Es sollte ein heißer Auftakt in die erste Kreisklassensaison nach 8 Jahren werden. Zum einen wettertechnisch bei 32 Grad Außentemperatur, zum anderen aber auch von der Partie selbst, die da lautete: TSV Brannenburg – Croatia Rosenheim.
Nach einer suboptimalen Vorbereitung konnte Aufstiegscoach Stefan Kolm erstmalig auf klar mehr als nur 11 Spieler zurückgreifen. Lediglich, Seppi Berger, Chris Eckl und Hansi Schweiberer, sowie der verletzte Georg Steer waren nicht einsetzbar.
Es ging gleich munter zu Sache. Man konnte sofort sehen und feststellen, dass mit der Kreisklasse gleich auch ein anderes fußballerisches Niveau angesagt ist. Croatia begann routiniert. Vor allem Spielertrainer Gökhan Kus zeigte sofort wo es lang gehen sollte. Der Ball lief gut durch die Reihen der Gäste. Der TSV, anfangs noch zögerlich und abwartend, hatte dann auch gleich nach 10 Minuten Riesenglück und Riesenkönnen auf Seiten von Pascal Schuppe, als dieser einen Schuss aus 12 Metern grandios mit dem Fuß parierte. Und kurz danach dennoch die kalte Dusche. Eine kurze Unaufmerksamkeit brachte Kus an der linken Kante des Strafraums in Position und das „alte“ Schlitzohr erkannte, dass der TSV-Keeper relativ nahe am kurzen Pfosten stand. Den 2,05 Meter Riesen aus Brannenburg dann aber mit einem langen Lupfer zu überwinden hätten sich nicht viele getraut und dann auch geschafft. Vom Innenpfosten prallte die Kugel ins Tor zum 0:1. Der Schock war nur unmittelbar spürbar. Danach gelang immer besserer Zugriff seitens des TSV. Man war in der Kreisklasse angekommen. Gutes Kombispiel vor allem im offensiven Mittelfeld. Kapitän Jennerwein hatte seinen Rhythmus gefunden, und so war es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet er in der 22. Minute im Mittelpunkt stand, als er nach einem guten Zuspiel im Strafraum gefoult wurde. Max Faltner verwandelte sicher zum ersten Treffer in der Kreisklasse. Danach spielte eigentlich nur der TSV. Vor allem Max und Filip Ilic harmonierten immer besser, dazwischen liefen Raphi Beyer und vor allem auch der neu aus der Jugend gekommen Martin Watzlowik die Bälle immer wieder ab. In der 28.Minute konnte der Keeper eine Volleyabnahme von Max toll parieren, ebenso 10 Minuten später, als abermals der beste Brannenburger an diesem Tag, Max Faltner, nochmals am glänzend reagierenden Coratia-Keeper scheitere. Alles stellte sich bereits auf das Unentschieden zur Halbzeit ein. Daher vielleicht die kurze Unkonzentriertheit in der 45. Minute in der Zentralverteidigung des TSV. Mit Riesendusel verhinderte man nach einem schlechten Abwehrversuch mehrfache Einschussmöglichkeiten aus kurzer Distanz. Mit hellblauem Auge gings in die Pause.
Hälfte zwei sollte die Hälfte des TSV werden. Es wurde nicht taktiert, es wurde Brannenburger Heimfußball gespielt. Offensiv, laufstark und mit Spaß. So war der TSV stets einen Schritt schneller am Ball als Croatia. Chancen deuteten sich immer wieder an, nur ins Tor wollte das runde Teil nicht. Aber dann, 65.Minute. Schnelles Umschalten, ein kluger Pass aus den linken Flügel zu Max Faltner. Der entschied sich für ein Dribbling entlang der Sechszehnerkante. Seinen trockenen Abschluss mit rechts in Mittelstürmerposition konnte der Keeper diesmal nicht mehr kontrollieren. 2:1 Führung. Danach spielte nur der TSV. Chancen über Chancen, Max, Filip oder wie sie hießen, hatten immer wieder Pech oder auch ein bisschen mehr. Immer wieder erstarb der Torjubel der TSV Anhänger auf deren Lippen. Vor allem in der 79.Minute. Klasse Zuspiel auf Max, der allein auf den Keeper zulief. Sein Versuch ins lange Eck zu schlenzen wurde so pariert, dass der Ball an den Pfosten klatschte, der Abpraller landete bei Filip Ilic, der den Keeper aussteigen ließ, einen weiteren Spieler und dann die Kugel an den anderen Pfosten setzte. Dramatik pur. Und dann kam es wie es kommen musste. Konter, Schlafmützigkeit auf der linken Abwehrseite und schon hatte Gökhan Kus wieder eiskalt zugeschlagen. Ausgleich in der 81.Minute. Kurz danach nahm sich der Croatia-Trainer selbst vom Platz. Vielleicht am Ende der Schlüssel zum verdienten Sieg des TSV. In der 86.Minute wurde auf rechts der Ball gut abgefangen, steil auf Filip Ilic geschickt. Der zog bis zur Grundlinie unwiderstehlich durch, passte hart in die Mitte, wo Max 3 Meter vor der Torlinie stand und mit großer Übersicht ins linke Eck einschob. 3:2. Danach Kampf bis zum Ende. Nach vier Minuten Nachspielzeit, waren die Punkte im Sack. Glückwunsch, toller Einstand, toller Kampf, vor allem bei diesen Bedingungen. Dieser Dreier ist vor allem einiges wert, zumal die nächsten Spiele die Personaldecke aufgrund von Urlaub nicht unbedingt größere Sprünge erwarten lässt. Mit weiteren Leistungen dieser Art braucht man bzgl. des Klassenerhalts keine Angst haben. Dran bleiben !!! Weiter so !!!
Aufstellung: Schuppe, Otte, Fischer, Hallermeier, Unsicker, Jennerwein (C), Beyer, Waltzlawik, Watzlowik, Faltner, Ilic Bank: Hofstetter, Moser, Schweiberer, Plambeck