Nach dem phasenweise beeindruckenden Saisonauftakt gegen Kiefersfelden war die Frage ob man es schaffen würde auch im ersten Auswärtsspiel diese Leistung zu bestätigen. Gerade der Platz beim TUS Großkarolinenfeld stellt für alle Auswärtsteam immer eine gewisse Herausforderung dar. Man trifft dabei zumeist auch auf  eine hochmotivierte Heimmannschaft, die nie freiwillig die Punkte abschenkt.  So sollte es auch diesmal sein. Coach Hans Nietzold stand bei dieser schwierigen Aufgabe ein breiter Kader zur Verfügung. Es fehlten lediglich weiterhin die „Urlauber“ Ben Urth und Mika Hanssum.

Der heimische TUS begann schwungvoll. Ohne Respekt gegenüber dem TSV ging man gleich in die Offensive. Es dauerte mehrere Minuten, ehe sich jeder Brannenburger im Spiel und Spielaufbau gefunden hatte. Doch dann lief es sofort. In der 5.Minute ergab sich eine wunderbare schnelle Kombi von Lars Bender über den in seinem ersten Punktspiel eingesetzten Philip Zetterberg  und weiter auf Max Faltner. Max drosch den Ball aus 18 Metern letztendlich krachend an die Latte. Das verschaffte Respekt. Der TSV bekam gleich zwei weitere Möglichkeiten. Philip und Max scheiterten am Keeper. In der elften Minute war es dann aber so weit. Diesmal landete der Ball beim halblinks in den Strafraum eingelaufenen Hannes Wiesböck. Der fackelte nicht lange und schob in der 11.Minute überlegt flach zur Führung ein. Dies war sein erster TSV-Pflichtspieltreffer (Kasten?). Vor allem Philip hatte bei diesem Treffer gut aufgepasst. Nachdem er zuvor schon einmal am Torhüter gescheitert war, ließ er diesmal Mario Bachmeier in der 14.Minute mit einem fulminanten Distanzschuss von der Strafraumkante keine Chance. 2:0. Für ihn war es ebenso der erste TSV-Pflichtspieltreffer (Kasten?) So lief es immer weiter. Es wurde ein Spiel auf ein Tor. Das führte in der 25.Minute allerdings zu einer Unaufmerksamkeit auf der linken (!) TSV Abwehrseite und so wäre dem TUS fast der Anschlusstreffer geglückt. Der Ball flog aber am langen Pfosten vorbei. Danach war ein Knick im beherrschenden Kombinationspassspiel des TSV spürbar. Es war kein Biss mehr erkennbar. Unkonzentriertheiten häuften sich. Nicht nur aufgrund der schwülen Wetterbedingungen. Die fünf Minuten vor der Pause hatten es allerdings nochmals in sich. Der TUS-Keeper wurde mehrfach geprüft. Zweimal parierte er glänzend bzw. der Pfosten. In der 44.Minute musste er allerdings dann das 0:3 aus seiner Sicht hinnehmen. Eine weitere Ballstafette endete am Elfmeterpunkt bei Lars Bender. Der schob die Kugel eiskalt unten rechts ein. 3:0 zur Pause. Eine beruhigende Führung, die es galt nach der Pause auszubauen.

Die zweite Hälfte lief so weiter wie das Ende der ersten. Karo kam zum Teil gar nicht mehr an den Ball. Es war zum Teil beeindruckend wie die Arbeit der letzten Wochen erkennbar wurde. Ruhige kurze Pässe.  Wechselndes Tempo und richtige Laufwege. Nur im Vergeben der sich daraus ergebenden Chancen war man fast am beeindruckendsten. Zwei dicke Dinger hatte Max auf dem Fuß, um die Vorentscheidung herzustellen. Dann landete der Ball nach einem Abschluss von Lars mal wieder am Pfosten. Philip wurde mehrfach geblockt oder der Keeper griff beherzt ein. Gleichzeitig vergaß man des Öfteren einfach mal abzuschließen. Ein Pass zu viel und schon musste man neu ansetzen. Es hätte schon mindestens 5:0 stehen müssen, aber Fußball ist halt immer noch Fußball und so kam wie es eigentlich nicht kommen sollte. Karo bekam in der 70.Minute einen läppischen Einwurf zugesprochen. Nicht mehr und nicht weniger. Der landete beim TSV. Das enge Zuspiel wurde unter dem Motto „Nimm Du ihn, ich hab ihn“ verschenkt. Irgendjemand spitzelte den Ball in den Sechzehner. Dort kam Großkaro an die Kugel, im Gegensatz zum TSV-Innenverteidiger, der beim Versuch des Tacklings den Spieler mitnahm, statt den Ball. Elfmeter…aus dem Nichts. Der TUS ließ sich das Gast-Geschenk nicht nehmen und so verwandelte Eric Lötzsch aus diesem besagten Nichts zum Anschlusstreffer. Dies sorgte für Ärger, Verdruss und Unkonzentriertheit für weitere 2 Minuten. Die nutzte der TUS. Abermals war es Eric Lötzsch, der wieder die Innenverteidigung düpierte und dann freistehend aus 12 Metern unten rechts einnetzte. Das war die dritte Chance der Gastgeber im gesamten Spiel und das zweite Tor. Diesen Schnitt sollte sich der TSV aneignen. Danach bekam der TSV das Spiel wieder besser unter Kontrolle. Der Ball lief wieder gut. Und so hatte der Ex-Karospieler Markus Dengl, er war jetzt für Max im Spiel, zweimal die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Karo gelang nichts entscheidendes mehr. Der TSV wiederum bespielte vor allem die rechte Seite sehr gut. Insbesondere Kapitän Robert Otte wurde immer stärker und spielte zuerst mit Philip und dann mit Hannes Gasteiger auf dieser Seite recht überzeugend. Eines der vielen Zuspiele landete zu guter Letzt in der 86. Minute abermals bei Markus Dengl. Der zuvor abgefälschte Ball flog in einem Bogen genau auf seinen Dickschädel, den er aus zwei Metern Distanz einfach nur hinhielt und damit das Leder unter der Latte versenkte. Das war es dann doch endgültig.

Ein hochverdienter Dreier, der allerdings ganz kurz auf der Kippe stand, obwohl man die Partie frühzeitig für sich hätte entscheiden können bzw. hätte müssen. Daran gilt es zu arbeiten. Der TSV sollte sich für seine Überlegenheit einfach mehr belohnen. Es wird Gegner geben, die einem noch mehr abverlangen werden. Dann wird es entscheidend sein im richtigen Moment auch zuzuschlagen, heißt Tore schießen. Auch dies war eine wichtige Erkenntnis aus diesem Spiel. Nicht alles wird von selbst laufen. Jeder muss weiter an sich arbeiten, um im entscheidenden Moment für das Team da zu sein. Ein solcher Moment steht mit dem Heimspiel am 03SEP gegen den TV Feldkirchen auf dem Programm. Deshalb mehr denn je: HAUDS NEI JUNGS!

Aufstellung: Leppert, Otte©, Steinbauer, Feicht, Fellner, S.Bender, L.Bender, Wiesböck, Zetterberg, Kraxenberger, Faltner   Bank: Hamm, Dengl, Gasteiger, Szekeres