Nur wenige Tage nach der besten Saisonspiel beim 5:0 Spitzenduell gegen den SV Tattenhausen und dem damit erfolgten Aufstieg in die Kreisliga, ließ unsere Erste die mit Abstand schlechteste Leistung im Derby beim ASV Flintsbach folgen. Dort kam man bei einem ums Überleben kämpfenden guten Gastgeber auch in dieser Höhe verdienten 0:3 unter die Räder.
Ohne Sven Bender und Sebastian Reisert trat man die 3 Kilometer lange Auswärtsreise an, während Keeper Sebastian Leppert kurz vor Anpfiff aufgrund von Rückenproblemen passen musste. Ein Derby, gerade das gegen Flintsbach sollte stets Motivation erzeugen. Doch den vor dem Spiel geäußerten Ansprüchen wurde an diesem Nachmittag die ganze Mannschaft nicht gerecht. Unter der Vorgabe „viel gefeiert, ist gleich ganz verloren“, wurde dieses Spiel zur kompletten Enttäuschung.
Die Platzverhältnisse waren für beide Mannschaften gleich schlecht. Nur das, was beide unterschied, war der Anspruch an die eigene Bereitschaft. Zugegeben, der TSV war 9 Minuten (!) lang spielerisch überlegen. Doch dann war es auch schon vorbei, als Maximilian Werberger per Kopf, über den für Sebi im Tor stehenden Pascal Schuppe zuschlug. Ab da bestimmte Flintsbach das Tempo, den Einsatz, die Physis und alles weitere, was erfolgreichen Fußball am Ende ausmacht. Während der TSV haderte, die Spieler diskutierten und viele Zweikämpfe verloren, ergriff der ASV diese erkennbare Möglichkeit und holte alles aus sich heraus. So ergaben sich viele Aktionen vor dem Brannenburger Tor, die gerade noch entschärft werden konnten. Offensiv fand die beste Mannschaft der Liga eigentlich nicht statt. In 90 Minuten gelangen zwei (!!!!) Abschlüsse auf das Tor von Tim Plambeck im Kasten der Flintsbacher. Für eine Mannschaft mit einem Torschnitt von fast 5 Treffern pro Spiel ein untrügliches Zeichen, dass da nicht nur der Wurm war, sondern eine ganze Wurmzuchtfabrik. Alle mitgereisten Brannenburger Fans, aber auch die Flintsbacher Anhänger trauten Ihren Augen nicht. Die eigene ASV-Mannschaft brannte, während der TSV saft- und kraftlos agierte und die meisten der vielen intensiven Zweikämpfe verlor oder Fehlpass auf Fehlpass produzierte. So auch in der 45. Minute, als die rechte TSV- Abwehrseite mal wieder mühelos auskombiniert wurde. Der Querpass vors Tor landete beim einzigen mitgelaufenen und gleichzeitig ungedeckten Flintsbacher, Sebastian Schmid, der keine Mühe hatte aus zwei Metern ins leere Tor zu schieben.
Wer gedacht hatte der TSV würde nach dem Wechsel jetzt nochmal alles versuchen, war nach drei Minuten schon eines Besseren belehrt. Zuvor hatte Max Faltner allerdings die beste TSV- Möglichkeit. Diese eine von zwei Möglichkeiten des gesamten Spiels landete an der Latte des ASV-Gehäuses. Aber dann war es vorbei. Eine wunderbare schnelle Kombination ließ Sebastian Gruber vor Pascal auftauchen. Der Flintsbacher Abschluss war nicht zu halten – 0:3 in der 48.Minute. Der Rest war ASV-Verteidigung mit hochgefährlichem Konterspiel und der ein oder andere gescheiterte Versuch des TSV doch noch ein Tor zu erzielen. Ein komplett gebrauchter Tag für den Aufsteiger. Eigentlich schade, weil man meinen könnte, dass man nach dem Erringen einer Meisterschaft ein solches Derby mit mehr Stolz spielen sollte. Hiervon war leider nichts zu sehen. Für den ASV war es ein wichtiger Dreier. Vor allem aber ein verdienter. Wer meint, der TSV hätte hier dem ASV im Relegationskampf einen Gefallen getan, dem muss man klar entgegenhalten, dass dies definitiv nicht der Fall war. Der ASV hatte sich diese Punkte verdient, während der TSV einfache Grundprinzipien vermissen ließ. So etwas sollte sich der TSV nicht mehr leisten, weder in dieser Spielzeit noch in der kommenden viel schwierigeren Saison in der Kreisliga. Als Sportler der ernst genommen werden will, sollte man sich in jedem Fall fragen, wie man sich auf ein Spiel vorbereitet. Das war ein Teil-Rückfall in alte Zeiten. Sehr schade.
Mit dem letzten Heimspiel am kommenden Samstag gegen den FC Bosna besteht die Gelegenheit auf Wiedergutmachung. Das wird nicht leicht. Dieses Spiel gegen den ASV Flintsbach lässt dafür nämlich momentan mehr Fragezeichen und Ratlosigkeit zurück. Gerade jetzt sollte sich jeder noch mal an die eigene Nase fassen und sich hinterfragen, aus mehreren Gründen. Umso wichtiger: HAUDS NEI!
Aufstellung: Schuppe, Urth, Kavazovic, Otte, Kraxenberger, L.Bender, Gasteiger, Wiesböck, Fellner, Faltner, Zetterberg Bank: Hanssum, Lampert, Szekeres, Ballschmieter, Berger, Grandauer