So hatte man sich das unmittelbare Spiel nach dem Rücktritt von Klaus Kern sicherlich nicht vorgestellt. Die erhoffte Trotzreaktion blieb leider aus. Die Vorzeichen dafür waren für Intrimsbetreuer Florian Müller allerdings genauso unvorteilhaft, wie für Klaus Kern so viele Spiele zuvor auch.

So fehlten neben allen drei "Feichts", diesmal verletzungsbedingt Hansi Schweiberer und Thomas Lomertin. Durch Grippe geschwächt musste Gerhard Hoheneder am Vormittag passen. Hansi Kaffl hatte am Donnerstag zuvor bereits bekanntgegeben, dass er arbeitsbedingt die Saison beenden wird. Dass Stefan Schröcker studienbedingt in Endorf nicht dabei sein konnte, war auch bekannt. So war Improvisation bei der Aufstellung gefragt. Die Mannschaft fing allerdings dieses Spiel, das aufgrund des Wetters auf dem Kunstrasen des TSV Bad Endorf stattfinden musste, recht beherzt an. Man hielt gut die Ordnung und stellte die Räume zu. So konnte Endorf kaum ins Spiel kommen. Im Gegenteil, die eine oder andere Strafraumsituation auf der Gegenseite entstand, als man geschickt, entweder durch lange Bälle oder durch schnelles Kurzpassspiel, den Weg nach vorne fand.  So fiel dann auch nach einer Viertelstunde die 1:0 Führung, als in einer unübersichtlichen Situation der Ball zu Arnold Sander fand und der in Abstaubermanier ins rechte untere Eck einschob. Doch, wie so oft, bewirkte dieser Führungstreffer nicht, dass mit grösserer Sicherheit kombiniert wurde. Viele Ballverluste stärkten das Endorfer Selbstvertrauen, doch entscheidendes sprang letztlich nicht heraus. So sah es bereits danach aus, dass man das erste Mal seit langer Zeit mit einer Führung in die Pause gehen sollten. Doch dann begann sie, die Zeit des Sabedin Vokkri. In der 42. Minute konnte er sich gegen Fabi Steinbauer per Kopf durchsetzten. Eigentlich sah es so aus, dass Marcel Schwarz den ins Eck plazierten Ball sicher klären könnte, aber falsch gedacht, Ausgleich. In der Halbzeit musste dann zu allem Überfluss Kiki Bosnjak aus dem Team, da er neben einem gerissenen Schuh auch noch einen auswärtigen Termin wahrnehmen musste!! Für ihn kam Stefan Brückers ins Spiel, der wie Maxi Faltner diese Woche wieder ins Training zurückgekehrt war. Geistig zurückgekehrt aus der Kabine war allerdings ein Teil unser Abwehr noch nicht. So setzte sich auf rechtsaussen ein Bad Endorfer durch, dessen scharfe Hereingabe wurde in Gerd Müller Manier durch Vokkri eiskalt aus kurzer Distanz verwandelt. Das gleiche Tor in Kopie drei Minuten später zum 1:3, ebenfalls durch Vokkri. Gegenspieler Fabi Steinbauer konnte einem leid tun an diesem Nachmittag auf einen Mann zu treffen, der schon fast Jahrzehnte zuvor, seinen Gegenspielern graue Haare wachsen liess. Einmal im Katz und Maus Spiel drinnen, dachte der sich, einem Jungen mal zu zeigen wo der Hammer hängt. So erzielte er nicht nur einen lupenreinen Hattrick zwischen der 48. und 68. Minute, sondern auch noch das 1:5 in der 73. Minute. Dass man dann nicht noch mehr Gegentreffer kassierte, lag zum einen daran, dass die Endorfer Tempo wegnahmen, sondern auch daran, dass einige Hochkaräter leichtfertig vergeben wurden. Alles in allem eigentlich wieder ein Spiel, dass von Anfang bis Ende zeigte, wo unsere Probleme liegen (und das nicht nur im sportlichen Bereich). Ob man dies bis zum nächsten Heimspiel am Sonntag gegen den ASV Flintsbach in den Griff bekommt ist mehr als fraglich, man kann es wenigstens nur hoffen.

Aufstellung: Thomas Gross, Christian Wolf, Andreas Frey, Fabian Steinbauer, Pascal Hallermeier, Robert Otte, Marcel Schwarz, Vitus Fischer, Hannes Gasteiger, Arnold Sander und Kiki Bosnjak

Auswechslungen: 40. Minute Stefan Brückers für Pascal Hallermeier (leichte Gehirnerschütterung); 46. Minute Maxi Faltner für Kiki Bosnjak; 75. Minute Simon Birkinger für Marcel Schwarz