Mit einem zum Teil glücklichen, aber am Ende dann doch verdienten 2:0 konnte sich der TSV Brannenburg in einem zum Teil hochklassigen Kreisklassenspiel, beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter, der SpVgg Pittenhart, durchsetzen. Dabei waren die Vorzeichen wiederum problematisch. Auch diesmal standen Trainer Hans Nietzold beide Topstürmer, Max Faltner und Eldar Kavazovic, nicht zur Verfügung. Zu allem Überfluss musste auch Kapitän Robert Otte kurzfristig verletzungsbedingt passen.

Nach der 0:2 Pleite gegen Kiefersfelden vor einer Woche wollte man natürlich durch eine weitere Niederlage nicht ins Hintertreffen beim Kampf um die Plätze an der Sonne, sprich Tabellenspitze, kommen. Deshalb lies der Trainer sich entsprechend einiges durch den Kopf gehen. Heraus kam eine Doppelsechs mit Sven und Lars Bender und davor mit einem zentralen schnellen Mann, in Person von Michi Kraxenberger.  Diese taktischen Grundänderungen sollten sich auszahlen und aufgehen.

Wie gewohnt war es aber Pittenhart das zunächst versuchte gleich Druck zu machen. Die meisten seiner Treffer hatte der Tabellenführer stets in der ersten Spielhälfte erzielt. Und so war es kaum verwunderlich, dass die 500 Zuschauer sofort eine tonangebende Gastgeberelf sahen. Der TSV versuchte erst einmal den Ball laufen zu lassen, um die richtige Aufteilung zu finden. In diese Findungsphase hätte Pittenhart in Führung gehen müssen. In der 8. Minute war es Mathias Hegele der scharf, quer auf den Topgoalgetter der Liga passte. Doch Philipp Linner schaffte es nicht den Ball auf 3 Metern ins leere Brannenburger Tor zu schieben. Riesenmassel für den TSV. Genau diese Szene leitete dann aber auch den Pittenharter Spielbruch ein. Der TSV fand zu sich selbst und seinem Spiel. Immer schneller konnten die eigenen Aktionen vorgetragen werden. Entweder über den heute gut aufgedrehten Michi Kraxenberger, den fixen Mika Hanssum oder das Laufwunder Raphi Beyer. Alle trugen ihren Teil dazu bei, dass das TSV-Spiel immer ansehnlicher wurde. Die Doppelsechs brachte viel mehr Sicherheit. Beide hatten einiges zu tun um die harten, aber nicht immer unfairen Jungs aus Pittenhart in die Schranken zu verweisen. Dabei bekam man selbst einiges auf die Socken. Dahinter spielte die Viererkette stets gut mit, auch die kurzfristig für Robert Otte eingesetzte „Walz aus der Pfalz“ namens Eric Hamm. Richtige Torchancen ergaben sich kaum. Auf keiner der beiden Seiten. Die meisten Ansätze zur Gefahr entstanden durch Standards. Erst in der 36. Minute wurde TSV-Keeper Fabi Drechsel durch einen Schuss von Philipp Linner geprüft. Sauber fischte er den Ball aus der Luft. Überraschend, aber dann aufgrund der Spielanteil nicht unverdient, die Führung für den TSV in der 36. Minute. Michi Kraxenberger erkämpfte und erlief sich die Kugel im Mittelfeld. Er wollte schon wieder auf Raphi oder Mika durchstecken. Am Ende entschied er sich aber für einen Schuss aufs Ziel. Er traf den Ball eigentlich nicht richtig. Den nicht harten, aber platzierten Abschluss konnte Pittenharts Keeper Andreas Reithmeier nur noch mit den Fingerspitzen berühren. Vor dort klatschte der Ball an den linken Innenpfosten und mit Glück hoppelte dieser dann gemächlich ins rechte untere Eck der Pittenharter. Großer Jubel bei der TSV-Anhängerschaft. Pittenhart reagierte sofort. Man lief viel früher an, mit mehr Aggressivität. Es ergaben sich mehrere Eck- und Freistoßsituationen. Allesamt waren gefährlich. Eine landete nur zwei Minuten nach der Führung am Pfosten des TSV-Gehäuses. Die nächsten Minuten überstand man Gott sei Dank unbeschadet. Dann gelang eine Traumkombination über Raphi Beyer, Seppi Berger und Mika Hanssum. Das war One-Touch-Football. Leider gelang es Mika am Ende nicht den Ball aus 5 Metern im Tor der Pittenharter unterzubringen. Das war der Ausgleich zur Situation in der 8.Minute durch Philipp Linner. Schade ! Eine 2:0 Führung zur Halbzeit hätte gutgetan und für größere Beruhigung gesorgt.

Nach dem Wechsel versuchte Pittenhart gleich den Rhythmus der letzten Minuten der ersten Hälfte aufzunehmen. Das gelang aufgrund der guten Einstellung der Brannenburger Jungs nur sehr bedingt. Im Gegenteil! Jetzt hatte man eigene noch klarere Aktionen. Immer wieder gelang es durch die drei schnellen Jungs, Michi, Raphi und Mika, gefährliche Akzente zu setzen.  Und in der Mitte war da ja noch Seppi Berger, der am Ball stets ein Unsicherheitsfaktor für die gegnerische Mannschaft bedeutet. In der 55.Minute hätte der TSV treffen müssen, doch der Pittenharter Keeper konnte den Abschluss von Mika/Seppi (der Autor konnte dies nicht mehr eruieren) aus kurzer Distanz glänzend parieren. Auf der Gegenseite war es dann, wie sollte es auch anders sein, mal wieder Philipp Linner, der den Ausgleich hätte erzielen müssen. Auf halblinks erspielte er sich den Ball, setze sich durch und stand allein vor Fabi. Der parierte den Schuss aus kurzer Distanz absolut klasse. Der Abpraller landete abermals bei Philipp Linner. Er brauchte nur noch an Fabi vorbeischieben. Wie der Brannenburger Schlussmann diesen Nachschuss dann instinktiv abwehrte, bleibt ein Rätsel. Hier rettete der Keeper einen Teil des am Ende gewonnen Dreiers ! Fabi-Fantastico ! Jetzt entwickelte sich ein tolles Spiel. Pittenhart versuchte alles, während der TSV teils wunderbar konterte. Lediglich die Abschlussszenen blieben bis zur 75.Minute aus. Dann konnte sich Seppi Berger freispielen. Er schaffte es leider nicht freistehend vor dem Gästetor den Keeper zu überheben. Eine dicke Chance zum 2:0, aber leider nicht drin! Genauso wie 5 Minuten später, als der kurz zuvor eingewechselte Daniel Meyer eigentlich nur noch aus zwei Metern ins leere Tor hätte verlängern müssen. So wurde es für die Zuschauer zu einem richtigen Nervenspiel. Spektakel, Kampf und Lust auf Unterhaltung prägten die letzte Viertelstunde., ehe dann in der 87. Minute Raphi Beyer alles klar machte. Auf der rechten Seite wurde Mika Hanssum von Lars Bender steil geschickt. Er ließ seinen Gegenpart stehen, lief bis zu Grundlinie, schaute auf und erkannte den mitgelaufenen Raphi Beyer. Mikas genauen Pass in die Mitte brauchte die „Rennsau“ des TSV (Raphi-was für ein geiles Spiel von Dir!) nur noch einschieben.  Die Entscheidung……..oder zumindest fast. Philipp Linner war bis zum Schluss „on fire“ . In der 91.ten setzte er den Ball per Kopf an den Pfosten. In der 93.Minute wurde dann ein Pittenharter Treffer wegen vermeintlichem Abseits nicht gegeben. Aber danach war auch Schluss!

Was für ein wichtiger Sieg gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. In dieser Situation die richtige Einstellung und taktische Ausrichtung zu finden war wahrlich keine leichte Aufgabe, vor allem gegen ein solch gutes Team. Umso mehr kann sich die Mannschaft und der Coach freuen. Man findet sich immer mehr in diese Saison rein. Wenn jeder bei der Sache bleibt, konzentriert und motiviert, dann könnten wir zusammen noch sehr viel Spaß und Freude haben. Nächste Gelegenheit dazu besteht beim Nachholspiel gegen den TV Obing am kommenden Mittwoch um 20Uhr im Sportpark zu Brannenburg. Hauds nei Jungs !!!!!

Aufstellung: Drechsel (T), Hallermeier, Steinbauer ©, Feicht, Hamm, S. Bender, L. Bender, Berger, Beyer, Kraxenberger, Hanssum    Bank: Eckl, Kaffl, J.Schweiberer, Meyer, Plambeck (T)