Nur drei Tage nach dem hart erkämpften Sieg im Derby gegen Kiefersfelden musste der TSV wieder ran. Diesmal war der SV Höhenrain zu Gast. Abermals hatte der Coach eine unglaublich schwierige personelle Ausgangsposition. Diesmal fehlten die in Kiefersfelden sehr guten „Lutz“ Steer und Robert Otte. Aber vor allem der über die letzten Wochen beste Brannenburger Max Faltner. Umso erleichterter war dann Stefan Kolm ob der Zusage von Chris Schulz, dem heute arbeitstechnisch nichts im Weg stand. Stefans Erleichterung war nach dem Spiel umso größer.
In der ersten Halbzeit entwickelte sich zunächst ein Spiel der „unteren Mittelklasse“. Nach einer gewissen Anlaufphase gelangen einige erste hübsche Kombinationen. Auf der anderen Seite hatten vor allem die Außenverteidiger, das ein oder andere Problem mit den schnellen Stürmern zu lösen. Die bei dem ein oder anderen Spieler der Innenverteidigung erkennbaren Unsicherheiten taten Ihr Übriges. Dennoch war es der TSV der dann in Führung ging. Nach einer zum Tor geschlagenen Flanke von halbrechts, kam „Raphi“ Beyer per Kopf an den Ball, wurde von hinten durch den Keeper elfmeterreif in der Luft gecheckt. Doch das Leder flog durch, „Raphi“ verlängert auf den frei stehenden Chris „Marco“ Schulz, der aus fünf Metern unbedrängt per Kopf einnickte. Dies hätte Sicherheit geben können, vor allem als nach einer weiteren Minute abermals „Marco“ nach einem Alleingang einschob, der Schiri aber auf Abseits entschied. Eine ganz grobe Fehlentscheidung. Das wäre es erst einmal gewesen, aber danach war ein Komplettbruch im TSV-Spiel erkennbar. Viele unnötige und verlorene Zweikämpfe, zu langsames Spiel und wenig beherztes Zweikampfverhalten. Das nutzte Höhenrain postwendend. In der 24 Minute fühlte sich niemand so richtig für die Gästeoffensive zuständig. Ein hoher Ball in den Strafraum verpassten gleich zwei Verteidiger, vor allem verpassten Sie den Höhenrainer Josef Maier, der sich bedankte und aus sieben Metern halblinks an Johnny vorbei zum Ausgleich einschob. Danach war beim TSV erst einmal sammeln angesagt. Das sah so aus, dass eigentlich nichts mehr ging. Im Gegenteil. Man musste befürchten, dass der Gast dies ausnutzen könnte. Aus heiterem Himmel hätte dann Filip Ilic eine Situation zur Führung genutzt. Sein Abschluss aus zwölf Metern klatschte dem Gästetorwart an den Kopf. Eine ungewollte Glanzparade. So plätscherte das Spiel bis zur Pause weiter. Eine wirklich nicht gute Hälfte unserer Jungs.
Nach dem Wechsel dauerte es etwas, ehe man erkennen konnte, dass der ein oder andere sich die Standpauke des Trainers zu Herzen genommen hatte. Jetzt ging es schneller, die Laufbereitschaft war größer und dadurch gelang einfach mehr Ballbesitz. Vor allem „Raphi“ und „ Marco“, unterstützt durch Filip und Hannes gelangen nun einige Nadelstiche, die die Unsicherheiten und die daraus resultierenden Fehler der Gäste erhöhten. Eine dieser Unachtsamkeiten nutzte dann der TSV eiskalt. Ein Ball war im Halbfeld der Gäste ins Aus gegangen. Höhenrain erwartete die Rückkehr genau dieses Balles. Geistesgegenwärtig ergriff sich ein TSV-Spieler einen der anderen bereitliegenden Spielbälle, warf direkt auf „Marco“ im Sechszehner. Diese ließ all seine Klasse nun aufblitzen. Kurze Drehung nach links mit dem Ball, um den Abwehrspieler herum. Dadurch stand er frei vor dem Torhüter, den er mit einem abgeklärten flachen linken Außenrist-Schlenzer vernarrte. Führung! Alle Reklamationen der Gäste nutzten hier zurecht nichts! Jetzt war mehr Ruhe im Spiel. Aber es gelang nicht, die Konter, die sich nun vermehrt ergaben, auszuspielen. Höhenrain versuchte alles und hatte dann in der 80. Minute nach einem Schnitzer in der TSV-Abwehr eine große Gelegenheit, die aber Johnny mit einer Glanzparade erledigte. Den aufs lange Eck und Lattenhöhe getretenen Schluss konnte der TSV-Schlussmann grandios entschärfen und über die Latte lenken. Im Gegenzug wurde „Marco“ elfmeterreif im Sechszehner gefoult. Der Schiri ließ weiterspielen. Fehlentscheidung! Doch nur drei Minuten später, in der 87.Minute, holte ihn wohl sein schlechtes Gewissen ein. „Marco“ hatte sich den Ball wunderbar am rechten Strafraumeck zurechtgelegt, narrte seinen Gegenspieler zum wiederholten Mal. Als er vorbei war, holte ihn lediglich nur noch das lange Bein des Höhenrainers ein. Elfmeter! Diesen verwandelte „Raphi“ ganz abgeklärt zur Entscheidung!
Ein schwieriges Spiel auch aufgrund sehr schwieriger Voraussetzungen. Dafür war es am Ende ein zufriedenstellender Ausgang, auch dass dies gleichzeitig den vierten Sieg in Folge bedeutete. Sehr gut. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Wille am Ende als Sieger vom Platz zu gehen bis zum Ende des Spieljahres anhält. Ebenso auch dass das Glück dem TSV bis zum Ende der Vorrunde (und vielleicht auch darüber hinaus) hold bleibt! Drückt alle die Daumen mit!

Aufstellung: Couto, Hallermeier, Hofstetter, Blabsreiter F., Fischer, Gasteiger (C), Eckl, Stadler, Ilic, Schulz, Beyer Bank: Schuppe, Watzlawik