Nach dem Erfolg vom Wochenende gegen die Zweite aus Aibling war die Erwartung durchaus gegeben beim Nachholspiel gegen die Zweite des Bezirksligisten aus Kolbermoor, den ein oder anderen Punkt zu holen. Am Ende hatte man gegen eine bärenstarke Heimmannschaft dann letztlich doch das Nachsehen.
Im ersten Flutlichtspiel der Saison konnte Coach Stefan Kolm auf die fast bestmögliche
Mannschaft zurückgreifen. Dennoch ging Kolbermoor das Spiel mit großem Tempo und Pressing an. Dem TSV gelang es anfangs nur selten Ruhe im eigenen Aufbauspiel zu entwickeln, da durch das konsequente Anlaufen des Gegners und eigenem mangelhaftem Laufspiel schnelle Ballverluste entstanden. Vor allem von der rechten Angriffsseite gelang es Kolbermoor sich Chance um Chance zu erspielen. Doch Johnny Couto im Kasten des TSV ließ sich nicht beirren und spielte seine ganze Klasse immer wieder aus. Nach einer Viertelstunde war man dann seitens des TSV wacher und konnte erstmals selbst konstruktiv das Spiel gestalten. Daraus resultierte in der 17. Minute auch eine Kombination, bei der dann Filip Ilic frei an den Ball gelangen konnte und die Kugel halblinks aus 14 Metern knallhart über den Keeper hinweg zur Führung einhämmerte. Doch die Freude währte nicht lange. Immer wieder gelang es Kolbermoor Konfusion in der Brannenburger Defensive auszulösen. Falsche Zuordnung in Kombination mit schnellem direkten Spiel ließen einige Spieler nicht gut aussehen. In der 21. Minute kam dann noch ein Missverständnis in der Dreierkette hinzu. Diese nutze der Gastgeber in Gestalt von Michael Bruckschlegl zum Ausgleich. Danach war die Partie relativ ausgeglichen. Der TSV konnte einige Nadelstiche setzen, hatte auch Chancen zum Führungstreffer. Auf der anderen Seite stand Johnny immer wieder im Fokus. Zwei Alleingänge konnte er sensationell entschärfen. Einen dritten versemmelte der Kolbermoorer Stürmer selbst und schlenzte den Ball in der 38.Minute am langen Eck vorbei. Mit dem Unentschieden ging es in die Pause.
Danach bot sich eigentlich das gleiche Bild, nur dass sich Kolbermoor anfangs etwas schwerer tat, sich auf die neu formierte Abwehr-Viererkette des TSV einzustellen. Doch das unvermindert hohe Kolbermoorer Tempo und der damit verbundene überdurchschnittliche A-Klassen Fußball bereitete auf Dauer immer wieder Probleme. Oft konnte der Ball nicht klar im Sechzehner-Bereich geklärt werden oder man fand im eigenen Aufbauspiel nicht den richtigen Weg. So ergab sich Chance um Chance für Kolbermoor. Johnny brillierte in einigen Situation. Was er da teils hielt war richtig klasse. Auf der anderen Seite war es vor allem Filip Ilic und Max Faltner, die es schafften, Kolbermoor hier und da zu beschäftigen. Einige Möglichkeiten deuteten sich an, ohne aber letztlich zwingend zu sein. Nach 63 Minuten kam Christopher Schulz ins Spiel. Das brachte mehr Stabilität und Gefahr nach vorne. Man merkte, dass das Spiel nun in seiner entscheidenden Phase war. Leider vermochte die größere Kapazität nach vorne es nicht, nach hinten mehr Sicherheit zu bringen. Dafür war das Mittelfeld der Kolbermoorer, angeführt von Armin Parstorfer und vor allem auch Muhammet Türk einfach zu stark. Und vorne sorgte Axel Andrasy stets für höchste Unruhe. Johnny hielt Bälle aus kürzester Distanz. In der 75. Minute allerdings war auch er machtlos, als Rusmir Dizdarevic wohl mehr aus Verzweiflung über den Brannenburger Keeper aus der Distanz abzog. Der Ball schlug halbhoch unhaltbar aus 22 Metern an die Innenkante des rechten Pfostens und von da ins Netz. Danach setzte Stefan Kolm alles auf eine Karte und ließ mit drei Stürmern spielen. Kolbermoor geriet nochmals unter Druck. Fünf Minuten vor dem Ende hätte Chris Schulz fast den Ausgleich dabei erzielt. Doch sein Schlenzer von der Strafraumkante knallte leider nur an die Oberkante der Latte. Danach gab es zwar noch die ein oder andere Freistoßsituation. Diese blieben allerdings ungenutzt.
Insgesamt musste man feststellen, dass der Sieg des SV Kolbermoor verdient war. Eine überdurchschnittliche A-Klassen Mannschaft hatte ein wirklich gutes Spiel abgeliefert. Der TSV hätte durchaus einen Punkt mitnehmen können. Doch soviel Glück war ihm dann allerdings nicht beschieden. Nun muss die nächsten Partien gepunktet werden, um sich nicht im hinteren Tabellendrittel zu etablieren.
Aufstellung: Couto, Otte, Steinbauer, Hofstetter, Steer, Jennerwein (C), Gasteiger, Eckl, Unsicker, Faltner, Ilic – Bank: Schulz, Berger, Blabsreiter F.