Durch einen 3:2 gegen den SV Riedering konnte der TSV sich abermals drei wertvolle Punkte sichern und damit weiter Anschluss an die Tabellen-Spitzengruppe halten. Am Ende war allerdings wieder völlig unnötiges Zittern angesagt, nachdem man eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen vergeben hatte. Wenigstens einer aber hatte heute einen Top-Tag erwischt. Mika Hanssum. Durch seinen Doppelpack, den ersten beiden Toren im Seniorendress des TSV, avancierte er zum Matchwinner.
Wie sollte es für Hans Nietzold auch diesmal nicht anders sein. Es fehlten mal wieder einige wichtige Akteure. Trotz der Spielpause waren Eldar Kavazovic und Lars Bender leider weiter verletzungsbedingt nicht einsatzfähig, während Stefan Feicht, Hans Schweiberer und Seppi Berger anderweitig verhindert waren. Dafür kam es zum Comeback unserer alten Nr. 10, Hannes Gasteiger, auch „Messi“ genannt! Hannes konnte dem Ruf des TSV und des Fußballs nicht widerstehen. Nach 3 Jahren „Auslandszeit“ lief er nach widerrufenem Rücktritt wieder in seiner alten Heimat auf. WIR FREUEN UNS SEHR !
Der TSV war der Meinung die Gäste würden erst einmal abwarten. Hier hatte man sich selbst auf dem falschen Fuß erwischt. Der SV aus Riedering ging sofort zur Sache und so dauerte es keine 3 Minuten, ehe es zweimal vor Fabian Drechsel gehörig brenzlig wurde. Mit der Klärung der zweiten Aktion gab es dann den ersten Angriff des TSV über Sven Bender. Der spielte Raphi Beyer im Strafraum des SV frei. Dort wurde er umgegrätscht. Elfmeter! Diese wunderbare Chance frühzeitig in Führung zu gehen, wurde dann leider leichtfertig vergeben. Kapitän Chris Eckl, der bereits zweimal diese Saison vom Punkt aus traf, schob unplatziert und halbhoch. Der im Übrigen sehr gute Riederinger Keeper Peter Schauer hielt diesen Ball ohne große Mühe. Dies hätte sicherlich für viel mehr Sicherheit im TSV Spiel gesorgt. Dennoch gelang es nun den Takt vorzugeben. Vor allem Sven war es immer wieder, der durch einige tolle Zuspiele Räume schaffte. Die machte man sich dann leider aber immer wieder durch leichte technische Fehler oder falsche Laufwegentscheidungen zunichte. Nicht so in der 25. Minute, als Max Faltner am Fünfereck in Ballbesitz kam. Eine geschickte Drehung und er konnte aus kurzer Distanz abschließen, aber Keeper Schauer klärte. Der abgeprallte Ball landete bei Mika Hanssum, der knapp über den Kasten zog. Dickes Ding, aber vergeben. Jetzt wurde auch Michi Kraxenberger immer stärker. Seine offensiven Vorstöße klappten jetzt immer besser. Vor allem in der 35. Minute. Nach einer abermaligen wunderbaren Kombination lief er mittig allein mit Tempo auf den Keeper zu. Er hätte vorbeilaufen sollen. So aber entschied er sich für den Abschluss. Der Torwart hatte den Winkel durchs Rauslaufen perfekt verkürzt und konnte den Schuss aus relativ kurzer Distanz dadurch klären. Wieder eine Hundertprozentige. Doch der Knoten sollte dann noch vor der Pause platzen. Man schrieb schon die 45.Minute als es mal wieder eine schnelle und genaue Kombination gab, die den Ball zu Sven Bender brachte. Der spielte einen supergenauen Pass auf den mitgelaufenen Mika Hanssum. Der nahm den Ball im Lauf mit und schob dann überlegt am Keeper aus 12 Metern vorbei ins Netz. Jetzt war nicht nur der Knoten in diesem Spiel für den TSV geplatzt, sondern auch bei Mika, dem damit sein erstes Seniorentor gelang. Dieses Erfolgserlebnis gönnte ihm jeder. Und es sollte ihm guttun, wie man in Hälfte zwei dann sehen sollte.
Der TSV kam allerdings genauso schlecht in Hälfte zwei, wie zuvor anfangs des Spiels. Wieder kein Rhythmus, dadurch Unsicherheit und unkontrollierte Aktion. So gab es in der 47.Minute nach einem unnötigen Foul von Eisenfuß Robert Otte Freistoß für die Gäste aus ca. 24 Metern. Der gut getretene Ball flog unerklärlicherweise flach durch die wohl nicht optimal stehende Mauer. Fabi Drechsel kam mit den Fingerspitzen ans Leder. Von dort prallte der Ball an den Innenpfosten und rollte dann entlang der Linie. Ein Riederinger hätte nur noch aus kurzer Distanz einschieben brauchen, aber Michi Kraxenberger schaffte es mit letztem Einsatz den Ball dem Gegner vom Fuß zu spitzeln. Was für eine Abwehraktion! Wie wichtig dieser Einsatz war, sollte sich nur 3 Minuten später zeigen, als über Hannes der Ball zu Sven kam. Der spielte einen absoluten Traumpass auf den gestarteten Mika, der daraufhin wieder allein auf den Riederinger Schlussmann zulief. Ca. 25 Meter vor dem Tor begegneten sich die Beiden. Mika hatte sich da schon entschlossen die Kugel einfach am Torwart vorbeizuschieben. In gemächlichem Tempo trudelte sie aus großer Distanz Richtung Linie und Netz, wo sie dann auch zur 2:0 Führung letztlich liegen blieb. Klasse Mika! Zehn Minuten später war es dann Ben Urth, der für Max Faltner ins Spiel gekommen war, der das 3:0 auf dem Fuß hatte. Doch anstatt auf den völlig freistehenden Sven 2 Meter zurückzupassen, versuchte er selbst am Boden liegend die Kiste zu machen. Vorbei. Je mehr man allerdings versuchte nach vorne zu spielen, vergaß man immer wieder die Abwehr zu stabilisieren. Entweder waren es immer wieder leichte Ballverluste im Spielaufbau oder die nach vorne gerückten Außenspieler schafften es nicht mehr die Defensivräume rechtzeitig zu besetzen. So entstand immer mehr diffuse Abwehrkontrolle. Die wurde dann in der 67. Minute auch bestraft. Nach einem Tohuwabohu im Fünfer des TSV war es Noah Reidelbach der die Gäste über den Anschlusstreffer aus kurzer Distanz jubeln ließ. Schon wieder war zittern angesagt, anstatt klar zu führen. Doch vier Minuten später gelang es dem TSV nach einer Ecke wieder den 2-Tore Vorsprung herzustellen. Es war Eisen-Robert, der einen seiner Vorstöße in den Strafraum erfolgreich abschloss. Ballannahme am Fünfereck, Drehung, Beinschuss und schon war der SV abermals geschlagen. Unhaltbar schlug der Ball im langen rechten Eck zum 3:1 ein. Gerd Müller ließ von oben grüßen! Immer wieder lief der TSV an. Man schaffte es aber nicht den Deckel endgültig drauf zu machen. Und da Robert meinte auch in der nächsten Szene unbedingt im Mittelpunkt stehen zu müssen, grätschte er im eigenen Strafraum in der 76. Minute einen Gegner ab (kein weiterer Kommentar). Elfmeter für den SV, zurecht. Dieser war dann kurios. Fabi entschied sich stehen zu bleiben. Den hart in die Mitte getretenen Ball berührte er leicht, dadurch ging er an die Latte, von dort auf die Achillesferse von Fabi und dann über das Tor und aufs TSV-Netz. Was für eine Situation. Wahnsinn! Dann kam wieder der TSV, oft über den in Fahrt gekommenen Mika, aber ohne entscheidende Momente, aber mit dem Ansatz zum Leichtsinn nach hinten. Man schrieb die 86.Minute. Die linke Abwehrseite des TSV war verwaist. Und genau dort landete nach einem Abwehrfehler und einer darauf folgenden Diagonalstafette der Ball bei Florian Schild. Der zog sofort ab. Kurz vor Fabi steckte ein Maulwurf seinen Kopf aus dem Boden. Derart abgelenkt schlug der Ball ins lange TSV-Toreck ein. Nur noch 3:2 statt möglicherweise 4:1 oder dergleichen. Jetzt begann nochmal das große Zittern. Doch auch drei Minuten Nachspielzeit sollten nichts mehr ändern. Am Ende stand der verdiente, aber zugleich erzitterte Sieg für den TSV. Was der wert ist wird gleich die nächste Partie zeigen müssen. Das Derbyrückspiel beim ASV Flintsbach steht nächste Woche an. Hier wird jeder nochmal eine Schippe drauflegen müssen, um auch dort erfolgreich zu sein. Derbys haben ohnehin aber meist ihre eigenen Gesetze. Dennoch gilt daher erst recht: Hauds nei!
Aufstellung: Drechsel (T), Hallermeier, Steinbauer, Otte, Kraxeberger, Eckl ©, S.Bender, Gasteiger, Hanssum, Beyer, Faltner Bank: Plambeck (T), Hamm, S.Schweiberer, Urth, Wolf, Meyer