War es nun ein Punkt, über den man sich freuen sollte? Für jeden der das Spiel gesehen hatte am Ende eine schwierig zu beantwortende Frage. Man kann abschließend feststellen: Ein Spiel, das man gewinnen musste, aber hätte auch verlieren können.

Hans Nietzold hatte erstmals sein komplettes Team zur Verfügung. Bis auf den langzeitverletzten Leon Ballschmieter waren alle an Bord. Das Spiel stand unter dem Vorzeichen Erster gegen Zweiten, unabhängig davon, dass der TSV zwei Spiele weniger bisher absolviert hat als der SV. Entsprechend motiviert traten beide Teams vor 220 Zuschauern in der Tattenhausener Arena an. Ein Spielfeld das als Gast nie leicht zu bespielen ist. Masberg & Co. begann selbstbewusst. Der TSV brauchte einige Minuten, um sich zu ordnen und die Lauf- und Passwege der Hausherren einzuschätzen. Vor allem gab es zunächst einige Unsicherheit in der Spieleröffnung. In der 7.Minute hätte der TSV allerdings in Führung gehen können, ja vielleicht müssen. Die erste wunderbare Kombination ließ Philip Zetterberg halblinks allein auf Keeper Stefan Stecher zulaufen. Er konnte sich die Ecke aussuchen. „Zetti“ ließ sich wohl ein wenig durch den Torhüter irritieren, der das lange Eck förmlich anbot. Und so schloss er genau dorthin ab…zur Freude des Keepers, der mit einer Glanzparade diese Megachance entschärfte. Drei Minuten später die kalte Dusche für unseren TSV. Eigentlich eine harmlose Szene, aber in dieser zeigte sich die Klasse der ehemaligen Regionalliga Akteure Thomas Masberg und Florian Hofmann.  In Kombination mit dem falschen Stellungsspiel unserer Defensivreihe wurde ein harmloser Einwurf zur Vorlage auf Florian Hofmann, der von der Grundlinie dann punktgenau in die Mitte flankte, wo Thomas Masberg trotz Gegenwehr eiskalt zum 1:0 für Tattenhausen verwandelte. Unglaublich, aber wahr. Rückstand! Wie würde unser TSV reagieren? Der Schock war tatsächlich schnell verdaut. Im Gegenteil. Angetrieben durch Lars B. und Bruder Sven kamen Spieler wie Hannes Wiesböck und vor allem Michi Kraxenberger immer besser zur Geltung und ins Spiel. Einige herrliche Kombinationen waren jetzt zu sehen, nur der genaue Abschluss wollte noch nicht gelingen. Doch in der 19. Minute war es so weit. Eine wunderbare sauschnelle Stafette landete eben genau bei „Kraxei“, der dann geschickt und gekonnt diesmal im richtigen Moment den Zweikampf und den freien Raum suchte. Dann stand er wie 12 Minuten zuvor schon „Zetti“ alleine vor Keeper Stecher. Eiskalt legte er die Kugel ins kurze Eck zum Ausgleich. Eine wunderbare Kiste! Der TSV war jetzt am Drücker. Immer wieder gelangen absolut sehenswerte schnelle Aktionen. Das Manko war wie so oft der effektive Abschluss. Tattenhausen fightete und war stets gefährlich, zumal unsere Verteidigungsreihe es nicht komplett schaffte die Unsicherheiten abzustellen. So ging es mit einem wohl gerechten Remis in die Kabine.

Die zweite Hälfte gehörte zuerst ganz klar dem TSV. Unsere Jungs waren jetzt bissiger und klarer in der Spielführung. Zumindest machte dies den Eindruck, zumal Tattenhausen jetzt kaum eigene Aktionen nach vorne mehr spielte. Brannenburg wollte die Führung. Unglücklicherweise rückte sich der Schiri nun öfters durch etwas eigene Regelkunde in den Fokus. Beide Teams waren darüber nicht unbedingt erfreut. Grob waren zum Teil die nicht gegebenen gelben Karten, bzw. auch die gegebenen. Dies hielt den TSV jedoch nicht davon ab weiter Fußball zu spielen. Vor allem in der 53. Minute, als Lars mal wieder den genauen Blick, aber auch den Fuß für den entsprechenden Pass auf Max Faltner hatte. Unser Routinier drehte sich kurz und zog aus 10 Metern ab. Ein wenig Glück, dass der Ball durch die Hosenträger von Stefan Stecher rutschte, aber egal!  2:1 für unseren TSV. Nun galt es diese Führung nicht nur zu halten, sondern auszubauen. Im Gegenzug machte der SV jetzt auch offensiv wieder mehr Druck. Ein Abschluss flog dabei um Haaresbreite am langen linken Eck vorbei. Dann war der Schiri wieder im Mittelpunkt, als er ein glasklares Foul im Strafraum an Hannes Wiesböck komplett ignorierte. Klarer kann man mit beiden Beinen keinen Spieler zu Fall bringen, auch wenn der SV-Akteur „nur“ ausgerutscht war.

Kurz darauf war es abermals „Zetti“ der nach guter Kombi halbrechts in den Strafraum eindrang. Der finale Pass auf Lars, der mittig frei stand misslang leider. Dann der nächste SV-Warnschuss und was für einer. Wieder ein abermals verbesserungswürdiger verlorener TSV-Zweikampf auf links, dann eine weite Flanke auf Thomas Masberg. Der schraubte sich hoch und nahm platziert Mass(berg). Der aus 10 Metern geköpfte Ball ging nur Zentimeter am langen linken Eck gegen den Lauf von Sebi Leppert vorbei. Danach hätte es aber 3:1 heißen müssen. Wunderbarer Konter des TSV. „Zetti“ hatte den Ball mittig am Fuß. Sowohl rechts und links hätte er am Sechszehner gute freie Anspielstationen gehabt. Stattdessen entschied er sich selbst abzuziehen. Warum nicht, aber wenn man einfach Pech hat, dann hat man einfach nur Pech, bis daraus irgendwann mal wieder Glück wird. Der Ball wurde abgefälscht und trottete am verdutzt schauenden SV-Keeper unten links vorbei, klatschte an den Innenpfosten und von dort parallel zur Torlinie ins rechte Toraus. Was für ein Mist! Aber so ist Fußball. Nur einige Momente später war dieser Mist für den TSV auf der eigenen Seite angekommen. Ein verlorener Zweikampf im Angriffsdrittel, eine gute schnelle Kombination der Hausherren im Verbund mit einer durchaus nicht vorhandenen TSV-Defensivzuordnung gab Masberg und Co. schließlich die Chance zum Ausgleich. Florian Hofmann kam dabei blitzblank am Elfer an den Ball. Routiniert und präzise schickte er das Leder ins linke untere Eck zum 2:2. Man schrieb die 83.Minute. Große TSV-Enttäuschung. Doch nur 3 Minuten später lag der TSV-Torjubel schon in der Luft. „Zetti“ nahm sich abermals ein Herz und zog vom Sechszehner ab. Diesen Ball wiederum holte Stefan Stecher großartig aus dem linken oberen Eck. Aber das war es noch nicht. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war die Brannenburger Defensivreihe auf einmal wieder in Unterzahl. So stürmte von rechts ein SV-Akteur in Richtung TSV- Strafraum. Den Abschluss konnte in letzter Sekunde und mit letztem Einsatz Fabi Steinbauer verhindern und so auch das Unentschieden retten. Beide Teams waren am Ende froh, dass es vorbei war. Der SV war froh um den einen Punkt, der TSV war sich nicht ganz so sicher. In der Gesamtanalyse aber muss man sagen, dass man gegen ein gutes Tattenhausener Team, das bis an seine Grenzen ging, auch mit einem Punkt zufrieden sein kann und darf. Die Zuschauer sahen in jedem Fall ein gutes und interessantes Kreisklassenspiel.

Klar ist die Aufgabenstellung für die nächste Partie. Und die hat es in sich! It´s Derbytime ! Das Spiel der Spiele im Inntal steht an. Der TSV trifft auf seinen direkten Nachbarn aus Flintsbach. Schalke gegen Dortmund auf Kreisklassenebene. Freuen wir uns drauf. Klar ist wer die Punkte mehr will. Dafür wird sich jeder hier beim TSV die Woche vor dem Spiel mehr als nur reinhängen.   JUNGS HAUDS NEI !!!!

Aufstellung: Leppert (T), Otte ©, Steinbauer, Urth, Kraxenberger, S.Bender, L. Bender, Fellner, Wiesböck, Zetterberg, Faltner      Bank: Gasteiger, Dengl, Eckl. Szekeres, Hanssum