Was für eine Dramatik. Mit seinem Kopfballtor in der 90.Minute sicherte unser Kapitän Michael Jennerwein dem TSV den extrem wichtigen Dreier gegen den direkten Nachbarn aus dem Tabellenkeller, den ASV Grassau. Nachdem man sich in der vergangenen Woche von Coach Stefan Kolm getrennt hatte, hatte die Vorbereitung auf dieses Spiel Abteilungsleiter Dennis Hauck in Zusammenarbeit mit Dominik Herdegen übernommen. Es ging vor allem darum die Einstellung und das damit verbundene Selbstvertrauen zurück zu gewinnen.
Gegen den Tabellenletzten aus Grassau war die Aufgabe keine leichtere, als in den Wochen zuvor gegen Mannschaften wie Nussdorf oder Frasdorf. Grassau hatte in den letzten Partien immer nur knapp den kürzeren gezogen, hat nicht die schlechteste Tordifferenz, dafür aber den unumstrittenen Topstürmer der Liga in seinen Reihen, Dajan Pajic. Mit 17 Treffern von insgesamt 23 Grassauer Toren war er nach Brannenburg angereist. Es galt vor allem diesen Mann aus dem Spiel zu nehmen, und gleichzeitig selbst Tore zu machen.
Der TSV begann relativ verhalten. Zu groß war die Nervosität. Der Druck der auf der Mannschaft lag war spürbar und auch sichtbar. Es gelang kaum den Gast soweit unter Druck zu setzen, sodass eigene Möglichkeiten entstanden. Grassau hielt schnell läuferisch dagegen. Und dann passierte das was man unbedingt vermeiden wollte. Trotz vorherigen Diskussionen und Absprachen war man nicht in der Lage Dajan Pajic in der 13. Minute zu doppeln. Er wurde flach am Mittelkreis angespielt und sah auf einmal nur noch einen direkten Gegenspieler vor sich. Kurzer dynamischer Antritt, zwei Finten, eine Drehung, ein Abschluss und schon war der TSV 0:1 hinten. Der 18te Treffer im elften Spiel für Pajic. Was für eine Quote eines Stürmers eines Tabellenletzten. Zumindest erzeugte dieser Gegentreffer eine neue entsprechende defensive taktische Aufstellung in der Abwehrreihe des TSV. Pajic sollte keine weitere klare Möglichkeit erhalten, zumal er nicht über die Mitspieler verfügt, die mit ihm auf diesem Niveau spielen können. Zum Glück für den TSV. Dieser versuchte seinerseits nun mehr Initiative zu übernehmen. Dies gelang leidlich, zumal es nicht richtig klappte mit Tempo die eigenen Angriffe zu fahren. In der 25 Minute war es dann Michael Jennerwein, der nach einer schönen Kombi den Ball knapp am linken Pfosten vorbei schlenzte. Weitere gute Möglichkeiten ergaben sich nicht. Daher war der Ausgleich in der 43.Minute eigentlich überraschend. Stürmer Hans Schweiberer hatte sich mal wieder etwas zu tief fallen lassen. In diesem Falle zum Glück, im doppelten Sinne. Sein halbhohes Anspiel auf die rechte Außenseite des TSV wurde so unglücklich für den ASV abgefälscht, dass der Ball genau auf den im Sechszehner eingelaufenen Stefan Unsicker abprallte. Der nahm das Leder geschickt an und schlenzte ins lange rechte Eck zum Ausgleich. So kurz vor der Pause eine wunderbare Sache !
Nach dem Wechsel ging es für den TSV wesentlich besser weiter. Nach einer taktischen Umstellung gelang viel direkterer Zugriff auf die Gäste. Das hätte in der 46.Minute fast gleich zum Erfolg geführt, als ein wunderbarer Schuss von Martin Watzlowik um Haaresbreite das Kreuzeck verfehlte. Nur 5 Minuten später hätte Kapitän Jennerwein einnetzen müssen. Nach einer wunderbaren Kombination stand er alleine vor dem Gästekeeper. Doch der Abschluss war zu unplatziert und konnte deshalb vom Torwart pariert werden. Das wäre es eigentlich gewesen. So entwickelte sich aber ein Spiel in dem der TSV diesen beiden Riesenchancen hinterherlief. Weitere folgten, führten aber nicht zum gewünschten Ergebnis. Zwischendurch musste man immer wieder auf der Hut sein, wenn Dajan Pajic an den Ball kam. Die Hütte brannte dann sofort. So auch in der 78.Minute, als es ihm nicht zu dumm war drei (!) TSV-Spieler zu tunneln, ehe er mit vereinten Kräften gerade noch daran gehindert werden konnte zum tödlichen Abschluss zu kommen. In den hektischen Schlussminuten ergaben sich diverse Möglichkeiten durch Ecken und Freistöße vielleicht aus einem dieser Standards zum Erfolg zu kommen. Vergeblich. Man hatte sich mit dem Unentschieden eigentlich abgefunden, als es in der 90.Minute nochmal einen Freistoß aus 25 Metern in halblinker Position gab. Diesen schlug Hans Schweiberer auf die lauernden Mitspieler am langen Fünfereck. Womit dann niemand mehr gerechnet hatte passierte dann allerdings. Aus einer Traube von Spielern stieg Michael Jennerwein am höchsten auf und beförderte das Teil per Kopf ins lange linke Eck des Grassauer Tores. Alle sahen hinterher als der Ball unerreichbar für den Keeper direkt neben dem Pfosten die Linie zum Sieg für den TSV kreuzte. Riesenjubel bei allen Beteiligten ! Danach galt es noch weitere 4 Minuten Nachspielzeit zu überstehen, dann stand der nächste und besonders wichtige Dreier für den TSV fest. Ein Sieg zur rechten Zeit, der auch für die letzten drei noch ausstehenden Spiele Mut und Selbstvertrauen geben sollte.
Aufstellung: Schuppe, Hallermeier, Otte, Ilic, Watzlawik, Jennerwein (C), Usicker, Eckl, Watzlowik, H. Schweiberer, Beyer Bank: Moser, Berger, Steer, Breer, Plambeck