Nach 3 Siegen in Folge stand der TSV nach der nun gespielten Vorrunde an der Tabellenspitze. Zum Auftakt der Rückrunde wartete gleich die erwartet schwere Aufgabe beim Nachbarn aus Flintsbach. Doch anstatt sich durch einen weiteren Sieg ein wenig Luft zu den Verfolgern zu schaffen, rückten durch die 1:2 Auswärtsniederlage mehrere Mannschaften wieder eng zusammen. Natürlich hatte sich Hartmut Benders Team einiges von diesem Spiel versprochen. Verzichten musste er allerdings bereits vorab auf Kapitän Max Faltner, der in den vorhergehenden Spielen stets eine der Stützen des TSV-Spiels war. Ebenso waren Filip Ilic und Quirin Schwaiger verhindert. Dennoch hätte der Kader so viel Qualität, dass der ein oder andere Ausfall eigentlich immer wieder zu kompensieren sein sollte.

Flintsbach begann aggressiv und laufstark. Dies war allerdings ein gewohntes Bild aus den vergangenen Spielen, bei denen der TSV stets einige Minuten brauchte um in die jeweilige Partie zu finden. So auch heute. Nur diesmal mit einem kleinen, aber unglücklichem Unterschied. Man geriet in Rückstand. In der 4.Minute war es der erste Ballkontakt, der Innenverteidiger Flo Blabsreiter misslang. Daraus resultierte ein unnötiger Freistoß aus 20 Metern in mittiger Position. Den trat der Flintsbacher Christian Nickl dermaßen gut, dass der Ball unhaltbar im rechten oberen Toreck perfekt einschlug. Dieser Rückstand war Gift für das TSV Spiel. Man hatte zwar von da ab optische Vorteile im gesamten Spiel. Allerdings schaffte man es nicht sich genug freie Räume zu erspielen, um dadurch die entsprechenden Chancen zu generieren. So blieb man oft in dem dicht gestaffelten Abwehrverbund des Gastgebers hängen. Eigene Chancen waren, bis auf einen guten Schuss von Hansi Schweiberer, dann auch keine richtigen vorhanden. Flintsbach seinerseits, war bis auf einige weitere Freistöße auch nicht in der Lage weitere Möglichkeiten zu erzeugen. Umso überraschender war es kurz vor der Pause, als jeder bereits mit der 1:0 Führung gerechnet hatte, als Christian Nickl einen wunderbaren Pass durch die Gasse schickte. Diesen Ball nahm Tobias Geiger gerne auf, lief alleine auf Johnny Couto zu und erzielte in der 41.Minute das 2:0.

Nach dem Wechsel kam für Flo Blabsreiter nun Marin Vogt. Der fügte sich gut ins TSV Spiel ein. Viel mehr Kampf und Einsatz waren nun vorhanden. Um noch eine Chance zu haben sollte der Anschlusstreffer möglichst schnell her. Dies gelang dann auch fast sofort. Zuvor stand aber der Schiedsrichter mit einer eklatanten Fehlentscheidung im Mittelpunkt. Florian Bergmann wurde frei gespielt und ging von halbrechts auf den Torwart zu. Zwei Meter vor der Strafraumgrenze stürzte dieser sich Florian entgegen, während dieser versuchte das Leder über den Keeper ins Tor zu bugsieren. Flintsbachs Schlussmann spielte daraufhin den Ball als letzter Mann mit der Hand und dies außerhalb des Strafraums und rammte gleichzeitig Florin in Hüfthöhe mit dem Knie weg. Der Keeper erhielt daraufhin gelb, während Florian nach mehrminütiger Behandlungspause glücklicherweise weiterspielen durfte. Während dieser Behandlung und nach den heftigen Protesten des TSV-Anhangs, hatte sich Viti Fischer den Ball zum Freistoß zurechtgelegt. Sein Schuss wurde so unglücklich für die Flintsbacher abgefälscht, dass der Ball zum 2:1 ins Netz trudelte. Jetzt war der TSV am Drücker und hätte kurz danach den Ausgleich erzielen müssen. Nach einer wunderbaren Vorarbeit von Martin Vogt kam Hansi Schweiberer am Elferpunkt ganz frei an den Ball. Doch sein Abschluss missriet leider völlig und landete klar neben dem Tor. Nach einem wunderbaren Christopher Eckl Pass, bekam Stefan Unsicker den Ball. Er hätte freie Bahn gehabt, doch sein Kopf war wohl schneller als seine Füße und so stolperte er sich nach der Ballannahme in die Grasnarbe und blieb dort liegen. Weitere gute Möglichkeiten hatten nochmals Martin Vogt bzw. Florian Blabsbsreiter, dessen Abschluss von der linken Seite, nachdem der Torwart bereits ausgespielt war, fünf Minuten vor dem Ende auf der Linie gehalten wurde. Die kontrollierte Abwehraktion des Flintsbacher Verteidigers wurde vom Torhüter sechs Meter vor dem Tor aufgenommen. Auch hier wäre es am Unparteiischen gelegen, auf indirekten Freistoß zu entscheiden. Drei Minuten vor dem Ende hätte der ASV Flintsbach allerdings alles klar machen müssen. Der TSV spielte natürlich mit Risiko. Dieses Risiko hätte Johnny allerdings gar nicht eingehen brauche, als er einen Rückpass erhielt. Anstatt wegzuschlagen, spielte er Mann gegen Mann gegen einen nachsetzenden Flintsbacher Stürmer. Johnny vertändelte, der Stürmer zog an ihm vorbei. Johnny riss im Strafraum den Angreifer nieder. Folgerichtig: gelbe Karte und Elfmeter. Den Elfmeter setzte der Schütze an die Latte. Die letzten Minuten waren dann nur nochmal Kampf von beiden Seiten. Aus Sicht des TSV leider vergeblich.

So muss man sich in erster Linie aufgrund der hergeschenkten ersten Halbzeit so ziemlich an die eigene Nase fassen. Mit mehr Spannung im Auftreten und mit clevererem Agieren im Spielaufbau, wäre der 2:0 Rückstand zur Pause nicht nötig gewesen. So aber lief man im ganzen Spiel diesem Rückstand hinterher. Jetzt heißt es Mund abwischen, um bei der letzten Aufgabe am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SV Kolbermoor II, auch die letzten drei Punkte des Jahres 2016 holen. Das sollte und muss machbar sein.

Aufstellung: Couto, Fischer (C), F. Blabsreiter, Otte, Eckl, Gasteiger, Unsicker, Bergmann, Beyer, Schweiberer, Stadler       Bank: F. Karaslan, Vogt