Wie sagte „Arni“ Sander nach dem Spiel: „Das war ein richtig dreckiger Dreier heute hier in Oberaudorf“. Wie wahr. Allen war vor Anstoß schon bewusst, dass dieses Nachholspiel beim SVO keine leichte Aufgabe werden würde. Dennoch schaffte es ein Teil der Mannschaft nicht an die tadellosen Leistungen der letzten Wochen anzuschließen. 

Ob dies nun am tiefen Boden, an der Nervosität oder den doch in weiten Teilen des Spiels gut aufspielenden Audorfern lag, sei dahin gestellt. In jedem Fall sah sich der TSV einem entschlossenen Gegner gegenüber, der versuchte keinen Zweifel daran zu lassen, die Serie des TSVs brechen zu wollen. Brannenburg gelang es kaum den Ball geordnet in den eigenen Reihen laufen zu lassen. Zu groß schien die Nervosität, aber auch der Umstand, dass einige unserer Spieler nicht ihren besten Tag erwischt hatten. So entstanden vor allem im Mittelfeld große Lücken, die nur durch die Kampfbereitschaft der heute in weiten Teilen gut eingestellten TSV Abwehrreihe ausgeglichen werden konnte. Entlastungsangriffe gab es daher auch kaum. Die beiden schon leicht ins Spiel angeschlagenen „Arni“ Sander und „Marco“ Schulz hatten kaum Gelegenheit ihre Gefährlichkeit anzudeuten. Nach vorne hatte der TSV daher in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Situation, während der TSV Kasten durchaus das ein oder andere Male in Bedrängnis gerat, indem wir oft zu weit vom Mann weg standen. Die immer schnellen und torgefährlichen SVO-Offensivspieler Maximilian Scherff und Egzon Gervalla konnten dadurch immer wieder gefährlich in Szene gesetzt werden. In zwei dieser Situationen stand unser Torhüter Manu Hell stets goldrichtig. Auch dieser Phase erwies er sich als wichtiges Element des TSV Spiels. Der Trainer musste versuchen die Rückwärtsbewegung des Teams zu verbessern. Die Ansprache zeigte zunächst seine Wirkung. Zusätzlich kam nun Notnagel Stefan Brückers für „Arni“ ins Spiel. Dam war dieses tiefe Geläuf dann doch zu tief. Von der Bank aus konnte er erleben wie der TSV es nun schaffte, die ein oder andere Aktion besser zu bespielen. Vor allem Hannes Gasteiger hatte nun seinen Faden gefunden und stabilisierte die TSV-Vorwärtsbewegung. „Marco“ bekam kurz nach Anpfiff eine Gelegenheit nach einem ersprinteten Ball auf der linken Seite, doch sein Heber geriet zu kurz. Nach weiteren 10 Minuten sah, man die ersten guten Kombinationen nach vorne. Man schöpfte Hoffnung, dass nun mehr passieren könnte. Doch der Gegner blieb stets gefährlich. Die über die meisten Strecken des Geschehens wirklich sehr sicher agierende Stadler-Feicht-Schwaiger Abwehrkette geriet nur bei Standards oder bei schnellen Kontern, die durch den Boden begünstigt wurden, in Gefahr. Zählbares sprang dabei glücklicherweise nicht raus. In der 62. Minute verletzte sich zu allem Überfluss „Marco“ am Oberschenkel. Eine Minute später stand nach einem wunderbaren Zuspiel von Hannes, Stefan Unsicker allein vor dem Torwart.Doch statt selbst aus 10 Metern abzuschliesen, entschloss er sich für die Variante des Abspiels in die Mitte, wo „Marco“ lauerte, doch der Pass geriet zu ungenau. „Marco“ musste danach raus. Das hinterließ allerdings keine Spuren im Team. Man kämpfte mit Audorf nun auf Augenhöhe. Und dann passierte in der 70 Minute das, was einem wohl nur passiert, wenn man vorne in der Tabelle steht. Ein hoher Ball des TSV segelte Richtung Stefan Brückers. Audorf versuchte auf Abseits zu spielen. Dies gelang nicht. Der Ball titschte auf , Stefan genau in den Lauf, er umkurvte den Keeper rechts. Aus ganz spitzem Winkel bugsierte er die Kugel Richtung Tor. Der Ball holpelte mehr, als dass er rollte. Ein Oberaudorfer sprintete auf die Torlinie zu. Im Gedankenkonflikt, ob er das Leder mit links oder rechts von der Linie noch wegschlagen sollte, traf er keine Entscheidung. Der Ball prallte zuerst ans linke Bein, von dort ans rechte und dadurch entgültig über die Linie zur „dreckigen“, glücklichen TSV Führung. Die letzten 10 Minuten hatten es dann in sich. Und wie gut, wenn man einen solchen Torwart zwischen den Pfosten stehen hat. Zuerst konnte er einen Abschluss der Oberaudorfer aus kurzer Distanz entschärfen und dann kurz vor Schluss einen Ball von Markus Stadler !! Der hatte versucht im eigenen Fünfer einen hart gespielten Querpass direkt zu klären und traf diesen dabei nicht sow eie beabsichtigt. Der harte Abpraller wäre im kurzen Eck des Brannenburger Tores gelandet, aber Manu konnte mit einer Weltklassereaktion den Sieg letztendlich festhalten. Ein wirklich „dreckiger“ Dreier aus TSV Sicht, gegen einen Gegner, der in dieser Form sicher eine größere Rolle in dieser Sason gespielt hätte. Jetzt sind es noch drei Spiele in dieser Runde. Bereits morgen wartet mit dem TSV Rohdorf der nächste schwere Brocken. Rohrdorf steckt mitten im Abstiegskampf und wird uns sicherlich alles abverlangen. Der TSV kann aus diesem Spiel aber mehrere Lehren ziehen, die uns helfen sollten auch gegen Rohrdorf als Sieger vom Platz zu gehen. Weiter so !!

Aufstellung: Hell, Schwaiger, Feicht, Stadler, Gasteiger, M.Blabsreiter, Hallermeier, Fischer (C), Unsicker, Schulz, Sander  Bank: Brückers, Lampert, Karaaslan, Braun