Man hatte gehofft, dass man in der Lage sein würde die, trotz der 0:3 Niederlage gegen Aibling, erkennbaren Fortschritte in der taktischen Aufteilung und der läuferischen Einstellung im Nachholspiel in Hohenthann so umzusetzen, dass es zu einem Punktgewinn führen würde. Das hat die Mannschaft heute Abend geschafft. Personell etwas verändert, Gasteiger und Seeliger waren zurückgekehrt, versuchte das Team um Hartmut Bender frühzeitig den Gegner durch schnelles Attackieren auf dem relativ kleinen Platz in Hohenthann unter Druck zu setzen.

Dies gelang in der ersten Hälfte sehr gut. Man liess selbst nichts zu, kam allerdings auch selbst nicht zwingend vor das Gehäuse der Gastgeber. In jedem Spiel in dieser Saison hatte man mindestens drei Gegentore erhalten. Heute sah es so aus, als ob man vor allem in der Innenverteidigung dichter und auch qualitativ besser spielte. Dies lag vor allem auch an Fabian Steinbauer, der diese Position heute das erste Mal spielte. Sowohl im Zweikampfverhalten, aber auch im Aufbau des Spiels war er ein wichtiger Stützpfeiler des heutigen Abends. Nach dem Wechsel galt es aber allerdings 15 Minuten zu überstehen, in denen Hohenthann begann den Ton anzugeben. Höhepunkt dabei war eine Szene in der 60. Minute als nach einer Rechtsflanke ein Hohenthanner aus vier Metern in Mittelstürmerposition zum Kopfball kam. Die Hohenthanner hatten schon zum Torjubel angesetzt, doch zum Entsetzen Hohenthanns war Manu Hell irgendwie zur Stelle und klärte den Ball sensationell. Wir wollen nicht übertreiben, aber man kann durchaus sagen, dass nicht jeder Bundesligatorhüter solch einen Ball geklärt hätte. Diese Situation liess Hohenthann Blut lecken. So war es nur vier Minuten später, als nach einer Ecke von links abermals ein Stürmer freistand und Julian Seeliger in höchster Not auf der Linie klärte. Den Nachschuss hielt abermals Manu Hell. Danach stabilisierte sich der TSV. Lautstark versuchte Hartmut Bender das Team nochmals wachzurütteln. Dies gelang und so kamen unsere Jungs wieder besser ins in die Partie. Es ergaben sich Räume, die man aber leider durch zu viele Unkonzentriertheiten im Abspiel, nicht nutzte. Freilich hätte in der 78. Minute der Sack für den TSV zugemacht werden müssen. Hannes Gasteiger wird heute Nacht sicherlich noch von seiner Chance träumen, als er durch den nachsetzenden Wolfgang Lederer, der kurz zuvor für den angeschlagenen Seeliger eingewechselt wurde, komplett vor dem leeren Tor Hohenthanns auftauchte. Ihm gelang es den Ball aus acht Metern am Kasten vorbei zu legen. Jeder der schon mal zuvor Stürmer spielte, wird Verständnis für solch eine Szene haben. In diesem Augenblick war es allerdings sehr ärgerlich, denn die drei Punkte waren dadurch auch futsch. So ergaben sich danach keine entscheidenden Szenen mehr. Beide Mannschaften waren somit mit dem einen Punkt gerecht bedient. Nach dem ersten Spiel ohne Gegentor und einem Punktgewinn in der Fremde fuhr man mehr zufrieden als unzufrieden nach Hause. So kann es ruhig weitergehen, auch wenn mit Oberaudorf am Sonntag kein leichtes Kaliber wartet, aber auch hier liegt die Wahrheit auf dem Platz und auf dem heute gezeigten kann man getrost aufbauen.