In jedem Falle hatte man sich beim Aufsteiger aus Heufeld mehr ausgerechnet. Das Spiel des TSV begann im Gegensatz zur letzten Woche viel schleppender. Ein Spielrhythmus mochte nicht so recht aufkommen. Das lag zum einen am Gastgeber, der von Anfang an mit entsprechender Physis dagegen hielt. Zum anderen wurde den beiden Teams ein Schiedsrichter zugemutet, der über die Distanz der 90 Minuten nicht immer wusste, was für ein Spiel da eigentlich gespielt wurde. Er hätte einem fast schon leid tun können, wenn durch seine Fehlentscheidungen nicht so viel falsch gelaufen wäre. Die erste davon geschah bereits in der 10. Spielminute, als ein TSV Akteur im Mittelfeld gefoult wurde. Dies blieb ungeahndet und führte zu einem Heufelder Eckball. Der Schiedsrichter hatte freilich dann nichts mit dem schlechten Stellungsspiel des TSV Schlussmanns Daniel Kleinschwärzer zu tun, als der Ball auf die lange rechte Strafraumkante geschlagen wurde und der anschließende Kopfball als Bogenlampe fast mittig ins TSV-Tor fiel. Danach bemühte man sich mehr Struktur ins eigene Spiel zu bekommen, doch die Bindung zwischen Abwehr und Mittelfeld funktionierte noch immer nicht. So hatte Heufeld nur 5 Minuten später leichtes Spiel. Eine schnelle Kombination lies 2 Heufelder frei auf den TSV-Strafraum zulaufen. Nur Fabi Steinbauer war auf Ballhöhe, doch da war es bereits zu spät. Als einer der beiden Heufelder Stürmer am TSV-Keeper vorbeilegte, traf dieser den am Schienbein. Er kam zu Fall und der Schiedsrichter entschied folgerichtig auf Strafstoß. Der gleichzeitige rote Karte allerdings hätte er sich sparen können, da Fabian Steinbauer mindestens auf gleicher Höhe war. Außerdem hätte hier ein bisschen Fingerspitzengefühl schon gereicht. Schlimmer war aber eigentlich, dass er ein klares Foul an Michael Blabsreiter zuvor übersehen hatte, das diese Gelegenheit erst ermöglichte. Heufeld lies sich die Chance jedenfalls nicht entgehen und verwandelte gegen den ins Tor gewechselten Hans Kaffl. Mit 10 Mann begann der TSV aber auf einmal so zu agieren wie vor Wochenfrist. Engagiert, lauffreudig, zweikampfstark und überlegen. Lediglich der Unparteiische unterbrach das Geschehen mit ein paar für alle Zuschauer unverständlichen Entscheidungspfiffen. Vor allem die Abseitsregel war für ihn am heutigen Tag ein Problem, die er versuchte durch eine Art von Spekulationspfiffen zu regeln. Dennoch zahlte sich das Spiel des TSV nun aus. In der 29.Minute nahm Kapitän Fischer einen Ball aus 20 Metern. Dieser prallte vom Pfosten genau vor die Füße, des diesmal als Mittelstürmer fungierenden Pascal Hallermeier und der hämmerte die Kugel aus kurzer Distanz ins Netz. Heufeld hatte nichts mehr entgegen zu setzen. 10 Minuten später dann der verdiente Ausgleich. Stefan Unsicker wirbelte von der linken Seite in die Mitte und lies dann mit seinem satten 16 Meter Flachschuss dem Heufelder Schlussmann überhaupt keine Chance. Nach dem Wechsel war die Frage, ob die Kraft in Unterzahl reichen würde. Sie hielt. Der TSV war spielbestimmend. Heufeld hatte keine klare Gelegenheit mehr. Vieles deutete auf ein Unentschieden hin. In der 78.Minute geschah dann aber eine Nachlässigkeit im defensiven Mittelfeld des TSV. Diese wurde sofort bestraft und Heufeld lag in Führung. Doch fast im Gegenzug gelang der postwendende TSV-Ausgleich. Wieder war es Stefan Unsicker, der eine schöne Aktion auf der linken Seite startete. Seine scharfe Hereingabe nahm Hansi Schweiberer am langen rechten Fünfereck direkt auf und schob überlegt ein. Vier Minuten lies dann der Schiri nachspielen. Ein zu lässiges Nachsetzen im Offensivbereich und ein Stellungsfehler der rechten TSV Abwehrseite lies die zweite Heufelder Chance der zweiten Halbzeit zu, die zum Siegtreffer genutzt wurde. Dass ein Heufelder Spieler eine Minute vor Spielende mit gelb-rot den Platz verlassen musste, hatte keinen Einfluss mehr auf das Endergebnis. Dies war am zweiten Spieltag eine schmerzhafte Niederlage, die jeden einzelnen TSV-Spieler dazu veranlassen sollte, darüber nachzudenken, was man individuell noch verbessern muss, um die Ansprüche für diese Saison auch zu realisieren. Die Moral der Mannschaft stimmt auf jeden Fall, ein Unentschieden wäre mehr als verdient gewesen, dennoch ist noch nicht alles Gold was glänzt. Am Mittwoch den 14AUG13 hat man dann beim ersten Heimspiel um 18Uhr gegen den SV Bad Feilnbach die Gelegenheit zu zeigen, dass man es drauf hat.
Mannschaft: Kleinschwärzer, Otte, Blabsreiter, Steinbauer, Fischer (C), Kaffl, Schweiberer, Stadler, Gasteiger, Unsicker, Hallermeier Bank: Schwaiger, Michaelis