Der TSV war anfangs doch recht überrascht, ob der forschen Offensivattacken, des vermeintlichen Underdogs aus Bad Aibling. Dabei ist der Blick auf die Tabelle unserer Gruppe doch recht trügerisch, zumal sich herausgestellt hat, dass doch fast jeder jeden schlagen kann. Daher muss man gegen jeden dieser Gegner von Anfang an versuchen dagegen zu halten. Dies gelang zunächst sehr unbefriedigend. Und so konnte man sich sofort bei Torhüter Manu Hell bedanken, der die ersten Attacken der Aiblinger mit einigen guten Rettungsaktionen unterband. Das Aufbauspiel des TSV kam nicht richtig ins Rollen. So kam man dann immerhin mit einigen langen Diagonalbällen erstmals in die Nähe des Aiblinger Strafraums. Eine dieser Aktionen führte nach 10 Minuten zu einer Ecke. Nach dessen Ausführung hätte es eigentlich bereits 1:0 für den TSV heißen müssen, doch konnte der wieder nach seiner Handverletzung genesene Max Faltner die Kugel aus nächster Distanz nicht unterbringen. Das Spiel war nun ausgeglichener. Dennoch gelang es dem TSV nicht vernünftige Mittelfeldaktionen zu erzeugen. Im Gegenteil. Ein völlig unnötiger und viel zu kurz geratener Rückpass zum Torwart, wurde durch einen Aiblinger erlaufen und eiskalt zur Führung aus 12 Metern eingeschoben (24.Min). Nur drei Minuten später war es dann abermals Max, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, aber nicht richtig traf. Ihm sah man dabei sicherlich noch die verständlicherweise fehlende Spielpraxis der vergangenen Wochen an. Zu allem Überfluss musste dann noch Innenverteidiger Michael Blabsreiter nach einem Kopfballzweikampf den Platz verlassen. Für ihn kam Simon Postel in die Partie. In der 35 Min. war es dann soweit. Stefan Unsicker setzte sich in einem seiner unnachahmlichen Solos von der linken Seite durch und konnte nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Unser etatmäßiger Elfmeterschütze Fabian Steinbauer trat an und verwandelte sicher zum Ausgleich. Jetzt hatte man etwas mehr vom Spiel ohne aber sich klare Gelegenheiten vor dem Tor zu erarbeiten. Daher nahm sich nach einem Einwurf von der rechten Seite Markus Stadler ein Herz und nahm den ideal aufspringenden Ball direkt mit dem linken Fuß. Der aus ca. 22 Metern getretenen Schuss, krachte mit Effekt unter die Latte des Raublinger Kastens. Sehenswert und „Tor des Monats“ verdächtig (41.Min.). So ging es zum Seitenwechsel. In der 46.Min hätte „Seppi“ Berger sein Team mit 3:1 in Führung bringen können. Der Torwart war schon ausgespielt, doch sein anschließender Heber aus 20 Metern fand leider sein Ziel nicht. Danach ging es gleich so weiter, wie die erste Hälfte begonnen hatte. So mussten sich die Brannenburger Spieler allesamt bei Torhüter Hell bedanken, der zwei Riesenchancen innerhalb von zwei Minuten (48/49 Min.) wieder mal grandios entschärfen konnte. Beide Male tauchte ein Aiblinger direkt vor Manu auf. Der blieb komplett cool und parierte jedesmal aus kurzer Distanz. In der 57.Minute war es wiederum Manu, der den Aiblinger Torjubel vereitelte, als ein Angreifer sträflich allein gelassen, sich lediglich dem Brannenburger Schlussmann beugen musste. Der anschliessende Nachschuss streifte dann knapp am linken unteren Eck vorbei ins Aus. Bad Aibling hätte hier eigentlich den Ausgleich erzielen müssen. Doch im Fußball kommt es dann halt oft ganz anders. Ein schnelle Aktion und ein Aiblinger Stellungsfehler brachte Max Faltner in Ballbesitz. Er versetzte einen Aiblinger Verteidiger, lief von halbrechts auf den herausstürzenden Keeper zu, legte den Ball rechts vorbei und schob dann aus spitzem Winkel den Ball über die Linie zur beruhigenden 3:1 Führung. Danach war von Aibling nicht mehr viel zu sehen. Es war vielmehr der TSV, der es versäumte das Ergebnis klarer zu stellen. Doch anstatt den Sack zuzumachen, machte man ihn wieder auf, als Robert Otto unglücklich den Weg eines Aiblingers kurz vor dem Strafraum kreuzte. Der Ball war eigentlich schon sichere Beute des Brannenburger Schlussmanns, doch der Schiedsrichter entschied bedauerlicherweise auf Notbremse und zeigte Robert die Rote Karte (80.Min.). So witterten die Aiblinger nochmal Morgenluft. Hartmut Bender stellte um, um die Abwehr zu festigen. Dies gelang auch bis zur 89.Minute. Dann kam ein Ball auf mittig auf die Höhe des Fünfers und wurde im Zweikampf zwischen Verteidiger und Stürmer Richtung Manu Hell getippt. Der eigentlich haltbar wirkende Ball rutschte Manu bei seinem einzigen Fehler des Spiels unglücklich durch die „Hosenträger“ zum Anschluss über die Linie. Jetzt warf Aibling alles nach vorne. In der ersten Minute der Nachspielzeit hätte dann der Ausglich fallen müssen. In einer fast schon spektakulären Szene flog der Ball erst an die Latte, dann wurde der erste Nachschuss und gleich der zweite Nachschuss abgeblockt. Der Dritte wurde dann durch den goldrichtig auf der Linie goldrichtig stehenden Pascal Hallermeier abgewehrt, ehe es gelang die Kugel aus dem Sechszehner zu jagen. Kurz darauf war Schluss. Alle Spieler waren zwar glücklich über diesen Sieg, aber gleichzeitig auch richtig platt und mit den Kräften am Ende. Will man bis zum Schluss der Saison oben mitspielen, sind genau dies die Partien die man am Ende gewinnen muss. Um allerdings wirklich bis zum Schluss dabei zu bleiben, bedarf es allerdings nicht nur des Glücks und eines sehr guten Torwarts, so wie heute, sondern auch noch einiger Dinge mehr. Es bleibt sicherlich noch einiges zu tun.
Mannschaft: Hell, Steinbauer, Blabsreiter, Fischer (C), Otte, Stadler, Feicht, Gasteiger, Faltner, Unsicker, Berger Bank: Kleinschwärzer, Postel, Hallermeier