Das heutige Heimspiel gegen den FV Oberaudorf war für beide Teams von großer Bedeutung. Oberaudorf musste eigentlich gewinnen, um den TSV nicht davon ziehen zu lassen, während für den TSV die Chance bestand sich endgültig im vordersten Tabellenbereich zu etablieren. Mit dem TSV und dem FVO trafen dabei zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander, die sich so manches spannende Duell über die letzten Jahre immer wieder geliefert hatten. Die Mannschaft, die die wenigsten Fehler machen würde, würde dieses Spiel gewinnen. Und so war es am Ende dann auch. Der TSV war im Vorfeld des Spiels schon nicht vom Glück begünstigt. Zuerst kam ein Spieler gar nicht zum Treffpunkt, während Simon Hölzl sich kurz vor Spielbeginn aufgrund einer schweren Erkältung zunächst passen musste. Das Spiel begann kontrolliert. Beide Teams tasteten sich ab. Der Ball lief anfangs gut durch die Reihen des TSV. In der 7.Minute gab es Freistoß aus 20 Metern für Brannenburg. Hansi Schweiberer jagte seinen sehenswerten Schuss leider nur an die rechte obere Latte. Aber dann begann schon phasenweise der Schlendrian. Erste leichte Ballverluste und Fehlpässe schlichen sich ins TSV Spiel. So musste auf TSV Seite Keeper Johnny Couto zweimal glänzend klären, als er einmal einen Schuss aus kurzer Distanz nach einem Alleingang klärte und dann abermals großartig, als er einen Ball zur Ecke faustete. Weitere Möglichkeiten gab es keine. Bis zur 25 Minute. Dann sorgte man selbst dafür, dass Bewegung in die Angelegenheit kam. Michael Blabsreiter gelang es nicht an der Mittellinie einen Ball kontrolliert zu spielen, der Abpraller landete auf der rechten Seite vor den Füßen von Egzon Gervalla. Der zog auf und davon, schüttelte Quirin Schwaiger ohne Mühe ab und passte hart an die Fünferlinie. Dort stand Maximilian Scherff und schob unbedrängt aus kurzer Distanz ein. Der TSV war allerdings nur kurz geschockt. Nur sieben Minute später gab es eine durch Hansi Schweiberer getretene Ecke. Pascal Hallermeier köpfte an den rechten Pfosten. Von dort prallte die Kugel zurück in die Mitte wo Arnold Sander keine Mühe hatte zum Ausgleich einzuschieben. Mit diesem gerechten Ergebnis ging es dann zur Pause. Nach dem Wechsel war dann der TSV kaum mehr wieder zu erkennen. Schon vor der Pause war einigen Spielern anzusehen, dass sie nicht mit dem nötigen Selbstvertrauen am heutigen Tag unterwegs waren. Doch nun passierten immer mehr leichte Fehler, grenzwertige Fehlpässe, falsches Stellungsspiel und unerklärliche technische Schwächen hatte all dies zur Folge. Der FVO spürte dies und versuchte immer mehr Druck aufzubauen. Zuerst allerdings gab es einen Freistoß für Brannenburg von der halblinken Position 20 Meter vor dem Tor. Hansi Schweiberer zog wieder ab. Der sehr gut getretene Ball wurde gerade noch so vom Torhüter der Audorfer per Flugeinlage abgewehrt. Dabei prallte er allerdings mit der Hand an den Pfosten. Mit Verdacht auf Daumenbruch musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mit 5 minütiger Verspätung ging es weiter. Ab diesem Zeitpunkt klappte beim TSV fast gar nichts mehr. Immer wieder taten sich Riesenräume für den FVO zum Kontern auf. Die beiden schnellen Stürmer des Gegners taten ihr Übriges dazu bei, dass dem TSV das Spiel und die Kontrolle des eigenen Spiels entglitten. Zu langsam, zu ungenau und unkonzentriert liefen nun alle Bemühungen unseres Teams ab. Es ergaben sich keine Möglichkeiten. Im Gegenteil. Oberaudorf verpasste es mehrfach in Führung zu gehen. Dann war Zeit für den nächsten Krankenwageneinsatz. Quirin Schwaiger krachte mit einem Oberaudorfer in dessen Strafraum per Kopf zusammen. Beide mussten mit klaffenden Platzwunden ebenso ärztlich versorgt werden. Der TSV fand sich danach gar nicht mehr. Die verdiente Führung des FVO passierte dann bezeichnenderweise mal wieder nach einem Standard, wo es der TSV-Defensive schon seit Monaten nicht gelingt Ruhe und Übersicht in solche Aktionen zu bekommen. Mutterseilen alleine stand der Audorfer Stürmer in der 79.Min. vor Johnny Couto. Der konnte den Abschluss fast noch klären, doch der Ball war bereits über der Linie. Verzweifelt versuchte Brannenburg nochmals Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Dies gelang nicht mal ansatzweise. Der Freistoß von Hansi Schweiberer in der 55. Minute sollte der letzte richtige Abschluss gewesen sein. Der mehr als überzeugende Schiedsrichter Matthias Zacher aus Nussdorf entschied aufgrund der vielen Verletzungsunterbrechungen auf 10 Minuten Nachspielzeit. Der TSV vermochte auch hier nicht mehr irgendwelche Akzente zu setzen. Im Gegenteil. Ein abermals krass fehlerhaftes Abwehrverhalten ermöglichte es Oberaudorf in der ersten Minute der Extrazeit das 3:1 relativ locker zu erzielen. Eine verdiente Niederlage des TSV, bei der man erschreckende Defizite erkennen konnte. Keine Aggressivität, falsche Raumaufteilung, zu große Abstände zum Gegner, zu langsam, technische Fehler und vor allem bei einigen pure Angst etwas falsch zu machen. Fast kein Spieler (Ausnahme der Torhüter) erreichte heute seine Normalform. Woran das lag ist schwer zu beantworten. Lag es an der direkten Vorbereitung einzelner Spieler auf diese Partie ? Das werden diese nur selbst beantworten können. In jedem Falle wird es dadurch auch nächste Woche am Samstag um 15Uhr in Rohrdorf nicht einfacher. Das einzige positive hierzu  ist die Erkenntnis und das Wissen, dass es die Mannschaft eigentlich kann ! Man muss es nur abrufen, man muss es nur wollen und das war heute nun wirklich nicht der Fall.

Aufstellung: Couto, Steinbauer, Kaffl, Schwaiger, Hallermeier, Blabsreiter M, Schweiberer, Gasteiger, Faltner (C), Sander, Unsicker  Bank: Fischer, Berger, Hölzl, Lomertin