Mit 3:5 musste man sich, auch in dieser Höhe verdient, dem bis dahin Tabellenvorletzten von der FT Rosenheim geschlagen geben. Bis auf Kapitän Max Faltner und Keeper Johnny Couto, erreichte keiner der Akteure am heutigen Tag seine Normalform. Einige waren sogar meilenweit davon entfernt. Woran dies lag mag spekulativ sein, aber es schien, als ob die Grundeinstellung gegenüber einem aufopferungsvoll kämpfenden Vorletzten bei vielen nicht ausreichend war. Man muss endlich verstehen lernen, dass 70% der möglichen Leistung gegen einen zu 100% spielenden und kämpfenden Gegner auch in der A-Klasse einfach nicht ausreicht. Es war eklatant, mit welcher Fehlpassquote der TSV sein Spiel begann. Hinzu kam mangelndes Stellungsspiel und zweifelhafte Laufbereitschaft bei einem Großteil des „Tabellenführers“. So gelang der FT anfangs innerhalb von 10 Minuten fünfmal allein auf den TSV Schlussmann zuzulaufen. Der reagierte grandios und verhinderte mehrmals die Führung. Doch in der 17.Minute war auch er machtlos, als genau dieser fünfte Versuch, diesmal von halblinks mit einem platzierten Schuss ins untere linke Eck endete. Vier Minuten später dann die einzige sehenswerte Brannenburger Aktion der ersten Hälfte. Stefan Unsicker, gelang eine der wenigen guten Aktionen seines heutigen Spiels. Zuerst tunnelte er seinen Gegner, spielte schnell und präzise in den Lauf von Max Faltner und der knallte die Kugel aus zehn Metern dem Rosenheimer Keeper durch die Beine. Das war es dann aber mit der Brannenburger Herrlichkeit. Nur fünf Minuten später herrschte abermals komplette Orientierungslosigkeit im TSV Sechszehner. Diese wurde gnadenlos durch einen genauen Schuss ins linke untere Eck aus sieben Metern bestraft. Dem TSV gelang fast nichts. Unglaubliche Fehlpässe ließen kontrolliertes Fußball spielen einfach nicht zu. Chancen dadurch Fehlanzeige. Rosenheim konnte mit mehr Einsatz und Wille den Gastgeber gut in seine Schranken verweisen. Für die zweite Hälfte hatte man sich sicherlich einiges vorgenommen. Nur wie versenkt man sich und seine Absichten selbst ? Man lässt einen Gegner im eigenen Strafraum Richtung Eckfahne laufen und zieht ihm ohne Grund von hinten, für jeden sichtbar, am Trikot, sodass er zu Fall kommt. Folgerichtige Entscheidung nach 45 gespielten Sekunden (!!) der zweiten Halbzeit: Elfmeter für Rosenheim. Dieser wurde sicher verwandelt. 1:3. Eine Gegenreaktion blieb allerdings aus. Weiter leichte Fehlpässe, viel Unkonzentration und Stellungsfehler nacheinander. In der 52. Minute gelang der FT daher ein Konter mit 2 gegen 4 TSV-Spieler. Die Rosenheimer Flanke landete mit etwas Glück am kurzen rechten Fünfer genau beim einzigen FT Spieler und der drosch den Ball über Johnny unhaltbar hinweg in die Maschen zum 1:4. Bis zur 60 Minute war dann Schicht im TSV Schacht, ehe der Schiedsrichter ein Rosenheimer Handspiel im eigenen Strafraum erkannte. Max Faltner verkürzte auf 2:4. Wegen wiederholtem Foulspiel sah eine Minute später ein Rosenheimer gelb-rot. Doch dies führte nicht zwangsweise zu weiteren großen TSV-Chancen. Immer wieder lief man sich gegen die tapfer kämpfende FT-Abwehr fest. Erst in der 82.Minute gelang es abermals Max Faltner nach einem verlorenen Kopfballduell eines Rosenheimers den abprallenden Ball volley aus 14 Metern ins linke Kreuzeck zum 3:4 zu jagen. Nur eine Minute später wäre Max fast der Ausgleich gelungen, doch diesmal verfehlte die Kugel das rechte Kreuzeck nur um Zentimeter. Danach war von planmäßigem Fußballaufbauspiel erst recht nichts mehr zu sehen. Bei einem Konter konnte sich die FT dann in der Nachspielzeit einen Freistoß 20 Meter vor dem TSV Tor erarbeiten. Der wurde dann wunderschön ins lange obere Eck zum 3:5 Endstand gezirkelt. Alles in Allem eine wirklich ernüchternde Schlussvorstellung des TSV in diesem Jahr. Bleibt zu hoffen, dass man endlich mal die entsprechenden Lehren aus solchen Spielen zieht. Gegen keinen Gegner wird es auch in Zukunft mit Teilleistungen reichen, egal ob der Gegner vor oder weit hinter uns in der Tabelle steht. Nur Wille, Konzentration und die passende Einstellung und Vorbereitung (!!) werden zum Erfolg führen, sonst nichts. Jetzt ist erst einmal Pause. Dies sollte Gelegenheit geben die positiven, aber auch die negativen Aspekte der bisherigen Saison zu reflektieren. Wenn dies gelingt, wird der TSV bis zum Ende oben mitspielen, wenn nicht, dann wird es auch dieses Jahr nichts mit den gesteckten Zielen. Die bisherige Erfahrung war allerdings die, dass die Winterpause den Meisten dies bezüglich immer gut getan hatte. Dies kann und sollte Hoffnung geben !

Aufstellung. Couto, Feicht, Stadler, Schwaiger, Hölzl, Steinbauer, Fischer, Gasteiger, Schweiberer, Faltner (C), Unsicker  Bank: Süper, Blabsreiter M., Hallermeier