Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen den Tabellennachbarn aus Tattenhausen riss die Siegesserie von acht gewonnen Spielen in Folge. In einem, über weite Strecken, guten A-Klasse Spiel musste sich der TSV am Ende klar mit 0:3 geschlagen geben.
Coach Stefan Kolm konnte im Vorfeld der Partie auf eine gute aufgestellte Mannschaft hoffen, zumal Akteure, die die Vorwoche nicht eingesetzt werden konnten, wieder zur Verfügung standen. Weiter verzichten musste der Trainer allerdings auf Stammkräfte wie Fabian Steinbauer, Kapitän Michael Jennerwein, sowie auf Georg Steer und Hansi Kaffl.

Bei anfangs guten äußeren Bedingungen hatte man sich vorgenommen dem Gastgeber wenig Räume für das eigene Spiel zu lassen. Entsprechend intensiv begann die Partie. Nach drei Minuten hatte der TSV nach einer Ecke die Chance auf die Führung, doch in der allgemeinen Verwirrung konnten die Tattenhausener gerade noch die Kugel von der Linie kratzen. Im Gegensatz dazu bestrafte der SVT die erste TSV-Defensivunachtsamkeit gnadenlos. In der sechsten Minute lief ein blitzschneller Konter auf der rechten TSV-Abwehrseite. Ein Pass auf den schnellen Yannick Nillies in den Rücken der rechten Brannenburger Abwehrseite und schon war die Abwehr überlaufen. Dann noch ein Schuss aus 10 Metern in halblinker Position und schon war Johnny Couto geschlagen. Dies war nun gänzlich entgegen des TSV-Plans. Es entwickelte sich danach ein noch intensiveres Kampf- und Laufspiel. Dabei passierten dem TSV mehr Fehler als den hochengagierten Gastgebern. Daraus resultierten immer wieder angedeutete Gelegenheiten, die allerdings nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Johnny musste zu keinem Zeitpunkt entscheidend eingreifen. Ob dieser Unsicherheiten im Defensivverbund und den kaum vorhandenen eigenen klaren Aktionen nach vorne, wechselte der Trainer bereits nach 28 Minuten den noch leicht vom vergangenen Spiel angeschlagenen Christopher Schulz für Pascal Hallermeier ein und stellte damit das System um. Dadurch wurden die Aktionen nach vorne etwas griffiger. Aber außer einem guten Distanzschuss des an diesem Tag besten Brannenburgers, Hansi Schweiberer, sprang dabei nichts Zählbares heraus. So ging es daher mit der knappen Führung des SVT in die Pause.

Nach dem Wechsel wollte der TSV natürlich sofort einiges korrigieren. Tattenhausen wartete seinerseits auf schnelle Konter. Man neutralisierte sich dabei über weite Strecken, ehe in der 55.Minute die wohl entscheidende Szene des Spiels geschah. Maßgeblich daran beteiligt war der ansonsten gut und souverän pfeifende Schiedsrichter. Mit der einzigen groben Fehlentscheidung schickte er den TSV auf die Verliererstraße. Johnny hatte einen hohen Ball im Sechszehner abgefangen. Per langem Abschlag wollte er schnell einen eigenen Angriff einleiten. Der Tattenhausener Andreas Hofmann beabsichtigte dies zu verhindern und hielt sein gestrecktes Bein entgegen der Regel in den Fußbereich des Brannenburger Keepers. Der daraus resultierende Pressball mündete in einen Abpraller, der den Ball aus 10 Metern ins TSV-Tor fliegen ließ. Der Regel nach wäre dies gelb für Hofmann gewesen und Freistoß für Brannenburg. Der Schiedsrichter entschied aber allerdings auf Tor. Jetzt war natürlich die Hölle los, doch der Schiedsrichter blieb bei seiner Meinung und der TSV dadurch mit 0:2 nach 55. Minuten im Rückstand. Das war ein Schock für die Kolm-Elf. Dieser Schock und die dadurch verlorene TSV-Gesamtstruktur, wurde dann fünf Minuten später gnadenlos ausgenutzt. Diesmal war es der sehr gute Christian Schnebinger, der wieder mal von links in den TSV-Strafraum laufen konnte. Geschickt schaute er Johnny aus und schob den Ball ins kurze Torwarteck, zumal sich Johnny wohl ein wenig zu früh bereits für das lange Eck entschieden hatte. Danach spielte auch das Wetter nicht mehr richtig mit. Es wurde stürmisch und begann heftiger zu regnen. Gegen den Wind und den 0:3 Rückstand, bei nicht mehr vorhandener klarer Offensivstruktur, war man dann auf dem relativ kleinen Platz chancenlos. Keine einzige Situation sollte sich mehr ergeben, die für ein Tor gut gewesen wäre.
So blieb es am Ende bei dieser vom Ergebnis her klaren, vielleicht etwas zu hohen Niederlage für den TSV. Von den Spielanteilen, von der Aggressivität und dem Willen als Sieger vom Platz zu gehen, war der SV Tattenhausen aber klar die bessere Mannschaft und der verdiente Sieger.

Nun geht es in die Winterpause. Der TSV ist Dritter (die zweite Mannschaft sogar Erster!) und hat es nach wie vor selbst in der Hand bei der Vergabe um die Aufstiegsplätze ein Wort mitzureden. Dies wird aber nur gelingen, wenn das gesamte Team, und dies sind alle (!) Seniorenspieler des TSV, dies auch will und am Ende diesem Anspruch einiges andere unterordnet. Mit dem Potenzial das der TSV hat, kann man sich eigentlich nur mal wieder selbst im Weg stehen. Sowohl die Vorbereitung, als auch die dann anstehenden schwierigen Spiele sollten für jeden als Spieler und vor allem auch als Sportler, der in dieser Saison etwas erreichen will, Anreiz genug sein.

Aufstellung: Couto, Hallermeier, Hofstetter, Blabsreiter, Fischer, Otte (C), Faltner, Unsicker, Schweiberer, Gasteiger, Ilic
Bank: Schulz, Eckl, Watzlawik