Hurra, wir spielen noch! Mit dem Heimspiel gegen die Croatia aus Rosenheim konnte der TSV nach fast einem Jahr die Saison 2019/20, oder war es die Saison 2014/15…… na egal, endlich fortsetzen. Eigentlich wäre dies schon vor zwei Wochen der Fall gewesen, aber der TSV Neubeuern bat um eine Spielverlegung (Neu 13MAR21). Desgleichen der SC Frasdorf, der eigentliche Gegner der letzten Woche. Dieser Bitte wollte und konnte der TSV nicht nachkommen. Daraufhin bediente sich der SC sportlich unwürdiger Mittel, um hier seine Absichten durchzusetzen. Nachholtermin ist nun der 24OCT20. So war es denn nun das Spiel gegen Croatia Rosenheim, das die Fortsetzung der Saison bedeutete.
Seit dem letzten Jahr war sowohl organisatorisch als auch mannschaftstechnisch zwischenzeitlich einiges passiert. Der bisherige Coach Marc Wolf übernahm von Jörg Beller den Posten des Spielleiters, während der TSV für Marc als neuen Trainer Hans Nietzold gewinnen konnte. Beide sollten mehr mit Organisation und Motivationsarbeit zu tun bekommen, als Ihnen lieb war. An richtigen Fußball war leider lange nicht zu denken. Umso gespannter sah man dem ersten Punktspiel des Jahres entgegen.
Auf vielen Positionen verändert ging man in die Partie gegen einen der am schwierigsten zu bespielenden Gegnern unserer Kreisklassengruppe. Wie erwartet war die Croatia gleich relativ gut im Spiel. Der TSV bekam kaum Zugriff auf die Kombinationen des Gegners. Allerdings ließ man ab 25 Metern vor dem Tor auch nichts anbrennen. Angeführt von Neuzugang Narcis Durakovic war die TSV-Abwehr nicht zu überwinden. Davor gelang es immer wieder durch zottige Beinarbeit die Kombis der Gäste zu unterbrechen. Folge war eine Vielzahl an Freistößen für die Kroaten über die ganzen 90 Minuten. Keiner sollte am Ende aber Gefahr bedeuten. Ziel des TSV war es durch die konsequente Defensivarbeit immer wieder den Ball zu erobern und dann über schnelles Spiel Nadelstiche zu setzen. Dies gelang sofort beim ersten Versuch. Dabei war es in der 12.Minute Seppi Berger, der all sein spielerisches Potential ausschöpfte. Im Halbfeld nahm er ein Zuspiel geschickt an. In seiner unnachahmlichen Art ließ er dann drei Gegner incl. Beinschuss alt aussehen und ins Leere laufen. Der Abschluss aus ca. 10 Metern war allein schon sehenswert. Croatia war sichtlich irritiert. Es dauerte einige Zeit ehe der Gegner wieder Rhythmus bekam. Angetrieben von Kapitän Chris Eckl und dem an diesem Tage besten Brannenburger Robert Otte, der oft vorn und hinten gleichzeitig auftauchte, kam der TSV immer wieder in Ballbesitz. Nach 20 Minuten hätte der ebenso blendend aufgelegte Linksaußen, Raphi Beyer, nach einer wunderbaren Kombi mit Seppi Berger und Ben Urth fast das 2:0 erzielt. Doch er verpasste ganz knapp vor der Linie. Einen weiteren Abschluss von ihm, bei dem sein Schuss abgefälscht wurde, konnte der Gäste-Keeper mit einem tollen Reflex klären. Doch dann war es in der 28.Minute verdientermaßen so weit. Eine schnelle Kombination führte halbrechts abermals auf Seppi Berger. Konzentriert und kaltschnäuzig schob er das Leder zum verdienten 2:0 ins lange linke untere Eck. Wieder eine Klasse-Aktion von Seppi. Croatia war unter Schock. Das hatte man ob der spielerischen Überlegenheit nicht auf dem Plan gehabt. Erst recht nicht, dass in seinem ersten Punktspiel der unglaublich quirlig und fleißig spielende Lucas Wolf sich nur eine Minute später die Kugel halblinks am Sechszehner erkämpfte, quer in die Mitte lief und abzog. Der Keeper wollte dabei besonders gut aussehen und setze deshalb zu einer katzenartigen Flugbewegung an. Quer in der Luft stehend lenkte er den Ball irgendwie ins eigene Tor. 3:0 nach einer halben Stunde. Wer hätte das gedacht. Danach lief die Partie so wie in den ersten 12 Minuten. Überlegene Gäste, stabile TSV-Abwehr, Freistöße und Nadelstiche. Danach gings in die wohlverdiente Halbzeitpause !
Hans Nietzold wechselte zur zweiten Hälfte zwei Spieler neu ein. Zum einen Max Faltner für Seppi und außerdem Eldar Kavazovic für eben erwähnten Lucas Wolf. Die Statik des Spiels änderte sich dadurch ein wenig. Die Defensive stand gefühlt nicht mehr ganz so sicher. Vor allem Robert Otte war es zu verdanken, dass die Gäste nicht zum Anschlusstreffer kamen. Sein Einsatz war unermüdlich. Fast jeder Spieler hängte sich rein. Aber bei Robert war es am offensichtlichsten, dass er heute als Sieger vom Platz gehen wollte. In der 60. Minute verhinderte er den Anschluss, als er 12 Meter vor TSV-Schlussmann Pascal Schuppe einen Ball im letzten Moment abgrätschte. Um den Sack zu zumachen brauchte es noch eine Kiste. Die sollte dann in der 66.Minute auch fallen. In seiner besten Aktion löste sich Max auf der rechten Außenbahn, der Ball kam in seinen Lauf, er zog mit der Kugel bis auf die Höhe des Fünfers und spielte dann quer auf den eingelaufenen Raphi Beyer, der aus kurzer Distanz verdientermaßen sein Tor machte. 4:0 ! Dies hätte eigentlich die Entscheidung sein sollen. Dachte man, erst recht nach einer Tätlichkeit eines Croatia Spielers an Max Faltner. Mit einem Kopfstoß streckte Kresimir Mikas vor den Augen des Schiedsrichters Max nieder. Man schrieb die 70.Minute. Dass der TSV ab diesem Zeitpunkt im Schalke-Stil weder den Gegner noch sein eigenes Spiel nicht mehr in den Griff bekam war absolut unverständlich. Es konnte nicht am immer mieser werdenden Wetter liegen oder an den nachlassenden Kräften. Es war eher das taktische Verständnis des einen oder anderen Akteurs, der es Croatia erlaubte fast nach Belieben sich bis zur Grundlinie durchzuspielen um dann mit Flanken oder Querpässen erstmals richtig Druck auszuüben. Man sah nicht, dass Croatia einen Mann weniger auf dem Feld hatte. Ganz im Gegenteil ! In der 76.Minute kam nach einer Kombination auf der rechten TSV Abwehrseite eine Flanke auf den mutterseelenalleine stehenden Nikola Tadic der zum Anschluss einnickte. In der 83.Minute gelang es ohne TSV-Gegenwehr Marin Kurtovic per Flachschuss aus kurzer Distanz Pascal zu überwinden. Croatia witterte nochmal seine Chance. Angriff über Angriff, Flanke über Flanke, Freistoß über Freistoß musste der TSV über sich ergehen lassen. Die letzte Viertelstunde zzgl. fünf Minuten Nachspielzeit waren noch einmal Nervenkitzel pur. Unnötigerweise. Hans wird sich hierzu auch seine Gedanken machen. Nach einer 4:0 Führung und einem Mann mehr auf dem Platz darf so etwas nicht passieren. Am Ende stand dann dennoch der verdiente Erfolg. Dieser bedeutet ganz wichtige drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg, zumal auch die Konkurrenten bereits die Wochen zuvor punkten konnten. Es gilt jetzt dran zu bleiben und die beiden noch ausstehenden Spiele, zum einen beim Sportbund in Rosenheim und die Nachholpartie gegen Frasdorf ebenso erfolgreich zu gestalten. Mit der Einstellung und dem Spiel der ersten Hälfte sollte und wird dies gelingen ! Weiter Jungs !
AUFSTELLUNG: Schuppe, Hallermeier, Durakovic, Wolf, Schweiberer, Eckl (C), Berger, Urth, Beyer, Otte, Klapan Bank: Kavazovic, Faltner, Fellner, Mayer, Watzlawik