Im zweiten Heimspiel der laufenden Saison besiegte unsere Erste die Gäste aus Happing mit 3:2. Wie es allerdings am Ende zu diesem Resultat kam war unglaublich. Hartmut Bender konnte bis auf die verletzten Spieler, Pascal Hallermeier und Michael Jennerwein auf seine beste Mannschaft zurückgreifen. Die bisherig gesetzten Spieler Markus Stadler und Hansi Schweiberer blieben für die Urlaubsrückkehrer Kapitän Max Faltner und Filip Ilic zunächst auf der Bank. Bei schwülwarmen Temperaturen entwickelte sich eine Partie bei der Brannenburg alles im Griff hatte. Der Ball zirkulierte gut und bis auf die ersten Sekunden des Spiels hatte Happing überhaupt keinen Zugriff. So verstrich allerdings bei gefühlten 70:30 Prozent Ballbesitz für den TSV die Zeit, ohne dass man sich selbst auch nur eine zwingende Chance erspielte. Viele Aktionen wurden viel zu langsam gespielt oder man brach vielversprechende Situationen unnötig frühzeitig ab. Offensives Risikospiel war Fehlanzeige. Als dann Happing einen überflüssigen Freistoß in der 34. Minute zugesprochen bekam, brannte es im TSV Sechszehner allerdings lichterloh, doch der völlig allein gelassene Happinger köpfte aus 6 Metern recht vorbei. Dies war allerdings die einzige Situation in der Happing auch nur in die Nähe von Johnny Coutos Tor kam. Die Zeit verstrich weiter und so brauchte man sich nicht über das torlose Remis zur Halbzeit wundern.

Nach dem Wechsel ging alles gleich nahtlos so weiter wie zuvor. Man schaffte auch jetzt nicht mehr Tempo in die eigenen Aktionen zu bekommen. Happing reagierte nur passiv. So kam dann aber die 51. Minute, die alles ändern sollte. Der TSV versuchte vor dem Happinger Strafraum mal wieder eine Lücke für ein Zuspiel zu erspähen. Fehlpass! Ein schneller Steilpass auf den zentralen Happinger Stürmer reichte, um diesen dann mutterseelenallein auf Johnny zulaufen zu lassen. Lediglich Filip Ilic gelang es ansatzweise zu folgen. Erst im eigenen Strafraum versuchte er dann aber das seitliche Tackling. Dies misslang. Der Stürmer kam zu Fall. Der Schiedsrichter entschied nicht nur auf Elfmeter, er schickte auch Filip mit rot vom Platz. Sein dritter glatter Platzverweis im siebten Pflichtspiel für den TSV! Das ist sicherlich ein neuer, wenn auch sehr unrühmlicher Vereinsrekord ! Michi Eberle verwandelte sicher zur nicht unbedingt verdienten Happinger Führung. Aber egal. Der TSV lag hinten, bei gefühlten 35 Grad in der Sonne, mit einem Mann weniger. Danach lief das Spiel genauso weiter wie zuvor ! Happing stellte sich hinten rein und wartete wieder ab. In der 58. Minute wollte der Trainer mehr spielerische Substanz einwechseln. So kam Hansi Schweiberer für den etwas glücklosen Mittelstürmer Florian Bergmann ins Spiel. Doch bevor Hansi richtig loslegen konnte, stand es 0:2. Es war die 64. Spielminute als Happing mal wieder über der Mittellinie im TSV-Hälfte war. Dort gelangte die Kugel zu Andreas Both und der hämmerte das Ding aus 20 Metern unhaltbar über Johnny hinweg in die Maschen.

Jetzt hätte eigentlich niemand mehr etwas auf den TSV gegeben. Doch in der 70. Minute geschah die vielleicht wichtigste Szene eines sich danach komplett drehenden Spiels. Stefan Unsicker war auf links gewechselt. Dort wurde er kurz steil geschickt. Er stoppte ab und sah den in die Mitte eingelaufenen Hansi Schweiberer. Seine butterweiche Flanke landete auf dessen Kopf und gegen den Lauf des Torhüters im Tor zum Anschlusstreffer. Jetzt auf einmal drehte sich das Spiel komplett. Happing begann trotz Überzahl zu flattern. Die TSV Akteure legten genau die fehlenden Prozente drauf, die zuvor einige Mal vermisst wurden. Angetrieben durch kluge Zuspiele von Hansi fassten alle Spieler mehr Mut und glaubten wieder an sich. So kam es zwangsläufig auch zu Chancen durch Standardsituationen. In de 74. Minute gab es einen Freistoß auf der linken Happinger Strafraumkante. Hansi hatte sich den Ball zurechtgelegt. Er versuchte hart in den Fünfer zu spielen. Auf dem Weg dorthin, wurde er unhaltbar zum Ausgleich durch einen Happinger ins eigene Tor gelenkt. Jetzt glaubte man sogar an einen Sieg. Happing konnte sich quasi gar nicht mehr befreien. Immer wieder kam es zu Situationen und Möglichkeiten um abzuschließen. Zwingendes war nicht dabei. Bei einem Konter der Happinger zehn Minuten vor Schluss musste Johnny noch einmal eingreifen. Bravourös klärte er zur Ecke. Aber das wars mit Happing. In der 88. Minute gab es dann nach einem Foul Freistoß für den TSV. 17 Meter mittig vor dem Tor. Den Ball legte sich abermals Hansi zurecht. Gefühlvoll drehte er den Ball über die Mauer. Der Keeper konnte nur noch zusehen, wie der Ball zum Siegtreffer für Brannenburg im Netz zappelte. Riesiger Jubel bei den Spielern und dem Anhang. Die letzten zwei Spielminuten und die weiteren vier Minuten an Nachspielzeit hieß es nur noch kämpfen. Auch dies gelang und so war der die Erleichterung nach diesem Spielverlauf bei Abpfiff entsprechend. Ein Spiel das nichts für schwache Nerven war. Ein Spiel des TSV, das man mit toller Moral trotz eines 0:2 noch drehte, auch dank eines überragenden Hansi Schweiberer, der in dieser Form, aber vor allem auch in dieser Art spielend, nicht aus der ersten Elf wegzudenken ist! Ein wirklich verdienter Dreier an einem aus mehreren Gründen heißen Nachmittag !

Aufstellung:    Couto, Schwaiger, Fischer, Ilic, Otte, Gasteiger, Eckl, Faltner (C), Berger, Bergmann, Beyer           Bank: Unsicker, Schweiberer, Stadler, Blabsreiter F., Blabsreiter M.