsere Mannen diesen Schandfleck, die erste Niederlage seit fast einem Jahr, wieder vergessen machen. Topmotiviert und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ging man also in das zweite Heimspiel dieser Saison. Mit Kiefersfelden war eine Mannschaft zu Gast, die in den vergangenen Jahren in der Abschlusstabelle der Kreisklasse immer im ungefährdeten Mittelfeld zu finden war. Man konnte also mit einer routinierten und kompakten Leistung der Gegner rechnen.

Zu Beginn merkte man unserer Ersten allerdings doch noch die fünf Gegentore und die Art und Weise des Spielverlaufs gegen Rimsting an. Durch Unsicherheiten in der Ballannahme, im Kurzpassspiel und generell im Zusammenspiel die Mannschaft zunächst nicht so ins Spiel, wie sie sich das vorgestellt hatte. Doch genau in dieser Phase fiel das frühe Führungstor für Brannenburg. Thomas Lomertin, dieses Mal als Sturmspitze aufgeboten, schließt beherzt aus 20 Metern ab und netzt unhaltbar für den Kieferer Schlussmann ein. Dieses Tor gab der Elf um Kapitän Lomertin die nötige Sicherheit die sie brauchte. Doch etwa zehn Minuten später eine Hiobsbotschaft. Kapitän Lomertin verletzte sich ohne Gegnereinwirkung am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Christian Wolf in die Partie. Doch als wäre das noch nicht genug des Schlechten gerieten wir in den folgenden Minuten in Rückstand. Der Ausgleich der Kieferer war dabei besonders ärgerlich. Der ansonsten souveräne Schiedsrichter übersah die klare Abseitsposition des Gästestürmers, die dieser im Eins-gegen-Eins eiskalt ausnutzte und Torwart Andi Berger nicht den Hauch einer Chance lies.
Der Führungstreffer für Kiefersfelden war dann wieder weniger umstritten sondern eher wieder mal ein Beispiel dafür wie man relativ einfach ein Tor erzielen kann. Der Kapitän setzte sich bis an die Grundlinie durch, legte blind an den Elferpunkt ab und dort stand der Stürmer völlig mutterseelenallein und musste nur noch einschieben. Solche Spielzüge sollte sich jede Mannschaft zu eigen machen, denn dies ist, wie gesagt, eine der einfachsten Methoden, um zum Torerfolg zu kommen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging die Partie flott weiter. Spielerisch war das Spiel durchaus ausgeglichen und auf höherem Niveau angesiedelt. Die Anzahl der Chancen war bei Brannenburg sogar etwas höher und eigentlich auch zwingender als bei Kiefersfelden. Dennoch mussten Mannschaft und Zuschauer bis knapp zur 70. Minute warten, bis die Heimelf den längst verdienten Ausgleich erzielen konnte. Martin Feicht erkämpfte sich in der Defensive den Ball, überquerte die Mittellinie und fasste sich bei gut 30 Metern ein Herz und zog einfach ab. Der Torwart, der etwas zu weit vor seinem Kasten stand, hatte bei diesem perfekten Schuss ins Kreuzeck absolut keine Abwehrchance. Doch das war nicht das Ende der Partie. In den verbleibenden 20 Minuten ereignete sich noch so Einiges. Zunächste wurde Baggio Brückers wunderbar in den freien Raum geschickt und fand bei seinem Alleingang im Gästetorhüter leider seinen Meister. Im Anschluss daran hatte Maxi Faltner mit einem indirekten Freistoß aus 7 Metern, der Torwart nahm einen Rückpass auf, keine ausreichende Zielgenauigkeit und zog am langen Pfosten vorbei. Doch in der vorletzten Spielminute wurde Baggio wieder angespielt und dieses Mal konnte der den Ball am Keeper vorbei zum 3:2 im langen Eck versenken. Die Freude ob des späten Sieges war immens. Doch leider war das Spiel immer noch nicht vorbei. Direkt nach Anstoß kam es bei 20 Metern vor dem Brannenburger Tor zu einem Gerangel. Aus diesem heraus schoss ein Kieferer einfach mal auf unseren Kasten und… der Ball war drin. Leider gab es keine Abwehrchance für Andi Berger. Aus der Freude war nun ein kleines bisschen Enttäuschung geworden. Doch wenn man die kompletten 90 Minuten des Spiels betrachtet war diese Punkteteilung nur angebracht.

Aufstellung:
Andi Berger – Stefan Feicht, Florian Feicht, Martin Feicht – Robert Otte (65. Johannes Gasteiger), Stefan Schröcker, Pascal Hallermeier (43. Fevzi Karaaslan), Johann Schweiberer, Maxi Faltner – Thomas Lomertin (21. Christian Wolf), Stefan Brückers

Tore:
Thomas Lomertin (1:0), Martin Feicht (2:2), Stefan Brückers (3:2)