Nach dem Sieg bei der Croatia aus Rosenheim hatte man sich gegen die Zweite des bisher sieg- und damit punktlosen Sportbunds im Heimspiel einiges ausgerechnet. Vornehmlich drei Punkte. Doch diese Selbstverständlichkeit, gepaart mit dem ein oder anderen Wiesn-Abend, führte am Ende lediglich zu einem glücklichen Punktgewinn.

Bis auf Georg Steer, Martin Watzlowik und Chris Eckl waren alle Mann an Bord. Im Gegensatz zur letzten Woche, als es aus Kannen schüttete, gab es Sonne und Hitze satt. Das hätte in einem Heimspiel die Mannschaft allerdings nicht dazu bewegen brauchen so passiv und tief stehend zu beginnen. Leider sollte diese Passivität und damit auch die Körpersprache weite Teile des TSV Spiels bestimmen. Vor allem Hälfte Nr. eins war „nix“. Bereits nach drei Minuten war man selbst verschuldet im Hintertreffen. Der Sportbund spielte einen weiten Ball in das Abwehrzentrum des TSV. Die Kugel sprang auf. Die Innenverteidigung blieb nach dem „Torwart“-Schrei von Pascal Schuppe stehen, ganz im Gegensatz zum Gästestürmer. Doch statt den Ball zu treffen, traf Pascal einzig besagten Stürmer im Strafraum. Elfmeter. 0:1. So sollte keine Partie beginnen. Dieses Ergebnis bestimmte jetzt von Anfang an den Rhythmus des TSV. Sollte man jetzt schon mehr Risiko spielen, oder weiter mit Vorsicht, aus Angst vor Gegentreffer Nummer zwei. Die Vorsicht war Taktgeber. Man stand viel zu tief und jeder hohe Sportbund Ball war Garant für Unordnung. Erst nach 20 Minuten gelang die erste gute Offensivaktion. Eldar Kavazovic spielte sich hervorragend frei, schob dann den Ball durch die Verteidigungslinie auf einen TSV Angreifer. Doch dessen Schuss aus halbrechter Position konnte der Sportbund-Schlussmann gut klären. Das war die größte Ausgleichschance für Brannenburg. Danach gelangen einige bessere Kombinationen nach vorne, doch entscheidende gute Möglichkeiten gab es keine mehr. Als alle dann schon auf die Halbzeit warteten, dann die Ernüchterung. Es gab Einwurf für den SBR II auf der linken Seite in Höhe des Brannenburger Strafraums. Eigentlich eine harmlose Situation. Doch der Einwurf wurde auf einen komplett freistehenden Rosenheimer in der Nähe der Eckfahne geworfen. Der konnte seelenruhig einen Versuch einer Flanke spielen. Die misslang, so wie die Versuche des TSV an das Spielgerät zu kommen. Am Ende stand ein Rosenheimer vor Pascal und zog ab. Der nicht sonderlich platzierte Ball streifte Fabian Steinbauer und von dort ging die Kugel ganz eigenartig krumm an Pascal vorbei ins Brannenburger Netz. Die Defensive, die im Aufstiegsjahr, aber auch in der Rückrunde der Kreisklassen-Saison so überzeugte, kommt momentan noch nicht in Schwung. 0:2. Damit hätte es eigentlich in die Pause gehen müssen, doch der unmittelbare Gegenangriff führte zum glücklichen Anschlusstreffer. Wieder war es Eldar Kavazovic, der sich durchsetzte und in den Strafraum eindrang. Als er sich den Ball zum Abschluss zurecht legte erfolgte das Foul. Wieder richtige Entscheidung des Schiris. Elfmeter. Eldar selbst verwandelte souverän. 1:2 zur Pause.

In der Halbzeit hatte man sich einiges für die zweite Hälfte vorgenommen. Max Faltner sollte nach ein paar Minuten ins Spiel kommen, um zusammen mit Eldar noch mehr Druck auszuüben. Doch unglücklicherweise musste Eldar in der 48.Minute mit Verdacht auf Oberschenkelzerrung aus dem Spiel. Was für ein Pech. Ausgerechnet der beste Brannenburger musste runter. „Jetzt erst recht“ musste das Motto lauten. Das gelang phasenweise ganz gut. Max brachte frischen Wind ins Offensivspiel, doch nicht jeder seiner Kollegen konnte dabei mithalten. Die beste Gelegenheit hatte dann aber zuerst der SBR II. Nach einer Ecke stand ein Rosenheimer mutterseelenallein am kurzen Fünfereck. Doch er vergab diese große Möglichkeit und köpfte über die Kiste. Der Sportbund spielte fast nur hohe Bälle. Doch diese TSV-Schwäche war auch die des Sportbunds. Jeder hohe Ball war Anlass zur Unordnung. Das hatte der TSV erkannt. Leider gelang nichts Verwertbares. Jetzt kämpfte man aber zumindest um jeden Meter. Vor allem Kapitän Michael Jennerwein war ein richtiges Vorbild für diese Einstellung !! Der SBR wurde immer unsicherer, wollte man jetzt doch den knappen Vorsprung ins Ziel retten. Das klappte dann glücklicherweise aber nur bis zur 78.Minute. In dieser Minute segelte ein hoher Ball abermals in den SBR Strafraum. Max Faltner verlängerte den Ball über den Sportbund Keeper. Die herunterfallende Kugel senkte sich auf den Kopf des mit hinzu geeilten Raphi Beyer und der versuchte den Ball Richtung Tor zu lenken. Dies gelang nicht mit Nachdruck, aber doch so dass der Ball mit Verzögerung sich entschloss Richtung linken Pfosten zu hoppeln. Zwei Abwehrrecken des Sportbunds versuchten noch alles im Nachsetzen. Doch der Ball touchierte den Pfosten und prallte dann über die Linie, trotz der vehementen Abwehrgrätschen des SBR. Raphis erstes Tor nach langer Zeit, bedeutete den glücklichen, aber auch verdienten Ausgleich in diesem Spiel. Danach hätte Seppi Berger noch zweimal der Held des Spiels werden können, doch einmal scheiterte er an sich selbst und beim zweiten Mal per Kopf am Keeper. Der Sportbund wiederum hatte noch zwei gute Freistoßchancen, die man aber entschärfen konnte. Am Ende stand ein gerechtes Unentschieden, über das sich keine der beiden Mannschaften so recht freute. Nach Verlauf und Gesamtauftritt war man sich beim TSV allerdings dann einig, dass dieser eine Punkt dann doch besser war als gar keiner. Im Nachholspiel gegen den TSV Neubeuern muss man einiges drauflegen, um am Ende sich etwas mehr ausrechnen zu dürfen.

Aufstellung: Schuppe, Fellner, Steinbauer, Klapan, Paul, Hallermeier, Schaletzky, Jennerwein (C), Ilic, Berger, Kavazovic     Bank: Faltner, Urth, Beyer