brachte nicht am Gegner zu scheitern, sondern wie so oft in diesem ersten Saisonabschnitt, an sich selbst. Mit einem Sieg wäre man mit dem zweiten Tabellenplatz (Relegation) in die Winterpause gegangen. Allein diese Vorgabe schien für einige Akteure schon zu viel zu sein. Der TSV begann wie so oft spielbestimmend, mit viel Ballbesitz. Man versuchte Ruhe in die eigenen Aktionen zu bringen, während Flintsbach darum bemüht war durch eine dicht gestaffelte Abwehr so wenig wie möglich zuzulassen. Doch wie so oft, ergaben sich dadurch keine zwingenden Aktionen. Erst nach einer Viertelstunde gelang der erste sehenswerte Spielzug, den Christopher Schulz nach guter Vorarbeit von Pascal Hallermeier doch deutlich über das Gastgebertor abschloss. Ähnliches geschah einige Minuten später von der anderen Seite, als abermals „Marco“ nach Vorarbeit von Max Faltner von links über das Tor zog. Das sollten die gesamten Chancen der ersten Halbzeit sein, in der Flintsbach kein einziges Mal nennenswert gefährlich vor Manuel Hell auftauchte. In dieser ersten Hälfte fiel aber bereits auf, was unserer Mannschaft am Ende auch das Nachsehen ließ. Bereits einige giftige Aktionen der einzigen beiden offensiv ausgerichteten ASV-Akteure, insbesondere Sebastian Lechner, ließen schnell gewisse Unruhe beim TSV entstehen. Man suchte nicht das schnelle Spiel nach vorne. Man begann zu überlegen, anstatt zu agieren. Anstatt Bälle eindeutig zu klären, ließ man die Kugel bei hohen Bällen springen. Bis Ballkontrolle gelang, war Flintsbach wieder leicht aufgerückt. Dadurch entstand mehr Druck und daraus Fehlpässe und überhastete TSV-Aktionen. Man nahm sich dadurch nicht ins Spiel, sondern aus dem Spiel. Auch nach Wiederbeginn, hatte man nicht unbedingt den Eindruck dass man als Verlierer vom Platz gehen würde. Umso überraschender fiel dann der ASV-Führungstreffer. Vielleicht war dieser Führungstreffer, aber gar nicht so überraschend, sondern aufgrund der TSV-Spielweise fast zwingend. Fußball ist oft ein einfaches Spiel. Wenn man mit eigenen Aktionen nicht zum Erfolg kommt, dann reicht dem Gegner oft eine einzige Situation. So war es auch in der 53.Minute. Wieder mal gab es einen dieser TSV-Panikfehlpässe im Mittelfeld. Sebastian Lechner erlief sich den Ball, nachdem ein TSV-Spieler knallhart über den Ball schlug, kurvte rechts in den Strafraum und zog dann trocken den Ball hoch ins kurze TSV-Toreck ab. Führung für den Gastgeber. Das war der erste Schuss auf den TSV-Kasten !! Die Führung sollte nicht lange dauern. Nur vier Minuten später kam Max Faltner nach einer endlich mal schnell gespielten Aktion und einer sofort von rechts geschlagenen Flanke, in Mittelstürmerpositon an den Ball. Er nahm ihn direkt an und hob ihn über den ASV-Keeper ins Tor zum Ausgleich. Jetzt versuchte man endlich das Tempo zu erhöhen. Es wurde nun lebhafter und ein wenig Derby-hektischer. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich wurde dies einem Flintsbacher zum Verhängnis. In einem Zweikampf wurde nachgetreten. Der Schiedsrichter entschied daraufhin auf Rot für den ASV-ler. Dies bedeutete Überzahl für Brannenburg und das für mehr als eine halbe Stunde. Doch auch das sollte nichts an der Situation ändern. Aus der Abwehr versuchte man Fußball zu spielen, doch es fiel die Verkrampftheit auf, keine Ideen, kein Risiko, viel zu wenig Bewegung in der Vorwärtsbewegung. Erst ein schöner Doppelpass zwischen Hannes Gasteiger und Seppi Berger, führte in der 73.Minute zu der besten TSV Chance, doch anstatt mit Kopf zu spielen und überlegt aus 8 Metern frei vor dem Torwart abzuschließen, wurde die Kugel mal wieder in den kalten Nachmittagshimmel gejagt. Flintsbach verteidigte mit Mann und Maus. Gleichzeitig gelang es Brannenburg immer wieder die Gastgeber mit glasklarsten Fehlpässen mustergültig zu bedienen. Das führte immer wieder zum Bruch des eigenen Angriffsspiels. Auf diese Weise entstand überhaupt kein eigener Rhythmus. Eigentlich hatte man sich bereits auf beiden Seiten mit dem Unentschieden abgefunden, als in der 87.Minute, wieder mal inkonsequent ein Zweikampf in der Brannenburger Hälfte durch den TSV geführt wurde. Der im Gegensatz zu vielen Teilen des TSV immer motiviert wirkende Flintsbacher Sebastian Lechner, erkämpfte sich den Ball und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Überrascht ob der Tatsache, dass man auf das Brannenburger Tor überhaupt schoss, ließ auch Manu Hell den Ball passieren und so schlug die Kugel unter der Latte zum Siegtreffer für Flintsbach ein. Der Schock war so groß, dass auch die noch zu spielenden fünf Minuten keine weiteren Chancen zuließen. Dieses Spiel zeigte wieder, dass unter Druck einige unserer Akteure nicht in der Lage sind ein Spiel zu kontrollieren, zu führen und mental zu bestehen. Spiele wie gegen Aschau, Samerberg, Breitbrunn oder auch heute haben gezeigt, dass das Problem unseres Teams nicht im fußballerisch physischen, sondern im psychischen liegt. Daran gilt es zu arbeiten. Es scheint so zu sein, als ob viele gar nicht wissen, was in ihnen steckt. Es ist auffällig, dass einige Spieler nicht in der Lage sind wirklich 100% ihrer Leistungsfähigkeit immer abrufen zu können oder zu wollen. Nur die sind absolut notwendig, um in dieser so ausgeglichenen Gruppe zu bestehen. Der Tabellenzehnte hat nur drei Punkte weniger als wir, der Zweite nur drei mehr. Sollte man in der Rückrunde dieses Defizit nicht ablegen, so wird man schnell durchgereicht werden. Zu oft fehlen in den entscheidenden Spielen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Jeder TSV-Spieler hat im Zusammenwirken mit den Anderen Möglichkeiten und Fähigkeiten, die diese Mannschaft eigentlich so stark machen sollten, keinen Gegner in dieser Gruppe fürchten zu müssen. Es ist daher schade, dass man sich selbst immer wieder aus dem Spiel nimmt. Jeder Spieler muss und sollte die Zeit bis zur Rückrunde nutzen um sich selbst zu hinterfragen, wie er sich selbst dazu bringen kann, diese wöchentlich notwendigen 100% zu zeigen !
Aufstellung: Hell, Lampert, Feicht, Hallermeier, Fischer (C), Gasteiger, Schweiberer, Faltner, Schulz, Unsicker, Berger Bank: Kaffl, Stadler, Brückers