Mit einem gerechten 0:0 Unentschieden endete die Nachholpartie der Nachholpartie zwischen dem TV Obing und dem TSV Brannenburg. Mit diesem Punktgewinn hat der TSV nun vor der Winterpause die 30 Punktemarke erreicht. Damit liegt man punktgleich mit dem SV Söchtenau an der Tabellenspitze bei allerdings einem weniger absolvierten Spiel.

Diesmal konnte Hans Nietzold in der Tat personell, lediglich Robert Otte fehlte, so ziemlich aus dem Vollen schöpfen. Das war auch absolut notwendig, um mit einer Mannschaft mitzuhalten, der man vor Saisonbeginn mit die größten Chancen um den Aufstieg eingeräumt hatte, an dem man knapp am vor einigen Monaten aufgrund der Quotenregelung gescheitert war. Viele Spieler des TV Obing haben schon höherklassiger gespielt oder sind weit höherklassiger ausgebildet. Bereits der erste Versuch vor mehreren Wochen dieses Spiel über die Bühne zu bekommen (Spielabbruch), deutete die Klasse der Gäste an. Der Blick auf die Tordifferenz zeigte, dass mit dem TV und dem TSV die beiden defensivstärksten Teams aufeinandertrafen. Im Nachgang war dieses 0:0 eigentlich fast zwangsläufig. Bis es allerdings dazu kam konnten die Zuschauer ein kurzweiliges und in großen Phasen wirklich hochklassiges Kreisklassenspiel erleben.

Der TSV war die Mannschaft der ersten Halbzeit. Man hatte sich ein neues taktisches Konzept zurechtgelegt. Dadurch ergaben sich fast von Beginn an große Ballbesitzphasen für die Hausherren. Sicheres und konzentriertes Passspiel ließen den Gästen kaum Möglichkeiten selbst einzugreifen. Die wiederum stellten sich sehr schnell auf das TSV-Spiel ein und agierten in der Defensivbewegung sehr gut vorbereitet und effektiv. Dadurch ergaben sich kaum Möglichkeiten. Dem TSV gelang es nicht die Ketten erfolgreich auszuspielen. Dazu war man entweder im entscheidenden letzten Angriffsdrittel zu langsam oder der Gegner zu aufmerksam. Es war ein taktisches Geplänkel und Geduldsspiel auf absolutem Kreisliganiveau.  In der 22. Minute gab es einmal ganz kurz Raum für den TSV als Obing einmal versuchte selbst geradlinig nach vorne zu spielen und dabei den Ball verlor. Sven Bender spielte haargenau auf Max Faltner, der daraufhin allein von knapp halbrechts auf Keeper Andreas Mitter zulief. Max wollte ins kurze Eck schlenzen. Doch Obings Klasse-Schlussmann reagierte glänzend. Das war die Szene, die dem ganzen Spiel einen anderen Stempel aufgedrückt hätte. Dies ließ Obing erst einmal etwas weiter defensiv agieren. Erst nach einer halben Stunde versuchte man mit mehr Mut und spielerischem Geschick auch öfters über die Mittellinie zu kommen. Vor allem Kapitän Alexander Thusbaß oder auch Maximilian Glasl leiteten jetzt immer wieder Aktionen ein, die dann auch die spielerische Qualität des TV aufblitzen ließen. Das war auch das erste Signal für den TSV die Option Vorsicht in einigen Aktionen zu wählen. Torhüter Fabi Drechsel kam nur zweimal aufgrund von Abstimmungsproblemen kurzzeitig unter Druck. Die folgenden Standards aus Ecken bzw. Freistößen hatten kein Folgen. Kurz vor dem Pausenpfiff, wurde Ben Urth aus Sicht vieler Zuschauer, auch der Obinger, elfmeterreif gefoult, doch Schiedsrichter Ramsl verweigerte den Pfiff. So blieb es in Folge in einer taktisch ausgefuchsten ersten Halbzeit dann auch zwangsläufig torlos. Eine Halbzeit, die auch mal wieder bewies, dass Ballbesitz (gefühlt 70:30) nicht unbedingt mehr Erfolg, sprich Tore bedeutet, vor allem dann, wenn man es mit einem cleveren und guten Gegner zu tun bekommt.

In Hälfte Zwei hatte sich Obing nun deshalb auch selbst mehr vorgenommen. Man hatte erkannt, dass die eigene Qualität Anlass zu mehr Mut sein sollte. Man griff früher an und behinderte dadurch den bis dato fast ungestörten TSV-Spielaufbau. Der ein oder andere TSV-Fehlpass wurde dadurch erzwungen und der Ballbesitz der Gäste größer. Jetzt neutralisierte man sich mehr. Dadurch ergaben sich zuerst keine weiteren Chancen beiderseits. Erst nach ca. 60 Minuten als die Kräfte einiger Spieler schwanden, vor allem auf TSV-Seite, war es der TV, der mit mehr Elan Richtung Brannenburger Tor agierte. So ergaben sich auf einmal Situationen, die richtig brenzlig wurden und mit viel Geschick und dazugehörigem Glück geklärt wurden. Einmal rutschte der an diesem Tage ansonsten in der Innenverteidigung sehr gute spielende Hans Schweiberer aus, als man versuchte hoch über ihn zu passen. Der Ball wäre bei einem Gegner gelandet, der allein aufs Tor zugelaufen wäre. Wie Hans es im Fallen, Liegen oder sonst was es noch schaffte den Ball mit dem Zehennagel aufzuhalten war nervenzerfetzend, aber erfolgreich. Danach gelang es noch zweimal fast die TSV-Abwehr mit einem einzigen langen Ball zu überspielen, als man trotz der Obinger Mut-Spielweise viel zu hoch stand. Nur durch etwas Glück bzw. technische Probleme des annehmenden Spielers war man in der Lage noch zu klären. Dann musste Fabi Drechsel in höchster Note klären, als ein Obinger quasi schon an ihm vorbei war, er aber mit einem „Drechselhecht“ die Kugel dem Stürmer noch vom Fuß fischte. Ein weiterer Abschluss aus der Distanz landete auf dem Netz des TSV-Tores, glücklicherweise nicht innerhalb! Brannenburg seinerseits hatte noch zwei eigene Möglichkeiten. Nach einer Ecke kam Stefan Feicht aussichtsreich an den Ball. Sein Volley-Abschluss flog mittig über den Kasten der Gäste. Und dann war es der leider etwas spät ins Spiel gekommene Eldar Kavazovic, der mit seinem Freistoß aus 20 Metern drei Minuten vor dem Ende das Tor der Gäste nur knapp verfehlte. So pfiff Schiri Ramsl dann ein Spiel ab, das alles in allem gesehen mit einer gerechten Punkteteilung endete. Hier trafen zwei Mannschaften aufeinander, die in dieser Form zu den Topteams dieser Liga gehören. Wie weit dies in dieser Saison noch führen wird, bleibt abzuwarten. Jetzt heißt es erst einmal zu verschnaufen und dann in alter Frische das Restprogramm ab Mitte März anzugehen. Bis dahin Frohe Weihnachten und ein gutes, ein wirklich diesmal gutes und viel besseres neues Jahr!

HAUDS ALLE NEI !!

 

Aufstellung: Drechsel, Hallermeier, Eckl ©, S.Bender, L. Bender, Feicht, Kraxenberger, J. Schweiberer, Faltner, Gasteiger, Urth    Bank: Plambeck (T), S. Schweiberer, Kavazovic, Berger, Beyer, Hanssum