Die Vorgaben waren klar, als am Sonntag einer der unmittelbaren Tabellennachbarn, der ASV Grassau, zu uns nach Brannenburg kam. Drei Punkte waren das unbedingte Ziel. So ging die Mannschaft von der Aufstellung her eigentlich gut konzeptioniert in dieses Match.

Die taktischen Änderungen allerdings konnte die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt umsetzen. So war von Beginn an sichtbar, dass man grosse Probleme mit den laufstarken Grassauern bekommen würden, die von Beginn an ein ums andere Mal gefährlich vor dem Strafraum von Thomas Gross auftauchten. Dem hatte man es gleich nach zehn Minuten zu verdanken, dass man nicht in Rückstand geriet, als er einmal glänzend auf  der Linie einen schwierigen Distanzschuss zur Ecke klären konnte. Das Mittelfeld gehörte weiterhin den Gästen, zumal die Aufteilung auf unserer Seite überhaupt nicht funktionierte. So waren die Pass- und Laufwege nicht klar. Die Koordination und der Übergang aus der Defensive in die Offensive offenbarte immer mehr Probleme. Hinzu kam, dass man Kapitän Thomas Lomertin, der seiner Mannschaft unbedingt helfen wollte, seine gerade überstandene Verletzung logischerweise anmerkte. All diese Probleme nutzte dann Grassau eiskalt und konsequent, als in der 32. Minute sich auf links ein Stürmer durchsetzte und dessen Flanke unglücklich von dem an diesem Tage Libero spielenden Vitus Fischer per Kopf auf den langen Pfosten über Tom Gross verlängert wurde. Dort stand ein mitgelaufener ungedeckter Gegner goldrichtig und nickte den Ball ein. Noch unter Schock dieses Gegentreffers setzte Grassau sofort nach. Keine zwei Minuten später stand es 0:2, als sich mal wieder keiner für einen Grassauer, der den Ball über 30 Meter treibt, zuständig fühlte. Sein Pass in die Mittelstürmerposition wird direkt auf einen weiteren Gegner abgelegt, der keine Mühe hat aus sieben Metern unseren Torwart mit einem Flachschuss ins linke Eck zu bezwingen. Auch der Versuch noch vor der Halbzeit den Anschlusstreffer zu erzielen schlug fehl. Die langen Pässe auf Arnold Sander oder Kiki Bosnjak kamen entweder unpräzise oder wurden von der agilen, sich stets  auf Ballhöhe befindlichen Abwehr der Chiemgauer entschärft. Nach der Pause änderte sich auf Brannenburger Seite quasi nichts. Sämtliche Ballstafetten konnten ohne Probleme durch Grassau unterbunden werden. Die beschränkten sich letztlich aufs Wesentliche, nämlich den Vorsprung zu verteidigen, was ohne grössere Probleme gelang. So war es Fakt, dass wir uns keine richtige Torchance in den gesamten 90 Minuten erspielen konnten!! Im Gegenteil, es waren vielmehr die Gäste, die sich einige Hochkaräter herausspielten. Es war einzig und alleine einem mal wieder überragendem Tom Gross zu verdanken, dass es beim 0:2 blieb. Einige seiner Paraden waren sensationell! So endete dieses für unsere Mannschaft so wichtige Spiel mit einer enttäuschenden 0:2 Niederlage, einem erneut verletzten Lomi und einem komplett frustrierten Coach. Dieses Spiel und sein Verlauf war dann für Klaus Kern Anlass genug nach Spielende seinen Rücktritt als Trainer des TSV Brannenburg zu erklären. Ein nach einer solchen Durststrecke nachvollziehbarer Schritt, der höchsten Respekt verdient. So liegt es jetzt erst einmal hauptsächlich an jedem einzelnen Spieler sich durch entsprechende Reaktion annehmbar auf die noch drei ausstehenden Spiele vor der Winterpause vorzubereiten, bevor ein neuer Trainer versuchen wird, unser Team wieder in die Erfolgsspur zu bringen.

Aufstellung:  Gross, Fischer, Hallermeier, Schweiberer, Lomertin, Hoheneder, Schröcker, Bosnjak, Sander, Dettendorfer, Steinbauer    Wechsel: 64. Otte für Steinbauer, 68. Wolf für Lomertin, 83. Thongthawin für Schweiberer