Man hatte sich viel vorgenommen, denn die Ergebnisse der vergangenen Wochen ließen wirklich Anlass dazu. Doch schon von Anfang an merkte man, dass dies nicht der Brannenburger Tag sein sollte. Die Körpersprache der Feldkirchener war eine komplett andere, als die unserer Jungs. Mit Körperspannung, Aggressivität, großem Laufwillen von Anfang an und bedingt dadurch viel besserer Raumaufteilung und Raumbeherrschung, gelang es den TV-Spielern die unverständlicher Weise eingeschüchtert wirkenden TSV Akteure sofort zu binden und nicht ansatzweise ins Spiel kommen zu lassen. Die ersten Minuten war man noch in der Lage die schnell vorgetragenen Kombination Feldkirchens zu unterbinden, ohne Gefahr für das eigene Tor erzeugen zu lassen. In der 13.Minute kam es dann zu einem Freistoß an der linken Strafraumkante des TSV. Der wurde hart und flach an der Mauer vorbei aufs lange rechte Eck getreten. Torhüter Schuppe wehrte glänzend zur Seite ab, doch anstatt dass dieser zweite Ball Beute der TSV Abwehr wurde, bedankte sich ein Feldkirchener und schob zur Führung ins kurze Eck ein. Dies sollte eine symptomatische Szene für viele Aktionen des TSVs während des Spiels sein. In der 22.Minute gelang es dann erstmals durch einen Distanzschuss von Hannes Gasteiger in Richtung Feldkirchener Tor zu zielen. Der Ball ging vorbei. Im direkten Gegenzug hätte es bereits 0:2 heißen müssen, doch es gelang das Kunststück freistehend aus 10 Metern über das Brannenburger Tor zu zielen. Die einzige weitere nennenswerte TSV Aktion der ersten Hälfte war in der 32.Minute abermals ein Fernschuss, diesmal von Hansi Schweiberer, der aber sicher vom TV-Keeper gehalten wurde. Vier Minuten später geschah dann die vorentscheidende Szene des Spiels. Leichter Ballverlust am gegnerischen Strafraum, schneller Konter, vorgetragen durch den besten Spieler auf dem Feld, dem TV-Kapitän Krichbaumer. Dieser ließ Kapitän Fischer aussteigen, zog von halbrechts ab, Keeper Schuppe reagierte glänzend, doch der hoch abprallende Ball, wurde durch Pascal Hallermeier nicht zur Seite geklärt, sondern statt dessen als kapitaler Schuss aufs eigene Tor abgegeben. Dieser Ball wäre glatt unter der Latte eingeschlagen, doch Fabian Steinbauer lenkte den Ball reflexartig mit der Hand über das Tor. Die harte, aber richtige Konsequenz konnte nur lauten: Rot für Fabi und Elfmeter für Feldkirchen. Dieser wurde sicher verwandelt. Danach gab es nur noch Schadensverwaltung bis zur Pause. Hartmut Bender stellte auf Libero um. Doch bereits nach drei Minuten war die letzte Hoffnung zerstört. Ein viel zu kurzer und vor allem genau in die Mitte geschlagener Abschlag des TSV-Torhüters landete beim Gegner. Der schaltete wieder blitzschnell um und so hatte der TV-Angreifer keine Mühe links in den Strafraum einzudringen, Torwart Schuppe auszuspielen und zum 0:3 einzuschieben. Dennoch gelang es danach zumindest ein wenig mitzuspielen. Aber woran lag dies. Natürlich nahm Feldkirchen ein wenig das Gas aus dem Spiel, aber viele der Brannenburger hatten erkannt, dass erhöhter Kampf und passender Laufwille auch den Gegner beeinflussen kann. Eigentlich spielte der TSV zu zehnt nun besser, als zu elft. Stefan Brückers hatte zwei angedeutete Kopfballmöglichkeiten, ehe in der 65.Minute Pascal mal wieder eine hundertprozentige des Gegners vereitelte und dem TV-Angreifer den Ball mit seinen langen Greifern aus kurzer Distanz vom Fuß angeln konnte. Es war beeindruckend wie Feldkirchen immer wieder bei Brannenburger Ballbesitz, mit mindestens zwei Spielern sofort attackierte und keine richtigen Aktionen Brannenburgs zuließ. In der 73. Minute hätte dennoch der Anschlusstreffer fallen können, doch der nach einem Pass von rechts aus kurzer Distanz abgelenkte Ball von Max Faltner, konnte gerade noch vom Torhüter geklärt werden. In der 82.Minute dann die größte TSV Gelegenheit. Abermals kam ein Ball von rechts, alle Angreifer und Verteidiger verpassten, nur der am linken langen Pfosten stehende Seppi Berger kam an die Kugel. Es sah etwas unglücklich aus, als er dann mit der Brust das Kunststück fertig brachte den Ball an den Pfosten zu lenken, statt ins Netz. Zum einen war der Ball zuvor unglücklich aufgesprungen, zum anderen passieren solche Dinge in einem solchen Spiel erst recht. Beim nächsten Mal ist er drin Seppi ! Gleich im Gegenzug allerdings brachte es der TV dann fertig das leere Tor aus Metern zu verfehlen. Es spielte dann auch keine Rolle mehr, als in der 90.Minute nach einer Ecke per Kopf der Gegner dann den Endstand von 0:4 manifestierte. Dabei sah Torhüter Schuppe nicht ganz so glücklich aus, für das gesamte Spiel hatte es aber keine Bedeutung mehr. Die Lehre die man wenigstens aus diesen Spiel ziehen kann und in Anbetracht der kommenden Partie zuhause gegen Oberaudorf im direkten Kampf um den Relegationsplatz ziehen muss, ist glasklar. Nur mit der richtigen Körpersprache, nur mit dem Kampfgeist einer Feldkirchener Mannschaft, nur mit diesem Laufwillen, nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit, mit mehr Tempo und mit schnellerem Spiel und dem richtigen Selbstvertrauen kann es gelingen in den verbleibenden vier Spielen der Saison sich nicht um die Früchte aller Arbeit zu bringen. Es besteht gar kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken ! Ihr habt es drauf. Daher kann das Motto nur lauten: Jetzt erst recht !!!
Aufstellung: Schuppe, Hallermeier, Otte, Steinbauer, Fischer (C), Gasteiger, Stadler, Scheiberer, Faltner, Unsicker, Brückers Bank: Blabsreiter, Feicht, Karaaslan