Bei wunderbarem Fußballwetter trat unsere Erste zum Derby beim FV Oberaudorf an. Diesmal galt es nicht nur diverse Spieler-Ausfälle zu kompensieren, sondern auch den des Trainers. Hartmut Bender konnte nicht an diesem Tage seiner Mannschaft am Spielfeldrand zur Verfügung stehen, sondern musste aus der Entfernung mitfiebern und mitleiden. Die Aufgabe Spieler wie Stefan Unsicker und Quirin Schwaiger zu ersetzen (von Hallermeier, Jennerwein und Steinbauer gar nicht zu reden) wurde durch die kurzfristige Hiobsbotschaft, dass Christopher Eckl wegen Krankheit kurzfristig passen musste, nicht leichter. Co-Betreuer Fevzi Karaaslan gelang dies allerdings hervorragend. So nahm er dafür Martin Vogt ins Team, der dadurch zu seinem ersten Einsatz in der Ersten von Anfang an kam.

Der TSV war gleich voll da. Man merkte der Mannschaft an, dass sie wollte und jeder seinen Beitrag zum Gelingen des Unternehmens „Auswärtssieg“ beitragen wollte. In der dritten Minute hätte Hansi Schweiberer den TSV gleich in Führung bringen können. Doch den von Filip Ilic lang geschlagenen Ball nahm er nicht auf, sondern schoss ihn direkt über das FVO-Tor. Brannenburg gab den Ton an. So gelang es schon am Anfang immer wieder über Raphael Beyer, Florian Bergmann oder Hansi Schweiberer Gefahrensituationen zu erzeugen. Diese führten dadurch zu dem ein oder anderen Foul der Gastgeber und den entsprechenden Freistößen. In der 09. Minute gab es auch deshalb in halbrechter Position unweit des Strafraumsecks Freistoß für den TSV. Filip Ilic stellte sich bereit um mit seiner linken Klebe den Ball Richtung FVO-Schlussmann zu platzieren. Er wartete noch darauf, dass der Keeper seine Mauer postiert hatte. Das wiederum wartete Vitus Fischer nicht ab. Zur Überraschung aller, einschließlich Filip schlenzte er den Ball um die Mauer herum in die lange linke Ecke des Oberaudorfer Tors. 1:0. Brannenburg spielte überzeugend im Aufbauspiel. Insbesondere Max Faltner als Mann vor der Abwehr, verteilte klug die Bälle, die wiederum gut durch Hansi Schweiberer oder Hannes Gasteiger auf Raphael Beyer oder Martin Vogt kamen. In der Mitte sorgte gleichzeitig Florian Bergmann für Verwirrung. Ihm gelang es immer wieder für Situationen zu sorgen, die zu weiteren Freistößen führten. So auch in der 22.Minute nach Zusammenspiel mit Raphael. Diesmal legte sich Hansi Schweiberer den Ball auf halblinks zurecht. Diesmal versuchte er nicht über die Mauer zu schlenzen, sondern sein Glück durch die Mauer zu versuchen. Und dieses Glück war ihm hold. Der Ball wurde dabei noch abgefälscht und landete unhaltbar im langen rechten unteren Eck. 2:0. Der Oberaudorfer Trainer beorderte daraufhin seinen besten Spieler Daniel Büsch von der Offensive zurück ins zentrale Mittelfeld. Diesen übernahm Hannes Gasteiger und erfüllte diese Aufgabe souverän. Oberaudorf hatte keine richtige Chance in der ersten Hälfte zu verzeichnen, im Gegensatz zu Brannenburg. Knapp scheiterte Markus Stadler nach schönen Zuspiel und Solo vor dem Tor, als er am Keeper, aber auch am Tor vorbeilupfte. So blieb es bei der hoch verdienten 2:0 Halbzeitführung.

Nach dem Wechsel eigentlich das gleiche Bild. Der TSV war Herr der Lage. Man ließ den Ball weiter gut laufen. Man spielte weiter nach vorne und die Abwehr war ebenso zu jedem Zeitpunkt konzentriert. Die Innenverteidigung mit Otte und Ilic machte dies sehr gut ! So war es dann auch kein Zufall, dass der TSV das 3:0 erzielte. Ein wunderbares Tor, dass man in dieser Art nicht oft in der A-Klasse sieht. Hansi Schweiberer und Florian Bergmann erkämpften sich auf der linken Strafraumseite der Oberaudorfer den Ball. Ein zwei kurze Zuspiele, ehe Florian einen Zuckerpass zwischen zwei Abwehrspielern hindurch auf den in die Gasse gestarteten Hansi steckte. Der machte noch eine geniale Körpertäuschung bevor er dadurch völlig frei vor dem Keeper am Fünfereck stand. Doch anstatt selbst abzuschließen, legte er mit absoluter Übersicht quer auf den frei stehenden Raphael Beyer und der netzte aus kurzer Distanz zum 3:0 ein. Man schrieb die 59. Minute. Dies war eine Art Vorentscheidung. Dennoch gelang es auch diesmal dem TSV ohne erkennbaren Anlass auf einmal seine strukturellen und taktischen Aufgaben für einen gewissen Zeitraum der zweiten Hälfte aufzulösen. Ab der 75.Minute war dies diesmal der Fall. Die Außenverteidiger begannen zu hoch zu stehen, die Innenverteidigung spielte auf einmal Mann gegen Mann, teilweise einer gegen drei, man vertändelte einfache Zuspiele, der Keeper wirkte unkonzentrierter, die Mittelfeldzuordnung war vergessen und man begann mit dem Mitspieler und dem Schiedsrichter zu diskutieren. Alles Sachen, die auf einmal eine gewisse Unordnung erzeugte, die Oberaudorf aufkommen ließen. Ein, zwei gefährliche Flankenläufe landeten dabei zum Glück nicht an der richtigen Stelle. Aber man sah es kommen. In der 82.Minute war es der beste Oberaudorfer, Daniel Büsch, der mit letztem Willen, aber auch gewisser Cleverness einige TSV Spieler abhängte. Robert Otte wurde geschickt zu Boden gezogen, der Ball sprang nochmals zu Büsch zurück. Aus 10 Metern überwand er danach Johnny Couto von der linken Seite. Oberaudorf wollte nochmal mehr. Doch glücklicherweise gelingt es in solchen Momenten unseren Spielern sich dann wieder zusammen zu reißen und das Notwendige wieder abzurufen. So hätte eigentlich Raphael nach tollem Zuspiel das 4:1 machen müssen, doch sein Abschluss war etwas zu schwach, sodass der Keeper den Ball noch von der Linie kratzen konnte. Kurz danach war Schluss. Ein verdienter Auswärtserfolg des TSV Brannenburg. Ein Spiel das viel Positives gezeigt hat, aber auch einige Mängel, die es gilt weiter in den Griff zu bekommen.

Jetzt gilt es weiter dieses Spiel zu bestätigen. Mit dieser Einstellung, dieser Fähigkeit sich als Mannschaft zu präsentieren sollte durchaus Anlass sein, weiter an sich zu glauben. Die nächste Aufgabe wird das Auswärtsspiel bei der Zweiten des TUS Bad Aibling am kommenden Samstag um 19Uhr sein. Wahrlich kein leichtes Spiel. Bad Aibling hatte bereits einige Mal angedeutet, kein angenehmer Gegner zu sein. Der TSV sollte gewarnt sein. Mit der Einstellung des Oberaudorf Spiels braucht man aber sich definitiv nicht zu verstecken.

Aufstellung: Couto, Fischer, Otte, Ilic F., Stadler, Faltner (C), Gasteiger, Vogt, Schweiberer, Bergmann, Beyer         Bank: Berger, Ilic J.