Nach der vierten Niederlage in Folge ist der TSV auf den Relegationsplatz abgerutscht. Das 1:3 in Nussdorf wurde durch eine schwer verständliche Mannschaftsleistung in den zweiten 45.Minuten besiegelt.

Bis auf den abhanden gekommenen Mauro Klapan und den Langzeit-Verletzten Georg Steer hatte Coach Marc Wolf eigentlich alle Mann an Bord. Es ging zum SV Nussdorf, der in den letzten Partien gegen den TSV meist das Nachsehen hatte. Dies verlieh der Hoffnung Auftrieb die vergangenen schlechten Auftritte vergessen zu machen. Die äußeren Bedingungen waren akzeptabel. Die Temperaturen ließen einen frösteln, allerdings mit zunehmender Spieldauer nicht nur diese. Der TSV begann aber zunächst wirklich gut. Kompakt, lauffreudig und aggressiv ging das Team als Kollektiv zu werke. So gelang es den Gastgebern kaum gefährlich vor den TSV Kasten zu gelangen. Dafür verantwortlich war die gute Defensiv-Aufteilung. Vor allem der kopfballstarke Fabian Steinbauer und der zweikampfstarke Filip Ilic waren Garanten dafür.  Selbst hatte man immer wieder gute Aktionen nach vorne, ohne aber richtig gefährlich zu sein. Es war ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, bei dem der TSV leichte Vorteile hatte. So musste man sich bis zur 38.Minute gedulden, ehe dies auch im Ergebnis zum Ausdruck kam. Ein weiter Ball aus der TSV Hälfte landete im rechten Sechzehner der Nussdorfer. Der Keeper und ein Verteidiger unterschätzten diesen Ball. Das daraus resultierende Missverständnis nutzte Eldar Kavazovic und schob den Ball blitzschnell an den verdutzten SV-Akteuren vorbei ins verwaiste Tor zur Führung für Brannenburg. Glücklich, aber nicht unverdient. Diese Führung hatte dann bis zum Wechsel Bestand.

Das Spiel begann zunächst so wie vor der Pause. Klare Aufteilung, Laufwege und vor allem mentale Einstellung. Doch in der 55. Minute geschah dann das was das Spiel, aber auch das Auftreten des TSV kippen ließ. An einem Laufduell auf der linken TSV Defensivseite beteiligten sich ohne große Not und Grund fast sämtliche defensiv orientierten TSV-Akteure. Der ballführende Nussdorfer drosch in dieser Situation den Ball mit Vehemenz einfach in den Brannenburger Strafraum. Und dort stand Süleyman Gök nicht nur goldrichtig, sondern auch quasi ungedeckt und nagelte den Ball mal kurz in die linke untere TSV Torecke. Dies war die erste SV-Chance und sie wurde eiskalt genutzt. Mit dieser Aktion allerdings ging dem TSV all das verloren, was ihn zuvor ausgezeichnet hatte. Dieser Treffer zeigte Wirkung. Die kurz vor dem Tor entstandene Orientierungslosigkeit setzte sich nahtlos fort. Und deshalb hieß es kurz darauf 2:1 für Nussdorf. Die Gastgeber gingen mit dem Ausgleich, mit viel mehr Engagement, Feuer und Pfeffer in jeden Zweikampf. Bei Brannenburg war man noch am Verdauen und so war es kein Wunder, dass abermals zentral, auf einmal Raad Khaled blitzblank alleine stand und den Ball zur Führung aus 10 Metern versenkte. Einige Spieler waren danach mehr mit sich selbst beschäftigt, ohne Körpersprache und Körperspannung. Keine mutig geführten Zweikämpfe mehr, kein Tempo, keine gemeinsame Bereitschaft, kein richtiger Wille zur Gegenwehr. Zumindest machte dies so den Eindruck. Dadurch gelang auch im Offensivspiel fast nichts mehr. Lediglich der ein oder andere Freistoß konnte erarbeitet werden. Diese Möglichkeiten brachten aber nichts ein. Nussdorf raufte sich ob der ein oder anderen vergebenen Chance dafür die Haare. Erst in der 90.Minute erzielte man auf den in dieser Höhe auch verdienten 3:1 Treffer. Nach einem Foul durch Filip Ilic gab es zurecht Elfmeter für den SV Nussdorf, den Süleyman Gök sicher verwandelte.

Mit dieser abermaligen Niederlage rutscht der TSV aufgrund der Ergebnisse der anderen Spiele nun erstmalig auf den Relegationsplatz, unweit des ersten Abstiegsranges. Ob der Tatsache, dass nun ausgerechnet der Tabellenführer FC Bosna der nächste Gegner im letzten Spiel des Jahres heißt, kann man durchaus froh sein, dass danach eine mehrmonatige Pause folgt. Diese gibt Gelegenheit sich zu sammeln und dann hoffentlich, ähnlich wie im letzten und vorletzten Jahr, eine Rückrunde zu spielen, die am Ende erfolgreich ist. Dazu muss aber jeder Akteur die prekäre Situation annehmen und akzeptieren und sich entsprechend auf das kommende Spieljahr vorbereiten, ansonsten wäre es dies nach nur 2 Jahren mit der Kreisklasse gewesen.

Aufstellung: Schuppe, Steinbauer, Ilic, Schaletzky, Fellner, Jennerwein (C), Hallermeier, Urth, Beyer, Faltner, Kavazovic   Bank: Paul, Berger, Schwaiger, Eckl