Urlaubszeit ist Verliererzeit. Zumindest traf dies auf den TSV beim ersten Auswärtsspiel in der Kreisklasse gegen den SV Söllhuben statt. Mit 1:4 musste man sich der Linnemann-Elf geschlagen geben. Am Ende klang dieses Ergebnis allerdings klarer als es von den Spielanteilen war.

Coach Stefan Kolm wusste bereits im Vorfeld, dass er gleich mehrere Spieler aus der Stammformation der ersten Mannschaft ersetzen musste. Wegen Urlaub fehlte der halbe Sturm, Sowohl Filip Ilic, als auch Raphael Beyer standen nicht zur Verfügung. Ebenso Linksverteidiger Vitus Fischer. Außerdem war Hansi Schweiberer aufgrund anderer Verpflichtungen verhindert.  Hinzu kam, dass Stammkeeper Pascal Schuppe aufgrund seines Berufes an diesem Tag nicht einsetzbar war. Prinzipiell fehlte also fast die Hälfte eines Teams. Dass der zweite Offensivspieler des TSV, Seppi Berger, einen 20 Stunden Trip mit Jetlag zuvor durchlebt hatte, war zudem kein Vorteil. Dennoch versuchte der TSV-Coach das Beste aus der Situation zu generieren.

In der 3.Minute ging es gleich prächtig los, als Max Faltner einen Freistoß aus 20 Metern rücksichtslos ins Netz der Gastgeber hämmerte, sodass man um das Leben des Söllhubener Keepers fürchten musste. Das Spiel verlief danach ohne weitere Höhepunkte, bis zu dem Moment als sich Robert Otte im Zweikampf mit einem Söllhubener eine Platzwunde am Kopf zuzog. Nach entsprechender Behandlung konnte und wollte er wieder eingewechselt werden. Söllhuben hatte viel mehr Spielanteile, ohne aber vor dem Tor zu überzeugen. Daher war die Entstehung des Ausgleichs in der 34. Minute sehr ärgerlich. Zu zögerlich war dabei der Zugriff auf einen Mittelfeldakteur 25 Meter vor dem Tor. „Nimm Du ihn, ich habe ich“ war das Motto. So freigesellt zog ein Hausherrenakteur ab, der für Pascal Schuppe im Tor stehende gute Tim Plambeck, konnte den Ball von sich aus gesehen zum linken Außenpfosten verlängern. Doch dort stand Gästestürmer Dominik Spanovic und schob fast unbedrängt den Ball als Abstauber zum Ausgleich ein. Söllhuben wurde noch griffiger und zielstrebiger, ohne aber klare Chancen zu generieren. Umso ärgerlicher, dass man dann die Führung den Hausherren durch einen Elfmeter schenkte. Robert Otte kam mit etwas zu großer Vehemenz in einem Zweikampf um den Ball und checkte dabei einen Söllhubener so eindeutig weg, dass der ansonsten sehr diskutable und in manchen Szenen auf beiden Seiten sehr arrogant wirkende Schiedsrichter zu Recht auf Strafstoß entschied. Spanovic, 1:2 aus Sicht des TSV. Danach ging es in die Pause.

Der Wechsel hatte dem TSV gutgetan. Jetzt gelang sichtlich mehr Ballkontrolle. Stefan Unsicker versuchte das Spiel schneller zu machen und ging aus dem Mittelfeld mehr in die Vorwärtsbewegung. Söllhuben hatte keine Möglichkeit. Der TSV zunächst auch nicht, bis zur 59.Minute. Dieser Moment   sollte dann mehr oder minder das Spiel entscheiden und seine ihm seine finale Richtung geben. Nach einem Missverständnis der Gastgeberverteidigung kam Seppi Berger wie die Jungfrau zum Kind und konnte alleine auf den Söllhubener Torwart zulaufen. Anstatt mit Tempo einfach am Keeper vorbei zu ziehen und ins leere Tor einzuschieben, versuchte er den Ball mit einem Neymar-Lupfer über den etwas schwergewichtigeren Torhüter zu heben. Der erwies sich in dieser Situation allerdings als sehr beweglich und wehrte mit Gesicht und Arm diese 100% Chance des TSV ab. Statt Ausgleich schneller Konter des SV. Über 3-4 Stationen landete die Kugel im TSV-Fünfer. Irgendjemand kam noch dran und dann trudelte der Ball natürlich irgendwie an den Innenpfosten des Tores von Tim und von dort ins Netz. Schwarze 60 Sekunden für den TSV, die einen dann auf die Verliererstraße geraten ließen.  Auch danach hatte der TSV mehr vom Spiel. Man machte weiter auf, auch auf das Risiko hin einen weiteren Treffer zu kassieren. Klare Chancen kamen nicht zustande. Mit mehr Klarheit im Abspiel im entscheidenden Moment wäre das durchaus drin gewesen, aber nicht jeder hatte zudem seinen besten Tag erwischt. Dass dann in der 89.Minute noch das 1:4 fiel spielte am Ende keine große Rolle mehr.

Alles in Allem musste man der Urlaubszeit Tribut zollen. So viele Ausfälle auf einmal, dazu noch ein bisschen Unvermögen, etwas Pech an einem einfach „bleden Dog“ führten dann zu einem Endresultat, dass sich in dieser Form in dieser Saison nicht mehr wiederholen soll! Wir wissen, dass im Team mehr drinsteckt, als gestern gezeigt. Allein dieses Bewusstsein sollte Auslöser dafür sein in den nächsten Spielen wieder das zu zeigen was den TSV auszeichnet. Das Derby gegen Flintsbach gibt eine gute Gelegenheit dazu.

AUFSTELLUNG: Plambeck, Otte, Hallermeier, Hofstetter, Jennerwein ©, Unsicker , Watzlowik, Eckl, Watzlawik, Berger, Faltner          BANK: Fellner, Moser, Schweiberer

P.S.: Im Anschlussspiel der beiden Zweiten aus Söllhuben und Brannenburg setzte sich unsere Mannschaft durch. Man drehte den Spieß ergebnistechnisch um und siegte mit 4:1. Durch zum Teil wunderbare Treffer (Fellner, Kern, Herdegen, Geflitter) konnte die Mannschaft sich am Ende als verdienter Sieger verabschieden. Für eine vor 2 Monaten noch totgesagte Mannschaft eine beachtliche Leistung. Zu verdanken ist diese Wiederbelebung zum einen Abteilungsleiter Dennis Hauck und den vielen neuen Jungs, aber auch dem ein oder anderen „Alten“, denen es Spaß macht für den TSV die Stiefel zu schnüren.