Fast drei Jahre musste man auf ein Derby zwischen dem TSV Brannenburg und dem ASV Flintsbach warten. Heute war es dann wieder mal soweit. Im Gegensatz zu den letzten Spielen konnte Hartmut Bender diesmal, mit Ausnahme von Max Faltner, auf fast sein gesamtes Stammpersonal zurückgreifen.

Wer zu Spielbeginn ein hart umkämpftes Derby erwartet hatte, sah sich allerdings erst einmal getäuscht. Beide Teams tasteten sich zunächst erst einmal in die Partie rein. Wenige klare Aktionen prägten die Anfangsviertelstunde. Möglichst langer Ballbesitz war das Maximum. Und den hatte in weiten Bereichen der TSV. Den Auftakt zu Offensivszenen setzte in der 20. Minute „Baggio“ Brüggers. Doch sein Kopfball verfehlte sein Ziel knapp. Leider gelangen nicht viele solcher klarer Aktionen mit Zug zum Tor, oder zumindest mit Zug zum Abschluss. So hätte man sich in der 28. Minute über einen Rückstand nicht wundern müssen, als die Gastgeber ein Durcheinander im TSV-Fünfer nicht nutzen konnten und der Ball gerade noch geklärt wurde. Kurz danach verletzte sich in einem Zweikampf Stefan Brückers. Mit einem Riss am Schienbein musste er vom Feld. Er wurde durch „Seppi“ Berger ersetzt. Er war es dann auch, der dann kurz vor dem Wechsel (43.Min.) Markus Stadler von halbrechts schön in den Lauf spielte. Markus versetze einen Gegenspieler und den gegnerischen Torwart und schob aus ca. 10 Metern ins rechte untere Toreck ein. Eine erhoffe Führung, aber nicht unbedingt eine verdiente, zumal die Spielanteile doch sehr ausgeglichen waren. Der Fußballgott sah dies wohl genauso und wollte entsprechend Gerechtigkeit walten lassen. Nur 60 Sekunden später spielte sich Flintsbach von links in den TSV-Strafraum. Den Abschluss aus 10 Metern, konnte der heute wiederum für Daniel Kleinschwärzer im Tor stehende „Manu“ Hell nur nach vorne abwehren. Unglücklicherweise traf der Ball dabei den diesmal vor dem eigenen Tor stehenden Markus Stadler. Von seinem Bein prallte der Ball zum Ausgleich ins Netz des TSV. Markus als Doppeltorschütze innerhalb von einer Minute, leider nur nicht so wie gewünscht. Passend dazu begann es aus Kannen zu schütten. Anscheinend sichtlich erfrischt davon, schienen Hartmut Benders Jungs aus der Kabine zu kommen. Jetzt wurde das Spiel viel lebendiger. Dies lag in erster Linie am TSV. So dauerte es nur zwei Minuten, als Stefan Unsicker mit einem Tempodribbling links in den Strafraum eindrang. Sein Abschluss flog leider um Haaresbreite am langen Eck vorbei. Dies machte Geschmack auf mehr. Einige Male kam man mit schönen Aktionen von der rechten Seite gefährlich in Tornähe. Dies lag vor allem auch an der Einwechslung von Pascal Hallermeier. In der 56.Minute gelang der schön herausgespielte Führungstreffer. Über Hannes Gasteiger kam der Ball auf der linken Seite wiederum zu Stefan Unsicker. Doch anstatt selbst abzuschließen, erkannte er den in Mittelstürmerposition besser postierten Pascal. Der schob den Pass humorlos zur Führung ein. Jetzt war der TSV am Drücker und die klar bessere Mannschaft, was ihn nicht daran hinderte, den ein oder anderen Ansatz zu einem so typischen Brannenburger „Bock“ zu liefern. So verlor ein Brannenburger Innenverteidiger völlig unnötig den Ball im Mittelfeld. Flintsbach spielte einen schnellen, sehr gut gespielten Konter, der zur Folge hatte, dass ein Flintbacher Angreifer den Ball aus kürzester Distanz nur noch hätte einschieben brauchen. Diese „Tausendprozentige“ semmelte er dann 3 Meter am Tor vorbei. Unglaublich, aber wahr. Nur kurz darauf durfte dann „Manu“ zeigen, was er als Torwart drauf hat. Aus kürzester Distanz gelang es ihm einen Abschluss aus dem linken unteren Eck zu fischen. Jetzt war das Spiel in der entscheidenden Phase. Der TSV versuchte zu kontern. In der 73.Minute gelang dies mit Erfolg. Dabei wurde Pascal Hallermeier am Sechzehner angespielt. Er spielte einen Gegenspieler aus und als er allein vor dem Torwart stehend abschließen wollte, wurde er elfmeterreif gelegt. Diese Chance ließ sich der etatmäßige Elfmeterschütze Fabian Steinbauer nicht entgehen und verwandelte überlegt zur beruhigenden 3:1 Führung. Man hätte es noch beruhigender haben können, doch man vergaß die weiteren guten Möglichkeiten konsequent zu Ende zu spielen. So brauchte es einen nicht wundern, dass der ASV seine einzige gute Chance nach dem Brannenburger 3:1 in der 89.Minute nutzte und den Anschlusstreffer aus kürzester Distanz erzielte, als keine klare Zuordnung und Konzentration mehr herrschte. Flintsbach warf jetzt verständlicherweise alles nach vorne. Zum Glück stellte man sich nicht daraufhin hinten rein, sondern konterte. In der 3.Minute der Nachspielzeit, war es dann Hannes Gasteiger, der von rechts in den Strafraum gelang. Er wollte die Kugel ins linke lange Eck zirkeln. Doch ein attackierender Flintsbacher lenkte den Ball beim Abwehrversuch, über seinen eigenen Torwart ins Netz zum 4:2 für den TSV.  Doch dies wäre eigentlich nicht der Endstand gewesen, hätte „Manu“ Hell nur eine Minute nach dem TSV-Treffer, nicht zuerst einen ASV-Schuss an die Latte gelenkt und den Nachschuss mit einer grandiosen Parade auf der Linie geklärt. So blieb es aber dann letztlich bei diesem verdienten Auswärtserfolg im Derby in Flintsbach. Jetzt heißt es diese Leistung nicht nur zu bestätigen, sondern entsprechend auszubauen. Der nächste Gegner dabei wird der TUS Bad Aibling II sein, der nächste Woche auf dem Gelände der Kaserne beim TSV antreten wird.

Mannschaft: Hell, Otte, Fischer (C), Steinbauer, Blabsreiter, Kaffl, Stadler, Gasteiger, Unsicker, Brückers, Seeliger  Bank: Schweiberer, Berger, Hallermeier, S.Feicht