Es ist schwierig, dieses Ergebnis aus unserer Sicht zu bewerten. Einerseits glücklich nach einem 0:2 Rückstand in der Nachspielzeit den Ausgleich zu erzielen. Andererseits verschenkte 2 Punkte, wenn man 1 Stunde absolut überlegen agiert, geradezu grotesk die 2. Spielhälfte nur in Richtung Samerberger Tor, bei 2 bis 3 Entlastungsangriffen der Heimmannschaft.
Es ist schon bedenkenswert, dass ausgerechnet einige unserer erfahreneren und arrivierteren Aktiven keine konstante und konzentrierte Leistung über die gesamten 90 Minuten erbringen; Vorgaben vom Trainer werden nur bedingt oder gar nicht eingehalten, die eigenen Fähigkeiten werden zum Teil überschätzt, sodass haarsträubende Aktionen entstehen. Eigentlich schade, denn mit der vor dem Spiel ausgegebenen, einfachen und gradlinigen Spielanlage bräuchten wir trotz unserer personellen Ausfälle keinen Gegner fürchten. Unser größter und härtester Gegner sind wir selber!
Aber eines muss unserer gesamten Mannschaft zugute gehalten werden: nie aufgeben und der Erfolgswille. Nur so konnte noch der Punkt gerettet werden nach den kuriosen Gegentreffern und Spielverlauf.
Nun zum Spielverlauf.
Der Minutenzeiger hatte sich noch keine 4-mal gedreht, schon schlug es in unserem Gehäuse ein: ein leichtsinniger Ballverlust auf Höhe Mittellinie, der Ball kam zur Nr. 10 der Samerberger, der rannte quer über den Platz Richtung linke Spielhälfte, kurvte nach innen, düpierte 3 unserer Abwehrspieler und zog aus 16 m ab und der Ball landete hoch im langen Kreuzeck: ein Traumtor – aus Samerberger Sicht. Danach ging bei unserer Truppe gar nichts mehr. Kein Zweikampf konnte mehr gewonnen werde, kein konstruktiver Spielaufbau fand mehr statt, alles blieb Stückwerk. Aber die Heimmannschaft konnte daraus kein Kapital schlagen und kam auch zu keinen nennenswerten Chancen.
So erst aber der 20. Spielminute kam unsere Mannschaft besser ins Spiel. Distanz- und Nachschüsse von Fabi 2x, Viti und Andreas verfehlten knapp das Ziel (20., 30. 33. und 40. Minute). Samberberg agierte bereits zu diesem Zeitpunkt nur mehr mit langen und weiten Schlägen nach vorne. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich gab es in der 35. Minute: Markus Stadler setzte sich energisch über rechts durch, flankte von der Grundlinie zurück auf Max, aber der Schuss konnte gerade noch abgeblockt werden. So ging`s mit Rückstand zur Halbzeit.
Druckvoll ging`s in die 2. Spielhälfte. Ein Kopfball von Fabi nach Freistoßflanke von Viti ging knapp drüber (47.Minute). Von da an ging`s nur mehr in Richtung Samerberger Tor. Aber klare Einschussmöglichkeiten blieben Mangelware, da unser Goalgetter Max Faltner überhaupt nicht ins Spiel kam zum Teil wurde er sehr schlecht in Szene gesetzt, zum anderen Teil waren seine Laufwege sehr unglücklich. 62. Minute erste Aktion der Heimmannschaft über die Mittellinie, es folgte ein Freistoß kurz hinter der Mittellinie, der Ball segelte 40 m in unseren Strafraum, wo ein Stürmer ungehindert (!!) zum Kopfball kam, Jonny parierte noch großartig, der Ball rollte zur ganz freistehenden (!!) Nr. 7, der keine Mühe hatte zum Vollenden. Mit der anschließenden Hereinnahme von Hans Kaffl und Pasi Hallermeier für Stadler und Hölzl konnte der Druck auf`s Samberberger Tor erhöht werden. In der 70. Minute zog Stefan Unsicker über den linken Flügel auf und davon, seine exakte Hereingabe verwertete Pasi zum Anschlusstreffer. Nachdem Hans Schweiberer 5 Minuten vor Schluss mit einer feinen Einzelleistung das Tor knapp verfehlte, schwanden unsere Hoffnungen trotz drückender Überlegenheit. Der Schiedsrichter ließ berechtigter Weise einige Minuten nachspielen. In der 3. Minute der Nachspielzeit Freistoß aus ca. 20 m vor`m Samerberger Tor. Hans Schweiberer trat an, der Ball ging durch die Mauer, wurde aber abgefälscht und kam direkt zu Hans Kaffl, der im Stile eines Torjägers vollendete. Der Schiedsrichter pfiff gar nicht mehr zum Anstoß an.
Aufstellung: Couto – Watzlawik, Blabsreiter M., Stadler – Schwaiger, Hölzl, Steibauer – Unsicker, Fischer, Schweiberer – Faltner; Bank: Kaffl, Hallermeire, Blabsreiter F.