Durch ein 1:1 beim SV Schloßberg-Stephanskirchen erarbeitete sich der TSV einen möglicherweise sehr wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisklasse. Wer die Partie allerdings gesehen hatte, musste sich am Ende fragen, warum der TSV nicht als Sieger vom Platz ging.

Marc Wolf hatte es während der Osterwoche nicht leicht. Nur ein Teil der Mannschaft stellte sich oder konnte sich dem Training stellen. Zum Spiel fehlten dann auch noch Chris Eckl und Filip Ilic. So musste er wieder einmal die Grundformation des Teams wechseln. Stefan Unsicker ging ins Mittelfeld, während Raphi Beyer und Pascal Hallermeier wieder in die Mannschaft rückten.

Es ging gut los. Aus der gesicherten Grundformation gelang es sehr schnell mit guten Zuspielen, die Außen, aber vor allem auch Seppi Berger in Szene zu setzen. Dazwischen stieß Stefan Unsicker immer wieder in die Lücken. Bereits nach 5 Minuten musste der Schloßberger Keeper alles zeigen um einen Abschluss von Stefan aus kurzer Distanz zu parieren und den Ball aus dem Winkel fischen. Es lief sehr gut. Nach 11 Minuten dann der Torjubel beim TSV. Seppi wurde auf der linken Seite hoch angespielt. Sein Versuch die Kugel per Flanke in den Strafraum zu spielen „misslang“. Der Ball segelte in einer Bogenlampe unhaltbar für den Schloßberger Torwart unter die Latte ins lange Eck.

Mehrfach gelang man danach nun in die Box der Gastgeber, doch die Abschlüsse waren nicht zwingend genug. Hier zeigte sich von Anfang an das Brannenburger Manko. Zuerst war es Stefan Unsicker der mit einer schönen Körpertäuschung sich frei spielte und dann aber aus kurzer Distanz den Ball nicht am Torwart vorbei versenken konnte. Danach machte Seppi eine hohe Flanke wunderbar fest. Bei der Drehung bekam er Rücklage und konnte diese fast 100-prozentige Chance nicht nutzen. Es hätte sicherlich 0:3 nach 30 Minuten stehen können. Im Defensivbereich war man bis auf die ein oder andere überflüssige hektische Aktion sehr sicher. Einmal musste allerdings Pascal Schuppe richtig parieren, als ein Stürmer der Gastgeber rechts am Fünfer-Eck auftauchte und er den Abschluss unter vollstem Einsatz zur Ecke lenken musste. Ansonsten stand hinten die Null und vorne die Eins. Damit war Schloßberg gut bedient.

Unmittelbar nach dem Wechsel stockte der TSV Motor. Vor allem die Offensive kam vorerst nicht mehr zum Zuge. Hinten passierte nichts gravierendes, obwohl man trotz der Vorgaben in der Pause immer wieder versuchte Kurzpassspiel aufzuziehen und sich damit selbst in Schwierigkeiten brachte. Der hohe Rasen stellte dabei ein oft nicht richtig kalkulierbares Problem. Die Pässe blieben liegen und konnten daher immer wieder abgelaufen werden. Dies führte zu mehr unnötigen Zweikämpfen und oft zu Freistößen für Schlossberg, so wie in der 65.Minute. EIN STANDARD – nicht das Brannenburger Ding! Der scharf in die Mitte aufs Tor getretene Ball flog über alle Köpfe hinweg, genau auf Robert Otte. Doch der zog zur Überraschung von Pascal Schuppe den Kopf wieder zurück und so flutschte der Ball von allen unberührt an ihm vorbei ins linke Toreck. Was für ein Drecks-Gegentor. Überflüssig wie ein Kropf und schmerzhaft in all seinen Bestandteilen !

Das führte zu einer zehnminütigen Verwirrung des Brannenburger Spiels. Doch der SV aus Schloßberg konnte dies nicht nutzen. Ab der 75. Minute hatte man sich wieder gefangen. Jetzt ging es auch wieder auf einmal nach vorne. Vor allem über die linke Seite mit Georg Steer (Luuuuz) lief jetzt einiges. Zuerst kam Stefan Unsicker aus 10 Metern auf halblinks zum Abschluss, aber der Keeper hielt. Dann kurz danach Stefans noch größere Riesenmöglichkeit zum Siegtreffer. Allein auf halblinks frei gespielt ging er allein auf das Schloßberger Tor zu. Doch anstatt selbst zu verwandeln entschied er sich auf einen Querpass auf den zuvor eingewechselten Max Faltner. Doch das Zuspiel war einfach zu unpräzise, zu hart, sodass Max trotz aller Beinlänge am Ball vorbei rutschte. Was für eine Chance!

Und dann die letzte Spielminute ! Luuuuz spielte noch einmal eine butterweiche Flanke diagonal auf den in den Strafraum eingelaufenen Max Faltner und der versenkte die Kugel sicher im langen Eck der Gastgeber. Doch der Jubel wurde vom unberechtigten Abseitspfiff des Schiris im Keim erstickt. Was für ein emotionales Debakel in der letzten Minute. Dies wären die „Big Points“ gewesen. So war es dann am Ende nur einer. Ein Gefühl wie bei einer Niederlage.

Am Ende dann aber zumindest der eine Punkt, der den TSV wieder auf den Relegationsplatz springen ließ und ein Punkt, der die Aussicht auf den Klassenerhalt klar am Leben lässt. Weiter, immer weiter kann es nur heißen. Am Besten gleich am Samstag gegen den TSV Neubeuren, gegen den ohnehin noch eine Rechnung für die viel zu hohe Heimniederlage Ende März offen steht. Jungs, hauds nei!!

Aufstellung: Schuppe, Otte, Schletzky, Fellner, Steer, Fischer, Jennerwein (C), Unsicker, Beyer,
Hallermeier, Berger Bank: Faltner, Steinbauer, Hofstetter