Es fällt sehr schwer dieses heutige Auswärtsspiel beim SV Prutting mit den richtigen Worte zu beschreiben. Das was da heute passierte, war eines der Paradebeispiele wie es nicht nur manchmal im Leben, aber auch beim Fussball läuft. Kurz gefasst: wer seine Chancen nicht nutzt, braucht sich am Ende nicht zu wundern, wenn er mit leeren Händen dasteht. Genau dies war heute geschehen. Bei katastrophalen äusseren Bedingungen bei Dauerregen, hatte der TSV gut und druckvoll begonnen und so kam man in den ersten 45 Minuten zu einer Vielzahl von schön herausgespielten Aktionen vor dem Tor. Vor allem über die linke Angriffsseite, mit dem in der ersten Hälfte gut aufgelegten Max Faltner, entwickelten sich die gefährlichsten Aktionen. So kam es zu grossen Möglichkeiten im Fünf-Minutentakt. So war es Hannes Gasteiger, der aus der Distanz scheiterte, dann Fevzi Karaaslan per Kopf. Der Mann, der allerdings das Spiel bis dahin alleine entscheiden konnte, war Max Faltner. Allein er tauchte dreimal alleine vor dem Keeper der Hausherren auf. Die Abschlüsse waren zu unplaziert oder zu schwach geschossen, so dass der Torhüter jedesmal klären konnte. Es hätte bis zur 43. Minute bereits 3:0 oder 4:0 heissen können. Der SV Prutting fand überhaupt nicht statt. In dieser 43. Minute setzte sich Max Faltner abermals wunderschön durch und stand daraufhin wiederum komplett alleine vor dem SV-Tor. Statt überlegt ins lange Eck zu schieben, schoss er den Torhüter an, der Ball prallte ab, es gab einen Befreiungsschlag, und dieser landete hinter der TSV Abwehr. Ein Pruttinger spritzte hinein, die TSV Innenverteidung und der Torhüter waren sich nicht gänzlich einig und so hoppelte die Kugel zur Führung für Prutting hinter die Linie. Fussball verkehrt ! Doch das sollte es vor der Halbzeit nicht gewesen sein. Statt diesen Rückstand mit in die Kabine zu nehmen, wollte man vor dem Pfiff des heute recht akzeptabel pfeifenden Schiedsrichters, noch versuchen auszugleichen. Wiederum gab es einen Ballverlust. Die Aussenverteidiger waren zu sehr aufgerückt, während wieder ein hoher Ball den Rest der verbliebenen Abwehr einschliesslich Torhüter Hell verwirrte. Und wieder gelang es einem Pruttinger daraus Kapital zu schlagen. 0:2 zur Halbzeit – unfassbar. Der Wiederanpfiff war mit dem Wunsch und Gedanken verbunden, durch ein schnelles Tor, das Spiel wieder in die Richtung zu bringen, in die es 43 Minuten gelaufen war. Doch dieser Gedanken dauerte nur zwei Minuten, als ein Pruttinger sich ein Herz fasste und aus 17 Metern abzog. Dieser dritte Schuss der Pruttinger aufs TSV-Tor schlug im langen rechten Eck neben Manu Hell ein, der hier nicht zu gut aussah. Dass dann innerhalb der nächsten zehn Minuten die Pruttinger die nächsten beiden Treffer mit den nächsten beiden sehenswerten Schüssen versenkten, war schon fast eine Karikatur des Fussballs. So stand es nach 60 Minuten 0:5 – unglaublich! Als dann Markus Stadler in der 65. Minute seine dritte (!!) gelb-rote Karte der laufenden Saison kassierte, musste man mit einer noch höheren Niederlage rechnen, Doch Prutting verwaltete dieses Ergebnis. Die beiden Chancen der letzten halben Stunde konnte Manu Hell entschärfen. Der TSV dagegen hatte keine einzige nennenswerte Szene mehr zu verzeichnen. Und so ging man am Schluss mit einer Niederlage vom Platz, die sich gewaschen hatte. Wenn man vorne seine Dinger nicht macht, die Abwehr unterdurchschnittlich agiert und man dann auch noch sich jedesmal selbst schwächt und sich dadurch komplett aus dem Spiel nimmt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn es solche Tage gibt wie heute. Jetzt hat man zumindest den absolut direkten Anschluss zur Spitze erst einmal verloren. Wenn man den Gedanken an einen möglichen Aufstieg nicht frühzeitig zu den Akten legen will, muss sich hier einiges ändern. Die Chance dazu ergibt sich im kommenden Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den WSV Aschau.